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Montag, 31 Oktober 2016 07:44

VfL Kirchheim I - TSV Neckartailfingen I 1:1

Auswärts steht eine scheinbar andere Mannschaft auf dem Platz, denn beim Tabellenzweiten kam der TSVN nur wegen eines hanebüchenen Elfmeters nicht zum Dreier...

Vorneweg: Der Ausgleich für den VfL Kirchheim war jederzeit verdient, doch ohne die Mithilfe von Schiri Fabian Rukavina wären die Teckstädter wohl nicht zu einem Treffer gekommen. Die wieder ganz anders auftrumpfenden Grünhemden boten den Teckstädtern in einer hart umkämpften Partie verbissenen Widerstand und schrammten knapp an der Überraschung vorbei. Der Stadionrasen an der Jesinger Allee, sowieso nicht mehr der allerbeste, war zudem tief und schmierig und deshalb schwer zu bespielen. Was beide Teams den 120 Zuschauern allerdings boten war beste Unterhaltung.

Der Ex-Regionalligist will wieder an alte Erfolge anknüpfen und schielt Richtung Landesliga. Dies merkte man schon in der 4. Minute als Philipp Haußer auf der rechten Außenbahn viel Platz hatte und nach seinem Flankenlauf den Ball flach nach innen zog. Philipp Wenzelburger konnte geradenoch vor einschussbereiten VfL-Stürmern zur Ecke klären. Das Geschehen entwickelte sich zu einem schnellen Kampfspiel, das aber durchaus auch seine spielerischen Momente besaß. So in der 16. Minute, als sich der eine Stunde lang praktisch im Vollsprint bewegende Tobias Haverkamp mit dem ballsicheren Moritz Krasser durchkombinierte und seine Flanke von Cosimo Attorre mit vollem Risiko aus der Luft genommen wurde. Es fehlte nicht viel zum TSV-Führungstreffer.

Nach 22 Zeigerumdrehungen standen die Hausherren ihrerseits vor dem 1:0. Niemand konnte Michael Schweizer bei seinem Solo aufhalten und der TSV hatte Glück, dass der Ex-Geislinger mit seinem Abschluß nur den Innenpfosten traf. Beide Mannschaften schenkten sich nichts und wenig später (26.) stand es beim Chancenverhältnis wieder pari. Einen Attorre-Rückpass schlenzte Moritz Krasser nur hauchdünn am langen Eck vorbei. Das holprige Geläuf verursachte natürlich auch ein paar Fehler, wobei ein solcher in der 37. Minute zum zweiten Alutreffer für die Gastgeber führte. Jonas Bayha versprang der Ball und er konnte danach die entstehende Gefahr nur mit einem Foul ausbügeln. Timo Webinger setzte den Freistoß aus 25 Metern dann an den Pfosten.

Der bis dahin ordentlich leitende Fabian Rukavina machte in der 45. Minute erstmals negativ auf sich aufmerksam. Weil ihm Cosimo Attorre im weiten Rund des Stadions den Ball zu langsam holte, pfiff er einfach zur Pause und ließ einen fälligen Eckball nicht mehr ausführen und das, obwohl die Nachspielzeit erst 20 Sekunden betragen hatte. Unverständlich. Dafür kamen die Schützlinge des selbst mitspielenden Markus Schweizer heiß aus der Kabine und Matthias Wilhelm mußte mit letztem Einsatz eine dicke Möglichkeit von Patrick Deuschle vereiteln (47.). Nach genau einer Stunde ging der Gast vom Neckar in Führung. Cosimo Attorre drängte es in den VfL-Strafraum, Deuschle stellte sich gegen das Schlitzohr zu "grün" an, brachte das lange Bein und Attorre nahm dankend an. Rukavina gab unter heftigen Kirchheimer Protesten den durchaus vertretbaren Elfmeter. Manuel Schneider ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und versenkte vom Punkt bombensicher.

Anscheinend hatten die VfL-Reklamationen den Schiri beeindruckt, denn es war richtiggehend zu merken, dass der junge Mann aus Nersingen verunsichert war. Die Partie nahm nun gewaltig an Härte zu und wurde immer hektischer. Lukas Kicherer war in der 64. Minute für eine scharfe Hereingabe ein paar Zentimeter zu klein, sodass er seinen fulminanten Kopfball nicht mehr genügend runterdrücken konnte. Dann wurde Cosimo Attorre an der Seitenlinie heftig umgefegt, doch der Gefoulte sah wegen angeblicher Schwalbe die gelbe Karte. Komisch. So richtig was Heikles zu halten hatte Marc Vogelmann bis zur 68. Minute nicht bekommen. Just da mußte er jedoch aufpassen, als eine verkorkste Flanke von Michael Schweizer ins Dreieck zu fallen drohte. Mit Hilfe des Gestänges bereinigte der TSV-Keeper letztendlich die Situation sicher.

Erneut Michael Schweizer tat sich in der 72. Minute die Megachance zum Ausgleich auf, doch irgendwie konnte die vielbeinige grünweisse Abwehr den Einschlag verhindern. Allerdings war die Szene noch nicht gänzlich bereinigt, denn von Linksaussen drohte nochmals Gefahr. Wo sich Sechzehner- und Torauslinie treffen stand Matthias Wilhelm hinter einem VfL-Stürmer und blockte ihn ab. Warum der Schiri sich da genötigt sah, in seine Pfeife zu blasen, kann nur mit Konzession begründet werden. Den an den Haaren herbei gezogenen Elfmeter verwandelte Timo Webinger und in der Folge wurde die Begegnung noch robuster geführt. So konnte zum Beispiel Moritz Krassers Alleingang bei einem Konter nur per Sense beendet werden (80.). In der 83. Minute wurden die schwierigen Bodenverhältnisse zum Verhängnis für den erst kurz zuvor eingewechselten Lucas Böpple. Der rutschte bei einer Abwehraktion aus und zog sich dabei eine schwere und schmerzhafte Muskelverletzung zu.

Zudem fiel Böpple auf den Ball und sicherte ihn mit der Hand. Der folgende Webinger-Freistoß brachte indes nichts ein für die Hausherren. Wären drei gute Kontermöglichkeiten sauberer ausgespielt worden, hätten alle drei Punkte durchaus noch eingesackt werden können. Beste Möglichkeit dazu bestand in der 87. Minute, als Cosimo Attorre auf den schnellen Kevin Klay quer passte und der die Kugel knapp über den Balken setzte. Zwar ließ Rukovina vier Minuten nachspielen, doch waren beide Parteien wohl letztendlich froh über den Schlußpfiff und je einem Punkt.

Nach dem Göppinger Heimdebakel zeigte die Truppe von Jorgo Karatailidis und Ferdi Turan wieder eine Auswärtsreaktion und trat ganz anders auf. In der Fremde können vor allem die jungen Spieler viel unbeschwerter an die Sache rangehen und werden nicht von ungeduldigen Publikumsreaktionen verunsichert. Mal sehen wie die Stimmung beim stets hitzigen Derby gegen den FV Neuhausen im Aileswasen sein wird. Gemotze jedenfalls wird der Mannschaft nicht sonderlich weiterhelfen.

VfL Kirchheim: Zirn, Markus Schweizer, Herthneck, Haußer (81. De Oliveira), Elsässer, Webinger, Michael Schweizer, Deuschle (64. Wagner), Srsa, Zydek (70. Keim), Kicherer

TSV Neckartailfingen: Vogelmann, Haverkamp (62. Plachy), Stefan Wilhelm, Schneider (81. Klay), Bayha, Krasser, Frimmel, Köhler, Matthias Wilhelm (76. Böpple, 84. Nagel), Wenzelburger, Attorre

Schiedsrichter: Fabian Rukavina (Nersingen)

Zuschauer: 120

Tore: 0:1 (60.) Schneider (Foulelfmeter), 1:1 (73.) Webinger (Foulelfmeter)        

Gelesen 1644 mal Letzte Änderung am Dienstag, 01 November 2016 10:05
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