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Montag, 24 Oktober 2016 08:05

TSV Neckartailfingen I - SGM T/T Göppingen 1:5

Der TSV hat einen ausgewachsenen Heimkomplex, denn das vierte Spiel in Folge im Aileswasen ging nach einer desaströsen ersten halben Stunde an die Gäste...

4 - 4 - 4 - 5, das sind nicht die Wasserstandsmeldungen für die Rheinschifffahrt, sondern die Gegentore, die, die gästefreundlichen Hausherren in diesen Begegnungen am Neckar hinnehmen mußten. Diesmal durfte sich die SGM T/T Göppingen im Aileswasen bedienen, weil zum einen die grünweißen Kicker in der ersten halben Stunde nicht anwesend schienen und zum anderen der bockstarke Gast von der Hohenstaufenstraße so ziemlich jede Chance nutzte. Noch selten wurde der TSVN auf heimischem Gelände so zerpflückt wie in dieser ersten halben Stunde von den türkischen Kickern aus Göppingen. Dass Trainer Georgios Karatailidis zudem schon früh zweimal verletzungsbedingt auswechseln mußte, machte die Sache natürlich nicht gerade einfacher.

Die ballsichere, laufstarke und geistig frischere Truppe von Serkan Coskun kam in den ersten zwanzig Minuten zu drei Möglichkeiten und nutzte sie allesamt rigoros aus. In der 6. Minute zirkelte Emin Velic einen Eckball in den Fünfmeterraum und der aufgerückte Abwehrspieler Yavuz Yüsel durfte völlig frei einköpfen. Da dies im Hoheitsgebiet des Torhüters geschah, konnte man Marc Vogelmann hier nicht von Schuld freisprechen. Wenig später (17.) segelte eine weite Flanke von der rechten Seite ans hintere Fünfmetereck, Matthias Wilhelm verschätzte sich gewaltig und Aykut Durna ließ Vogelmann diesmal aus kurzer Distanz keine Abwehrmöglichkeit. Drei Zeigerumdrehungen danach schlug es bereits zum dritten Mal im TSV-Kasten ein. Philipp Wenzelburger spielte einen viel zu riskanten Rückpass auf seinen Torhüter, der rutschte beim zweiten Klärungsversuch auch noch aus und der verkorkste Abwehrschlag landete vor den Füssen von Yunus Yilmaz. Aus dreißig Metern hatte der keinerlei Mühe, ins leere Tor zu treffen.

Es lief schief, was schieflaufen konnte, denn in der 22. Minute mußte der zuletzt so starke Denis Köhler nach einem Luftcrash ausgewechselt werden. Weil Marc Vogelmann einen Kopfball von wiederum Yüsel mit einer Glanzparade über die Latte lenken konnte, blieb endlich mal eine Gästechance ohne Folgen (24.) und auch nach 29 Minuten war es der TSV-Goalie, der einen Durna-Hammer bravourös abwehrte. Dafür gab es nach genau einer halben Stunde für den jungen Keeper erneut nichts zu halten. Agron Bytyqi hatte am Sechzehner den Ball genau auf den Sattel bekommen und das Geschoss schlug im Dreieck ein. 0:4 nach dreißig Minuten, da sehnte so mancher im Aileswasen den Schlusspfiff herbei, auch weil es gerade so weiterging.

Während nämlich die Gastgeber zu keinem einzigen vernünftigen Angriff kamen, stand das einheimische Gehäuse unter Dauerbeschuss. Ein Dropkick von Ferhat Hamamci zischte zwar deutlich über den Balken, doch war da soviel Fahrtwind dahinter, dass Vogelmann keuchustengefährdet war. Der hatte nach 42 Minuten seine beiden Patzer vom Anfang längst wieder gutgemacht und auch in dieser Spielminute rettete er seine Mannschaft gegen den pfeilschnellen Yunus Yilmaz vor einem weiteren Einschlag. Dann stand die zweite Auswechslung an, als Stefan Wilhelm bei einer Rettung in höchster Not einen mords Fladen aus dem weichen Geläuf riss und sich dabei verletzte (44.).

Für ihn kam Bastian Nagel und nach einem ersten Durchgang ohne jegliche eigene Torchance beschwörte der in der 49. Minute endlich einmal  Gefahr für Emre Tekin herauf. Seinen Flachpass fand Robin Plachy, doch der scheiterte vor dem SGM-Torhüter an dessen ausgefahrenem Bein. Anders ging es auf der Gegenseite, denn Aykut Durna entwischte auf links Matthias Wilhelm und der konnte sich dann im Strafraum nur noch mit einem Foul helfen. Hakan Sahin verwandelte den Elfer trocken (51.). Einzig Positives an diesem Tag war, dass sich die Mannschaft weiterhin zur Wehr setzte und sich nicht vollends abschlachten ließ. Wiederum Robin Plachy hätte für den TSV den Ehrentreffer setzen können, aber erneut hieß der Sieger im Eins gegen Eins Emre Tekin (57.).

Durchaus für etwas mehr Leben sorgte der eingewechselte Lucas Böpple, der es in der 71. Minute mit einem Schrägschuss probierte und nur haarscharf das lange Eck verfehlte. Dass es für den TSV Neckartailfingen mehr als nur ein gebrauchter Tag war, verdeutlichte die 76. Minute. Robin Plachy war zur Grundlinie gegangen und legte parallel zur Torlinie nach innen. Bastian Nagel brachte es aber irgendwie fertig, den Ball nicht vollends über den Kreidestrich ticken zu können. Nach dem dritten Slapstick-Versuch lag der inzwischen zurückgekehrte Emre Tekin auf der Kugel. Jedoch zum "Kosmetiktreffer" sollte es trotzdem noch langen. Jonas Bayha schlug einen weiten Pass, Lucas Böpple entwischte dem sonst enorm sicheren Zopfträger Selcuk Memis und spitzelte am herauslaufenden Tekin vorbei ins Tor (80.). Fast hätte es sogar noch zu einem zweiten Treffer gereicht, als Emin Velic nach einer Kombination von Tobias Haverkamp mit Bastian Nagel um ein Haar ins eigene Netz gelenkt hätte.

Wohl waren die Jungs von Jorgo Karatailidis in der ersten halben Stunde gar nicht bei der Sache, doch muss einfach auch anerkannt werden, dass die Gäste aus Göppingen die in allen Belangen die bessere Mannschaft stellten. Selbst ein TSV in Normalform hätte da wohl nur schwerlich was ausrichten können. Zudem verlief die Partie in einem äusserst fairen Rahmen und der ausgezeichnete Schiri Hannes Zorn mußte nach einem Allerweltsfoul von Robin Plachy lediglich einmal zur gelben Karte greifen. Der Unparteiische aus Gerstetten leitete so souverän, dass er sogar Zeit fand, sich als Greenkeeper zu betätigen und die ausgepflügten Rufen wieder einzutreten. Schon vor dem Spiel erreichte die Verantwortlichen die Hiobsbotschaft, dass Tim Müller nun operiert werden muss. Jetzt festgestellte Knochenabsplitterungen im Sprunggelenk waren dafür verantwortlich, dass der Neuzugang immer wieder Probleme hatte. Alles in allem nach dem Lichtblick von Plochingen also wieder ein Rückschlag für die Grünhemden.

TSV Neckartailfingen: Vogelmann, Stefan Wilhelm (46. Nagel), Schneider, Bayha, Krasser, Frimmel, Köhler (24. Haverkamp), Matthias Wilhelm, Plachy, Wenzelburger (71. Klay), Attorre (60. Böpple)

SGM T/T Göppingen: Tekin, Yüsel, Memis, Sahin, Yilmaz, Durna (69. Öz), Velic (69. Sajinovic), Bytyqi (62. Cetin), Kidik, Hamamci (52. Nehir), Geiger

Schiedsrichter: Hannes Zorn (Gerstetten) leitete souverän

Zuschauer: 100

Tore: 0:1 (6.) Yüsel, 0:2 (11.) Durna, 0:3 (20.) Yilmaz, 0:4 (30.) Bytyqi, 0:5 (51.) Sahin (Foulelfmeter), 1:5 (80.) Böpple                  

Gelesen 2006 mal Letzte Änderung am Dienstag, 25 Oktober 2016 09:31
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