Herzlich willkommen beim TSV Neckartailfingen | Spaß an der Bewegung

Montag, 27 März 2017 07:51

TSV Neckartailfingen I - TSV Denkendorf I 4:1

Trotz einer mehr als ordentlichen Vorstellung ließ der TSVN seine Anhänger lange zittern, ehe der immens wichtige erste Rückrundensieg eingetütet war...

Man kann sich beim TSVN kaum erinnern, soviele klare Tormöglichkeiten herausgespielt zu haben wie in der ersten Hälfte dieses Sechspunktematches. Doch neben den gegnerischen Abwehrspielern hatten die Hausherren an diesem Tag einen zweiten "Feind" und das war das unebene, holprige Geläuf im Aileswasen. Manch vielversprechende Aktion machten die Überbleibsel der winterlichen Würmerplage zunichte, sodass diesmal einige der vergebenen Möglichkeiten den widrigen Umständen zuzuschreiben waren. 9:2, und da waren nur die Hundertprozentigen eingerechnet, hieß das Chancenverhältnis bis zum Pausenpfiff des unter Beobachtung leitenden Schiris Alexander Laichinger aus Ebersbach und dennoch führte der TSV Denkendorf bis zur 40. Minute mit 0:1.

Wäre es noch unglücklicher gelaufen, hätten die Gäste sogar 0:2 vorne liegen können. In der 26. Minute klatschte nämlich Christian Brandners Kopfball an den Innenpfosten und fand nicht den Weg über die Linie. Im Umfeld war es angesichts der Negativserie und wegen des Abrutschens auf den Relegationsplatz schon etwas unruhig geworden. Auf die es aber in erster Linie ankommt, behielten die Nerven: Der sportliche Leiter Alberto Guillen, sein Trainerteam mit Georgios Karatailidis und Ferdi Turan, sowie letztendlich die Mannschaft standen zusammen und stießen den Bock mit dem am Ende deutlichen 4:1-Sieg um.

Benjamin Frimmel mit einem Heber aus 25 Metern auf das von Torhüter Steffen Schulze verlassene Gehäuse (3.), Moritz Krassers abgefälschter 20-Meter-Linksschuss (5.) und Benny Frimmels Fallrückzieher - alle drei Versuche fanden nur knapp ihr Ziel nicht. Und einer war viel zu schnell für die Denkendorfer Abwehr: Robin Plachy. Schade, dass Keeper Schulze dem TSV-Angreifer mit einer prächtigen Aktion nach dessen langem Sprint am Ende die Kugel vom Fuss holte (9.). Es ging gerade so weiter. Denis Köhler nahm dem überforderten Manuel Rapp am Sechzehner den Ball ab und setzte das etwas verspringende Spielobjekt nur an die Netzhalterung (10.). Es folgte die kalte Dusche. Jonas Bayha beging einen Stellungsfehler und konnte deshalb den viel langsameren Nico Riccio nicht mehr entscheidend stören. Der TSVD-Torjäger zog in der Nähe des Sechzehnereckes vehement ab und das Geschoss prallte von der Lattenunterkante in der 14. Minute zum 0:1 hinter die Linie.           

Als Robin Plachy nach einer flachen Hereingabe von Jonas Bayha praktisch auf der Torlinie von einem grätschenden Abwehrmann wieder abgeblockt worden war (23.), drohte drei Zeigerumdrehungen später gar der Supergau. Riccio flankte von rechts und in der Mitte konnte Christian Brandner unbehelligt aus vollem Lauf köpfen. Zum Glück endete die Flugbahn des Balles lediglich am Innenpfosten, denn ein 0:2 wäre nur schwer aufzuholen gewesen, zumal das Scheibenschießen auf das Gästegehäuse zunächst weiterhin erfolglos fortgesetzt wurde. Denis Köhlers fulminanter Flachschuss zischte Millimeter am Pfosten vorbei (27.) und dann lieferte Steffen Schulze seine größte Tat ab. Nach genau einer halben Stunde lenkte er den Versuch des allein vor ihm auftauchenden Robin Plachy mit einer unglaublichen Parade über den Balken.

Es war zum Haareraufen, denn in der 33. Minute versprang erneut Plachy und im Nachschuss Manuel Schneider beidesmal die flippernde Kugel in besten Positionen. Hätte Andre Staas seinen Boddycheck an Plachy nicht bereits an der Mittellinie angesetzt, wäre er als letzter Mann wohl vom Platz geflogen. Obwohl der TSVN-Stürmer da nicht mehr einzufangen gewesen wäre, ging die gelbe Karte hier in Ordnung. Der fällige Freistoß landete bei Manuel Schneider am Elfmeterpunkt und der schlenzte mit seinem schwächeren rechten Fuss wieder knapp vorbei (38.). Viel Verkehr im Denkendorfer Strafraum ließ es dann in der 40. Minute endlich krachen. Denis Köhler wurstelte sich irgendwie durch und drückte aus zwei Metern ein. Das Loch war gefunden und prompt legten die Grünhemden unverzüglich nach. Ein Klassepass von Moritz Krasser fand Robin Plachy und diesmal überwand der den herausstürzenden Schulze (44.). Der Torschütze hätte sogar noch vor der Pause das 3:1 draufsetzen können, doch sein Schrägschuss flog haarscharf am langen Eck vorbei.

Weil die Gastgeber nach Wiederbeginn sichtlich den Fuss vom Gaspedal nahmen verlief dieser Spielabschnitt zunächst erheblich ereignisärmer. Nur zwei deckungsgleiche Szenen in der 53. und 66. Minute ließen fragende Gesichter zurück. Schiri Laichinger wendete zunächst die Vorteilsregel nach Fouls vor dem Strafraum an. Beidesmal kam es danach zu elfmeterreifen Fouls an Robin Plachy, doch der junge Referee ahndete dann doch die ersten Vergehen ausserhalb. Seltsam. Zwar kamen die Schützlinge von Thomas Gentner nun besser ins Spiel, indes dicke Chancen waren Mangelware. Nur Nico Riccio gelang nach einer Ecke ein Abschluss, der allerdings für Marcel Finsterbusch kein Problem darstellte (66.). Gefährlich war das knappe Resultat aber allemal, was der eingewechselte Onur May auch unter Beweis stellte. "Sachse" Finsterbusch musste in der 70. Minute nämlich seinen Kracher aus dem kurzen Eck holen.

Mittlerweile war Tobias Haverkamp für den angeschlagenen Kapitän Manuel Schneider aufs Feld gekommen und der wirbelte fortan die Denkendorfer Abwehr gehörig durcheinander. In der 83. Minute leitete der Dauersprinter denn auch die Entscheidung ein. Auf Rechtsaussen war "Haver" nicht zu stoppen und hatte anschließend auf der Grundlinie das Auge für den freistehenden Robin Plachy. Rückpass, Ballannahme und Torschuss aus zehn Metern waren die Etappen des sehenswert herausgespielten 3:1. In der 89. Minute belohnte sich der Einwechselmann auch noch mit einem eigenen Treffer. Yannick Schellander kam nach Plachy-Pass zum Schuss und Steffen Schulze konnte gerade noch mit der Stiefelspitze abwehren. Jedoch war Tobias Haverkamp zur Stelle und staubte zum 4:1 ab. Kurz zuvor war der Ball bei einer weiteren guten Möglichkeit wiedermal versprungen (Plachy nach Wenzelburger-Zuspiel, 88.) und in der 91. Minute hätte es sogar 5:1 heißen können, als Plachy einen Freistoß von Lucas Böpple nur knapp vorbei köpfte.

Der TSV konnte sich mit diesem Dreier tabellarisch zwar nicht verbessern, dennoch aber war dieser erste Rückrundensieg angesichts wieder erstaunlicher Ergebnisse überwichtig. Grundlage war diesmal die starke Defensivarbeit der beiden Innenverteidiger Marius Blank und Stefan Wilhelm, sowie von "Sechser" Matthias Wilhelm. Vor allem aber können nun Trainer und Mannschaft in dieser Woche mit gesteigertem Selbstvertrauen die Vorbereitung auf die schwere Partie in Erkenbrechtsweiler angehen.

TSVN: Finsterbusch, Stefan Wilhelm, Schneider (55. Haverkamp), Bayha, Krasser (77. Schellander), Frimmel (79. Böpple), Köhler (84. Aktas), Matthias Wilhelm, Plachy, Blank, Wenzelburger

TSV Denkendorf: Schulze, Gil (65. May), Staas, Seidel (79. Antonio Civetta), Rapp (46. Giuseppe Civetta), Deuschle, Riccio, Brandner, Ullmann (76. Lanzano), Ramser, Zahner

Schiedsrichter: Alexander Laichinger (Ebersbach)

Zuschauer: 150

Tore: 0:1 (14.) Riccio, 1:1 (40.) Köhler, 2:1 (44.) Plachy, 3:1 (83.) Plachy, 4:1 (89.) Haverkamp        

Gelesen 2605 mal Letzte Änderung am Montag, 27 März 2017 09:26
Bitte anmelden, um einen Kommentar zu posten