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Montag, 22 Mai 2017 07:35

TSV Neckartailfingen I - VfL Kirchheim 2:1

Nach dem "Vize" Göppingen hat sich der TSVN auch den Drittplatzierten gegriffen und den VfL Kirchheim nach einer sehenswerten Partie bezwungen...

Es ist aussergewöhnlich, was der nun seit sechs Spielen ungeschlagene Bezirksligadino derzeit seinen sich vor ein paar Wochen noch im Tal der Tränen befindlichen Anhängern bietet. Vier Siege in Folge haben die Situation jetzt erheblich entschärft und man kann im Aileswasen einigermaßen entspannt die beiden letzten Runden in Neuhausen und gegen Oberesslingen angehen. Hieß der Hauptprotagonist zuletzt Moritz Krasser, so waren es diesmal Marcel Finsterbusch, Robin Plachy und Cosimo Attorre, die aus einer Elf ohne Schwachpunkt herausragten. Die Schlussviertelstunde riss die Zuschauer im Aileswasen von den Sitzen.

Der VfL Kirchheim wollte seine letzte Chance auf die Relegation wahren, der TSVN vollends den Klassenerhalt sichern. Die Gäste verzeichneten dabei den besseren Beginn. In der 5. Minute schoss Timo Webinger den später über sich hinauswachsenden Marcel Finsterbusch warm, als der Keeper den Freistoß des Standardspezialisten im Flug um den Pfosten biegen mußte. Dreißig Sekunden danach stand plötzlich Dominik Cseri völlig frei vor dem Neckartailfinger Gehäuse, tickte die Kugel mit der Fussspitze aber daneben. Der VfL gab weiter Vollgas, besonders Michael Schweizer. Der Trainerbruder schlängelte sich durch vier grünweisse Abwehrspieler hindurch, bevor der zusammen mit Tim Müller ein sicheres Innenverteidigerpaar bildende Stefan Wilhelm in höchster Not klären konnte (11.).

Der Führungstreffer für die Gäste lag in der Luft. So, als Fatih Aktas' Fehler von David Srsa um ein Haar genutzt worden wäre. Marcel Finsterbusch hatte mit einer Prachtparade allerdings was dagegen (13.). Nach einer Viertelstunde näherten sich endlich auch die Hausherren dem gegnerischen Strafraum. Denis Köhler traf aber die Flanke von Philipp Wenzelburger in der Luft nicht optimal. Es folgte die ganz dicke Möglichkeit für den TSVN, um in Führung zu gehen. Nach Robin Plachys Vorarbeit lag der Ball einschussbereit vor den Füssen von Yannick Schellander, der etwas überhastet aus sechs Metern direkt auf Torhüter Alexander Schweiger zielte (19.).

Die Begegnung nahm immer mehr Fahrt auf, mit zunächst weiteren Vorteilen für die Elf von Markus Schweizer, wobei dessen Bruder Michael gegen den wiederum klasse parierenden "Sachse" Finsterbusch zweiter Sieger blieb (36.). Jedoch auch Gegenüber Schweiger war hellwach und konnte vor dem Strafraum geradenoch vor dem anstürmenden Denis Köhler klären. Glück hatte der VfL-Torwart in der 43. Minute, denn bei Robin Plachys Linksschuss von der Sechzehnerlinie hätte es für ihn nichts zu halten gegeben. Der eh schon wilde Schlagabtausch geriet nach dem Seitenwechsel vollends zur Schlacht mit offenem Visier.

Cosimo Attorre per Dropkick für den TSV (53.), Benedikt Petzet aus fünf Metern gegen den spektakulär abwehrenden Marcel Finsterbusch (55.), sowie Michael Schweizer mit gefährlichem Freistoß (58.) sorgten für Aufregung. Nach einer Stunde foppte sich Attorre auf der Grundlinie bis an den vorderen Pfosten durch, doch Torhüter Schweiger hatte aufgepasst. Innerhalb einer Minute besaß der Tabellendritte durch Cseri (Pfosten), Zydek (daneben), Schweizer (Fußabwehr Finsterbusch), Elsässer (zur Ecke gelenkt) und nochmals Schweizer per Kopf (Finsterbusch hält) gleich fünfmal unglaubliche Gelegenheiten (63./64.). Im Gegenzeug scheiterte Robin Plachy auf Vorarbeit von Cosimo Attorre am vorzüglichen Alexander Schweiger.

Die Schlussviertelstunde brach an und die eröffnete Philipp Haußer mit der Kirchheimer Führung (74.). Die TSV-Abwehr war irritiert, weil Dominik Cseri im Abseits stand, nicht aber Haußer und der nutzte die Verwirrung rigoros aus. Kurz darauf legte Cseri zurück und wieder Hausser jagte sein Geschoss knapp vorbei. Die wilde Partie steuerte auf ihren Höhepunkt zu. Zunächst flogen Andreas Elsässer und Denis Köhler gemeinsam in eine Attorre-Flanke. Der Kirchheimer brachte seinen Schädel vor dem Neckartailfinger an das Flugobjekt und es gab nur Ecke (79.). Die Schlüsselszene mit der anschließenden Wende ereignete sich wohl in der 84. Minute. Marcel Finsterbusch rettete vierzig Meter vor seinem Gehäuse gegen Petzet und im Gegenzug gelang dem TSV der Ausgleich.

Robin Plachy startete zu einem furiosen Alleingang, konnte von mehreren dazwischen fahrenden Beinen nicht gestoppt werden und legte dann im Sechzehner uneigennützig quer. Cosimo Attorre drückt das Zuspiel aus zehn Metern unhaltbar in die Maschen (85.). Sekunden später die umgekehrte Konstellation. Attorre bereitete vor, Plachy hatte die Chance. Alexander Schweiger hielt aber großartig. Und dann doch das Happyend. Wieder war Robin Plachy von den verzweifelten VfL-Abwehrspielern nicht zu stoppen, wieder kam das genaue Zuspiel und wieder traf Cosimo Attorre. Sein Schlenzer ins lange Eck in der 88. Minute war völlig unhaltbar.

Der VfL versuchte nochmals mit allen Mitteln in der vierminütigen Nachspielzeit das Spiel zu drehen. Trotz einiger brenzliger Situationen brachte der TSV den Dreier aber nach Hause, auch weil er an diesem Tag einfach das nötige Spielglück besaß. Sollten nicht noch ganz unvorhergesehene Sachen passieren, steht der 15. Bezirksligasaison in Folge wohl nichts mehr im Wege.

TSVN: Finsterbusch, Aktas (56. Nagel), Stefan Wilhelm (78. Glöckler), Krasser, Frimmel (30. Attorre), Köhler, Plachy, Blank, Wenzelburger, Schellander (68. Haverkamp), Müller

VfL Kirchheim: Schweiger, Hechler, Herthneck, Haußer (90.+3 De Oliveira), Elsässer, Webinger (71. Großhans), Michael Schweizer, Deuschle, Srsa (46. Petzet), Zydek, Cseri (83. Celik)

Schiedsrichter: Florian Schaible (Blaustein) sah fast alles richtig

Zuschauer: 150

Tore: 0:1 (74.) Haußer, 1:1 (85.) Attorre, 2:1 (88.) Attorre

Gelesen 1931 mal Letzte Änderung am Freitag, 26 Mai 2017 08:00
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