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Montag, 01 Mai 2017 07:04

TSV Neckartailfingen I - TSV RSK Esslingen I 2:0

Mit einem 2:0-Sieg über den starken RSK Esslingen nach turbulenten 102 (!) Minuten konnte der TSVN endlich den Relegationsplatz wieder verlassen...

"Wir sind von Anfang an mit wüsten Beschimpfungen provoziert worden", war da letzte Woch in der Stadionzeitung der TSV Oberensingen zu lesen. Dass man als Gast an der Katharinenlinde nicht gerade freundlich behandelt wird, diese Erfahrung haben die Grünweissen auch schon ein paar Mal machen müssen. Aber dass der eine oder andere arrogante Schnösel, allen voran Trainer Luca Greco und sein Spieler Christoph Gauss, selbst auswärts zu Verbalattacken der untersten Schublade neigen, ist schon erstaunlich. Auf was bilden sich die Sportkameraden von der Rüdener Heide eigentlich was ein?

Durch diese Vorkommnisse rückte die ganz starke Vorstellung der jungen RSK-Truppe in den Hintergrund. Die Kreisstädter trugen nämlich zu einer klasse Bezirksligapartie bei, die auch noch Überlänge vorzuweisen hatte. Vier Minuten im ersten Umlauf und acht Minuten in der zweiten Hälfte ließ Schiedsrichter Harald Ziebart aus Aalen nachspielen, weil es etliche Verletzungen in der giftigen Begegnung gegeben hatte. Die schwerste zog sich ohne Gegnereinwirkung Torhüter Ali Sahin in der 81. Minute zu und mußte ins Krankenhaus gebracht werden. Dass beide Teams die Auseinandersetzung ohne personelle Einbußen durch Platzverweise überstanden, war nur der Nachsicht des Unparteiischen zu verdanken.

Die Hausherren legten einen Turbostart hin und gingen bereits in der 2. Minute in Führung. Fatih Aktas, der sich mit einer wieder ausgezeichneten Leistung in die Mannschaft gespielt hat, zog einen Freistoß von der Seitenlinie nach innen und Matthias Wilhelm köpfte die Flanke unter den Balken. Viel Druck vom Kessel hätte drei Minuten später Manuel Schneider nehmen können. Moritz Krasser hatte Robin Plachy in den Strafraum geschickt und der umkurvte Torhüter Ali Sahin. Das 2:0 schien sicher, doch Sahin legte eine Fußangel und brachte Plachy zu Fall. Harald Ziebart blieb gar nichts anderes übrig, als auf den Punkt zu zeigen. Den zwar scharfen, aber unplatzierten Elfmeter des TSV-Kapitäns lenkte Sahin über den Balken.

Obwohl Georgios Karatailidis eine halbe Stunde vor dem Anpfiff noch gar nicht wußte, wie seine endgültige Formation aussehen würde, war das grünweiße Ensemble vom Start weg heißgelaufen. Die angeschlagenen Benjamin Frimmel und Tobias Haverkamp "überstanden" das Warmlaufen nicht und Denis Köhler war privat verhindert. Manuel Schneider, Tim Müller und Robin Plachy, gleichfalls lädiert, konnten zunächst auflaufen und zeigten sich trotz derer Handicaps von ihrer besten Seite. Vor allem Letzterer stürzte mit seiner Schnelligkeit die Gästeabwehr von einer Verlegenheit in die andere. Dass der Torjäger aber letztendlich nicht zum Erfolg kam, war nur einer gründlichen Portion Pech und Ali Sahin geschuldet. 

In der Folgezeit brachte es der Sekundenzeiger nicht fertig, eine komplette Umdrehung ohne vergebene Möglichkeit auf beiden Seiten zurück zu legen. Kurz vor dem Ausgleich stand der RSK in der 10. Minute, doch Julian Hesse schob etwas überrascht den Ball aus drei Metern vorbei. Dann spielte Sahin aufmerksam mit und klärte 25 Meter vor seinem Gehäuse gegen Robin Plachy (11.). Matthias Wilhelm konnte gegen Fabian Sohn geradenoch zur Ecke klären und erneut Sohn drosch eine Kopfballkerze von Philipp Wenzelburger volley weit drüber. Auch Moritz Krasser wurde immer stärker und sollte noch zum Alleinunterhalter werden. Zunächst allerdings war sein Zuspiel auf den wiedermal abgehenden Plachy etwas zu ungenau und der TSV-Stürmer wurde zu weit nach aussen getrieben (23.).

Eine Zeigerumdrehung später brachte Sammy Lorenz die Fußspitze an eine Flanke, lenkte aber bedenklich knapp drüber. Langeweile ist was anderes, denn schon im Gegenzug flankte Yannick Schellander und Manuel Schneiders Direktabnahme wurde zur Ecke abgewehrt. Der brachte diese selber nach innen und Matthias Wilhelms Kopfball prallte gegen den Pfosten. Alle heißen Szenen in dieser bemerkenswerten Partie können gar nicht aufgezählt werden, doch zwei aus der Kategorie kurios in der Nachspielzeit müssen erwähnt werden. Während sich je drei Akteure aus beiden Lagern nach Turbulenzen im RSK-Fünfmeterraum heftig rangelten, ließ Harald Ziebart den Konter einfach laufen und die Grünhemden hatten Glück, dass der Gegenzug zu ungenau ausgespielt wurde. In der 45.+3 Minute narrte Moritz Krasser gleich ein halbes Dutzend Abwehrspieler, um dann den einschussbereiten Plachy mit seinem Spitzelzuspiel knapp zu verpassen. 

Wie so oft in den letzten Wochen hatte der TSV in der ersten Hälfte nicht für Klarheit gesorgt und so wurde man das mulmige Gefühl nicht los, dass das Ganze wieder schief gehen könnte. Als Manuel Schneider schon bald nach Wiederbeginn (49.) scharf und flach von Linksaussen nach innen passte, verfehlte der knapp zu spät kommende Yannick Schellander erneut das 2:0. Der erlösende Treffer wollte einfach nicht gelingen, so auch in der 56. Minute. Schneider und Krasser hatten im Duett Plachy freigespielt und der wurde wieder zur Ecke abgeblockt. Als Moritz Krasser ein Zuspiel von Robin Plachy endlich im Netz untergebracht hatte, verhinderte auch noch die Abseitsfehlentscheidung von Harald Ziebart den Erfolg.

Weil auch der Gast aus Esslingen jederzeit gefährlich war, stand die Begegnung weiterhin bedenklich auf des Messers Schneide. So mußte der wieder bombensichere Marcel Finsterbusch in der 63. Minute gegen Sammy Lorenz entschlossen zupacken. Daraufhin jedoch folgte der große Auftritt des Moritz Krasser. Der sich seit Wochen in Bestform befindliche Ex-Metzinger startete ein Solo über bald fünfzig Meter und hatte dann noch die Kraft und Konzentration mit einem satten Geschoss aus zwölf Metern den ausgezeichneten Ali Sahin zu überwinden (67.). Aber auch nach diesem Zweitorerückstand gaben die Gäste nicht klein bei, besaßen sogar durch den eingewechselten Ionut Macicas eine faustdicke Chance zum Anschlußtreffer (76.).

Die 81. Minute brachte die Entscheidung, allerdings auf traurige Art und Weise. Bei einem Konter sah Moritz Krasser RSK-Torhüter Sahin weit vor seinem Kasten postiert und zog aus 45 Metern ab. Mit einem mächtigen Rückwärtssatz konnte der Ex-09ner den Flugball vorbei lenken, zog sich jedoch bei der Landung eine schwere Schulterverletzung zu und mußte ins Krankenhaus gebracht werden. Da Luca Greco sein Wechselkontingent schon ausgeschöpft hatte, mußte Abwehrmann Ertugrul Kasim zwischen die Pfosten stehen und der RSK in Unterzahl weiterspielen. Acht Minuten gab es nochmals Zuschlag und in der 90.+8 Minute jagte Cosimo Attorre die Kugel fulminant an den Pfosten. 

Am Ende stand so ein insgesamt verdienter 2:0-Erfolg, der aber auch dringend nötig war, um nicht auf einem direkten Abstiegsplatz zu landen. Schon in den 1:1-Spielen gegen Deizisau und Oberensingen zeigte die Truppe von Jorgo Karatailidis ansteigenden Form und trotz erneuter Personalprobleme steigerte sich die Mannschaft jetzt nochmals. Am kommenden Sonntag besteht nun die große Möglichkeit erneut auf eigenem Terrain gegen Schlußlicht FV Plochingen zu punkten und so dem rettenden Ufer noch näher zu kommen.

TSVN: Finsterbusch, Aktas, Stefan Wilhelm, Schneider (64. Böpple), Bayha, Krasser, Matthias Wilhelm, Plachy (68. Attorre), Wenzelburger, Schellander (74. Glöckler), Müller (58. Blank)

RSK Esslingen: Sahin, Kasim, Salen, Christoph Gauss, Augner, Hesse (64. Hägele), Rabus (57. Tobias Gauss), Scherrieble, Sohn, Schmid (64. Macicas), Lorenz (74. Sauter)

Schiedsrichter: Harald Ziebart (Aalen)

Zuschauer: 120

Tore: 1:0 (2.) Matthias Wilhelm, 2:0 (67.) Krasser

Besondere Vorkommnisse: Sahin hält Foulelfmeter von Schneider (5.), Sahin muss mit Schulterverletzung ins Krankenhaus gebracht werden (81.)                    

Gelesen 1789 mal Letzte Änderung am Montag, 01 Mai 2017 18:09
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