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Montag, 10 Oktober 2016 07:34

TSV RSK Esslingen I - TSV Neckartailfingen I 3:1

Dieses Spiel zu verlieren war ein kleines Kunststück, denn eine Stunde klar dominierend gab es just da den Knackpunkt, der die Partie kippte...

Auf der Rüdener Wiese, deren Unebenheiten dem TSVN zweimal übel mitspielten, entwickelte sich eine temporeiche, von vielen Zweikämpfen geprägte Begegnung. Die ersten zwei Drittel der Spielzeit zeigten die Gäste die klar besseren Strukturen und hätten schon in der Anfangsphase die Weichen auf Sieg stellen können. Doch bereits hier und auch später passierte das, was sich wie ein roter Faden seit dem fünften Spieltag durch die Saison zieht: Es werden einfach zu viele beste Möglichkeiten vergeben. Die Quittung gab es dafür innerhalb sechzig Sekunden in der 56. und 57. Minute.

Denis Köhler spielte schon in der 2. Minute einen akkuraten Pass und Robin Plachy steuerte von einem RSK-Abwehrspieler eskortiert auf Torhüter Dennis Schuder zu. Bereits hier war das holprige Geläuf nicht der Freund der Gäste, denn begünstigt durch die mühevolle Ballführung konnten die Hausherren gerade noch zur Ecke klären. Zwei Zeigerumdrehungen später die nächste Großchance für den TSVN. Eric Scherrieble wollte auf seinen Torhüter zurückköpfen, Moritz Krasser roch den Braten und ging dazwischen. Filigran hob der TSV-Angreifer über den herauslaufenden Dennis Schuder, aber der Ball klatschte an die Latte und tropfte von dort vor die Linie. Eine weitere Angriffswelle schloss Manuel Schneider Sekunden später mit einem satten Volleyhammer ab, den der ansonsten nicht sicher wirkende Schuder unter sich begrub.

In diesem Stil ging es weiter und in der 12. Minute unterlief Julian Beutter nach einem Flankenlauf von Tobias Haverkamp fast ein Eigentor als er von Cosimo Attorre bedrängt wurde. Und wie es halt so ist, die einen haben die Chancen und die anderen treffen. So nach einer Viertelstunde, als ein weiter Flankenwechsel Beutter erreichte. Mit einem Linienrichter wäre die Fahne oben gewesen, denn der RSK'ler stand am linken Sechzehnereck im Abseits. Schiri Sebastian Künkele konnte da allerdings kein Vorwurf gemacht werden, da dies für ihn schwer zu beurteilen war. Beutter jedenfalls köpfte quer und Fabian Sohn traf mit einem strammen Flachschuß für Florian Hipp unhaltbar ins lange Eck .

Die Elf von Jorgo Karataildis ließ sich aber nicht beirren, war weiterhin tonangebend und die klar bessere Mannschaft. In der 21. Minute ging Denis Köhler die rechte Aussenbahn hinunter und hätte dann einen Elfmeter ziehen können, ging aber der Sense im Strafraum aus dem Weg, weil er den freien Cosimo Attorre im Fünfmeterraum sah. Der jedoch scheiterte aus kürzester Distanz an Dennis Schuder. Ausser ein paar von Felice Franza nicht sonderlich gut getretenen Freistößen kam nichts vors Tor von Florian Hipp und einen davon fing der TSV-Schlußmann in der 36. Minute ab. Mit seinem schnellen und präzisen Abwurf fuhr Robin Plachy den Konter, der zum Ausgleich führen sollte. Die gestochen genaue Hereingabe erreichte Cosimo Attorre und der traf mit einem strammen Schuss unter den Balken. Es schien die Erlösung für den so lange erfolglosen Torjäger zu sein, was sich allerdings später als bitterer Irrtum herausstellen sollte.

Zunächst aber zeigte sich Attorre als Initiator der nächsten guten Chance (38.). Nach seiner Flanke konnte Robin Plachy's Abnahme geradenoch zur Ecke geblockt werden. Nichts zu blocken gab es für die RSK-Abwehr nach einer Hereingabe von Manuel Schneider. Benjamin Frimmel stieg am höchsten, ließ die Kugel aber vom Scheitel abrutschen. Bis auf einen weit sein Ziel verfehlenden Versuch aus guter Position von Julian Hesse war von den Gastgebern keinerlei Torgefahr zu erkennen, nahmen indes trotzdem das glückliche 1:1 mit in die Kabine. Und nach dem Seitenwechsel ging es genauso weiter, wie es vor der Pause aufgehört hatte. Plachy kurvte in den Strafraum, doch bei seinem Querpass war Benny Frimmel einen halben Schritt zu weit vorne (47.).

Es sollten dann die verhängnisvollen sechzig Sekunden folgen, die das kampfbetonte Match wohl entschieden. Moritz Krasser spielte Robin Plachy frei, der allein auf den RSK-Torhüter zulief. Plachy hätte das Tor selbst machen können, wählte jedoch die scheinbar sicherere Variante und legte quer auf den mitgelaufenen Cosimo Attorre. Das 2:1 war praktisch gebucht, denn die 7.32 auf 2.44 m standen gähnend leer da. In vollem Tempo nahm Attorre das Zuspiel direkt und jagte sie fast sogar noch übers Fangnetz (56.). Freilich war der Ball wieder etwas versprungen, doch mit etwas mehr Ruhe wäre dieses Manko zu bewältigen gewesen. Just vor diesem Fehlschuss war Tim Müllers Verletzung wieder aufgebrochen und der starke Innenverteidiger mußte ausgewechselt werden. Dadurch entstand eine kurze Unordnung im Abwehrzentrum und diese nutzten die Kreisstädter praktisch im Gegenzug rigoros aus.

Ein Kurzpass in den Sechzehner erlief sich Maurice Regber und die zweite RSK-Chance war gleichbedeutend mit dem zweitem Treffer der Esslinger. Effektivität nennt man sowas. Dieses 2:1 traf die Grünweissen bis ins Mark, denn fortan ging so gut wie gar nichts mehr bei ihnen. Eine gefährliche Schneider-Ecke (70.) und ein weiteres Fast-Eigentor von Eric Scherrieble (84.) - das wars. Nicht allerdings für die Truppe von Luca Greco, denn die setzte noch eins drauf. Der aufgerückte TSVN wurde von Felice Franza und Ramazan Durmus ausgekontert und wieder ignorierte Schiri Künkele, der insgesamt eher den Hausherren freundlich gesinnt war, eine Abseitsstellung. Durmus konnte von Florian Hipp nur noch per Foul gestoppt werden und den berechtigten Strafstoß verwandelte Till Augner bombensicher (88.).

Donzdorf, Denkendorf und nun RSK - neun verschenkte und verschleuderte Punkte, die den Absturz auf den 9. Platz zur Folge haben. Nach vorne braucht man im Aileswasen deshalb vorerst gar nicht zu blicken, im Gegenteil. In der anstehenden Partie beim FV Plochingen werden die Aileswasen-Kicker auf ähnlich schlechte Voraussetzungen wie unter der Katharinenlinde treffen und sollte auch auf dem Pfostenberg nichts geholt werden können, gehts in die Abstiegsregionen. Neben der langsam zum Problem werdenden Schwäche vor dem gegnerischen Tor, tragen auch die viel zu vielen Gegentreffer dazu bei, dass jetzt schon etliche Punkte auf dem Konto fehlen.

TSV RSK Esslingen: Schuder, Kasim, Hesse (71. Gauss), Scherrieble, Sohn, Beutter, Sauter (76. Lorenz), Franza, Rath (85. Augner), Regber (81. Durmus), Mangold

TSV Neckartailfingen: Hipp, Haverkamp (61. Wenzelburger), Schneider, Bayha, Krasser (70. Böpple), Köhler, Matthias Wilhelm, Frimmel, Plachy, Attorre, Müller (57. Stefan Wilhelm)

Schiedsrichter: Sebastian Künkele (Bad Urach)

Zuschauer: 80

Tore: 1:0 (15.) Sohn, 1:1 (36.) Attorre, 2:1 (57.) Regber, 3:1 (88./Foulelfmeter) Augner

Gelesen 1605 mal Letzte Änderung am Dienstag, 11 Oktober 2016 10:17
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