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Montag, 15 Mai 2017 06:59

SGM T/T Göppingen I - TSV Neckartailfingen I 3:4

Mit einem 4:3-Sieg in Göppingen gelang dem TSVN ein echter Coup. Der überragende Moritz Krasser traf dabei in Halbzeit eins drei Mal...

Dabei konnte sich der seit Wochen in Topform präsentierende "Mo" Krasser nur dank Schmerztabletten auflaufen und stürzte dann die T/T-Abwehr zusammen mit seinem Sturmpartner Robin Plachy von einer Verlegenheit in die andere. Hätte auch der starke Plachy seine Möglichkeiten genutzt, wäre die höchst unterhaltsame Begegnung früher entschieden gewesen. So aber mußten sich die Grünweissen hinten raus eine halbe Stunde lang den Attacken der spielstarken SGM erwehren - mit Erfolg. Der nicht unbedingt eingeplante Dreier beim Relegationsanwärter war denn auch Gold wert.

Die Partie begann furios, denn bereits nach vierzig Sekunden bediente Fatih Aktas den startenden Robin Plachy und der schlenzte flach an den rechten Pfosten. Die Hausherren waren aufgeschreckt und schlugen umgehend zu. Albert Sajinovic hielt im Strafraum einfach seinen Fuss an einen eigentlich völlig verkorksten Torschuss und schon zappelte die Kugel in den Maschen (3.). Die Elf von Serkan Coskun war noch mit Jubeln beschäftigt, da durften sie selbst den Ball aus dem Netz holen. Im Gegenzug hatte nämlich Moritz Krasser aus siebzehn Metern abgezogen und Emre Tekin kam nicht mehr an das platzierte, flache Geschoss. In der 7. Minute war Robin Plachy wieder zu schnell für Sören Mende, der Linksschuss zischte jedoch schräg am langen Eck vorbei.

Immer wieder attackierte das TSV-Sturmduo die Göppinger Abwehr und in der 8. Minute entstand so die nächste heiße Situation vor Tekin. Denis Köhler rutschte aber aus und fiel in günstiger Position mit der Hand auf den Ball. Das Spielgeschehen wogte hin und her und Can Temur vergab eine gute Kopfballchance (21.). Der gegen die Gäste oftmals etwas kleinlich pfeiffende Schiedsrichter Andy Mistr schenkte in der 26. Minute den Gastgebern einen Freistoß und den versenkte Albert Sajinovic aus 28 Metern herrlich und völlig unhaltbar zum 2:1. Fast hätte Aykut Durna drei Zeigerumdrehungen später den dritten T/T-Treffer draufgesetzt, doch er trat am Querkopfball von Temur vorbei.

Nach genau einer halben Stunde entwischte Robin Plachy erneut, sein Abschluss von der Sechzehnerlinie kam aber zu zentral, um Emre Tekin in Gefahr bringen zu können. Sechzig Sekunden später machte es Moritz Krasser besser. Gedankenschnell nutzte er einen Querschläger und traf aus acht Metern zum Ausgleich. Die Auseinandersetzung auf dem schnellen Kunstrasenfeld bot weiterhin beste Unterhaltung und in der Nachspielzeit schlug der Gast vom Aileswasen zum 2:3 zu. Plachy und Krasser hebelten bei einem astreinen Konter die T/T-Deckung per Doppelpass schulmäßig aus und Moritz Krasser ließ sich allein vor Tekin ein drittes Mal nicht lumpen.

Nach dem Seitenwechsel ging es gerade so weiter. Benjamin Frimmel (46.) wurde von Ömer Nehir auf der Linie gestoppt und Yavuz Yüsel war Endstation von Moritz Krasser kurz vor dem Einschuss (48.). Weil die TSV-Abwehrkette mit Stefan Wilhelm, Tim Müller, Marius Blank und nach zittrigem Beginn auch Philipp Wenzelburger vorerst nichts mehr zuließ, konnte nach vorne mehr Risiko gegangen werden und das zahlte sich in der 51. Minute aus. Yannick Schellander wurde auf Rechtsaussen frei gespielt, der nahm den Kopf hoch, sah den anlaufenden Robin Plachy und der schob den Querpass aus zehn Metern an Keeper Tekin vorbei zum 2:4 über die Linie. 

Die Partie wurde nun härter, war aber nie unfair. Einzig Schiri Mistr brachte den TSV-Tross immer mal wieder mit seinen Entscheidungen auf die Palme. In der 62. Minute reklamierten die Gastgeber zunächst auf Handelfmeter, Aykut Durna nutzte die Verwirrung, spielte weiter und traf aus kurzer Distanz zum Anschlusstreffer. Jetzt mußte man sich im Neckartailfinger Lager auf eine heiße letzte halbe Stunde einstellen und tatsächlich war die Schlußphase nichts für Leute mit Herzschrittmacher. Der Tabellenzweite inszenierte einen Angriff nach dem anderen, hätte da jedoch ausgekontert werden müssen. Dicke Möglichkeiten dafür waren jedenfalls vorhanden. So erreichte eine weite Plachy-Flanke den mittlerweile eingewechselten Cosimo Attorre. Der nahm den Ball gekonnt mit der Brust runter, legte zurück und Denis Köhler hämmerte weit drüber (70.)

In der 72. Minute schien die Entscheidung fällig. Robin Plachy war durch, steuerte in Begleitung von Attorre auf Torhüter Tekin zu und besaß alle Optionen. Er entschied sich für die schwerste und wollte vom Boden weg über den herauslaufenden Schlussmann hinwegschaufeln. Auf Kunstrasen ein fast unmögliches Unterfangen, da es auf diesem Geläuf ziemlich schwierig ist, richtig unter den Ball zu kommen. Prompt brachte Emre Tekin die Arme hoch und machte die Hundertprozentige zunichte. Danach lief der kurz zuvor ebenfalls gekommene Bastian Nagel alleine in Richtung SGM-Tor, der völlig unberechtigte Abseitspfiff stoppte ihn jedoch. Das Spiel wurde immer dramatischer und den Grünweissen gelang es einfach nicht, den Knockout anzubringen. So der flinke Tobias Haverkamp, der auf Linksaussen alles stehen ließ, dann aber das rechtzeitige Abspiel verpasste (90.+1).

Zuguterletzt wurde Cosimo Attorre auf der Strafraumlinie gefoult. Eigentlich Elfmeter, weil die halt zum Sechzehner gehört. Andy Mistr gab aber nur Freistoß, den der Gefoulte platziert und flach Richtung langes Eck trat. Mit einer Glanzparade lenkte Tekin den Ball jedoch um den Pfosten (90.+4). Nach einem letzten verzweifelten Angriffsversuch folgte endlich der überfällige Schlusspfiff, der den wieder enorm wichtigen Dreier zementierte. Die Gastgeber anerkannten danach fair den Neckartailfinger Erfolg, der zwar oftmals am seidenen Faden hing, insgesamt allerdings verdient war.

SGM T/T Göppingen: Tekin, Yüsel (56. Sahin), Mende, Yilmaz, Sajinovic, Durna, Temur (54. Cetin), Velic, Bytyqi (46. Isik, 64. Aksancak), Kidik, Nehir            

TSVN: Finsterbusch, Aktas (54. Attorre), Stefan Wilhelm, Krasser, Frimmel, Köhler, Plachy, Blank, Wenzelburger (70. Glöckler), Schellander (69. Nagel), Müller (65. Haverkamp)

Schiedsrichter: Andy Mistr (Aalen)

Zuschauer: 70

Tore: 1:0 (3.) Sajinovic, 1:1 (4.) Krasser, 2:1 (26.) Sajinovic, 2:2 (31.) Krasser, 2:3 (45.+1) Krasser, 2:4 (51.) Plachy, 3:4 (62.) Durna

Gelesen 1921 mal Letzte Änderung am Dienstag, 16 Mai 2017 07:41
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