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Montag, 15 August 2016 07:16

TSV Neckartailfingen I - 1. FC Frickenhausen I 3:0

Einen satten 3:0-Sieg landete der TSVN zum Einstand gegen den FC Frickenhausen dank einer höchst konzentrierten Vorstellung...

Sven Römers Gedanken sind immer noch ein bischen im Aileswasen, wo er sich durch seinen unermüdlichen Einsatz und seine Tore viele Sympathien erworben hat. Der zwischenzeitlich wieder für seinen Heimatverein TSV Köngen kickende Angreifer wünschte im Vorfeld des Derbys alles Gute und stellte "was zu Trinken" in Aussicht. Ob dies der Truppe von Jorgo Karatailidis den letzten Kick für die ganz starke Leistung gegen den Titelmitfavoriten aus dem Tischardtegart gab, bleibt unbewiesen. Der Auftritt der Grünhemden allerdings versetzte ihren Anhang in Erstaunen, denn dass man die Elf von Martin Mayer derartig im Griff haben würde, war beileibe nicht vorher zu sehen.

Freilich fehlte dem Vizemeister ohne seine beiden Angreifer Coskun Isci und Apostolos Behrendt gegen die stabile TSV-Deckung jegliche Durchschlagskraft und der FC kam lediglich zu einer Großchance. Dazu agierten die Gäste ziemlich kopflos, mußten sie doch auch auf ihren in Urlaub weilenden Chef verzichten. Allerdings, auch dem Neckartailfinger Trainergespann fehlten einige Stammspieler. So zum Beispiel Tim Müller, der sich während der Woche bei einem Arbeitsunfall verletzt hatte. Der etwas enttäuschenden Kulisse von 170 Zuschauern - vor allem die FCF-Fans ließen ihre Mannschaft im Stich - boten beide Teams trotz der Hitze eine gutklassige Bezirksligapartie.

Die begannen die Hausherren furios, denn schon nach 40 Sekunden hätte der Ball im Frickenhäuser Netz zappeln können. Plötzlich nämlich tauchte Cosimo Attorre alleine vor Simon Borbeck auf, versuchte es mit einem Heber und fand im Frickenhäuser Keeper seinen Meister. Der fulminante Start der Gastgeber hielt jedoch an und in der 4. Minute klingelte es tatsächlich bereits im FCF-Kasten. Nach einer Flanke von Denis Köhler gab es viel Hin und Her bis Benjamin Frimmel den Nachschuß an die Lattenunterkante zimmerte, von wo der Ball hinter die Linie spritzte. Apropos Denis Köhler. Der Youngster agierte auf der für ihn ungewohnten rechten Abwehrseite so, als wenn er seither nichts anderes gespielt hätte und gehörte zu den Besten an diesem Tag.

In der 17. Minute machte sich Cosi Attorre alleine auf den langen Weg in Richtung Gästetor und wurde dann in letzter Sekunde zur Ecke abgeblockt. Die brachte Manuel Schneider gefährlich herein und nur der Kopfballstärke ihres stärksten Akteurs, Julian Hofacker, hatten es die Mayer-Schützlinge zu vedanken, dass es da nicht schon 2:0 hieß. Eine Zeigerumdrehung später kam der Titelmitfavorit zur größten, aber auch einzigen Möglichkeit dieses Kalibers als Patrick Jasny am Elfmeterpunkt freistehend abziehen konnte, das Gehäuse des sicheren Marcel Finsterbusch aber verfehlte. Eine ganz heikle Szene dann nach 23 Minuten. Die Brüder Wilhelm mißverstanden sich, obwohl sie ja die gleiche Sprache sprechen und Benjamin Fischer war auf dem Weg zum 1:1. Der nachsetzende Stefan Wilhelm konnte mit einem Tackling von hinten Schlimmeres verhindern. Trifft der TSV-Abwehrspieler in dieser Szene den Ball nicht, wäre die rote Karte nicht zu verhindern gewesen.

Den nächsten Aufreger fabrizierte sechzig Sekunden später Marcel Finsterbusch, der am Rande des Strafraums mit dem Kopf retten wollte und dabei mit dem Frickenhäuser Spieler kollidierte. Da der jedoch den TSV-Keeper unterbaut hatte, entschied der äußerst souverän leitende John Bender aus Gomaringen auf Freistoß statt Elfmeter. In dieser Phase war der 1. FC spielbestimmend, aber wie schon erwähnt, wenig durchschlagskräftig. Demgegenüber kam die Heimmannschaft zu weiteren gut herausgespielten Torraumszenen. Moritz Krasser passte diagonal auf den startenden Robin Plachy und dessen Flanke erreichte Cosimo Attorre. Wieder war es jedoch Hofacker, der geradenoch retten konnte (36.).

In der 39. Minute war das 2:0 eigentlich beschlossene Sache. Robin Plachy erlief sich einen Gassenball, umkurvte den herausstürzenden Simon Borbeck und schob in Richtung leeres Tor. Zu sicher war sich da der letztjährige TSV-Torschützenkönig, denn den etwas zu schwachen Abschluß fegte der wild entschlossene Hofacker mit letztem Einsatz noch von der Linie. Der Sohn des ehemaligen Profis Robert Hofacker jagte kurz vor dem Wechsel einen Freistoß in Richtung Finsterbusch, den der aber sicher meisterte. Nochmals turbulent ging es in der Nachspielzeit vor Borbeck zu. Einen abgefälschten Hammer von Manuel Schneider parierte der FC-Torhüter bravourös und Moritz Krassers Nachschuß wurde von Thorsten Lernhart erneut von der Linie geholt.

In der Regel werden solche Dinge vom Gegner bestraft und in der 55. Minute mußte Marcel Finsterbusch prompt seine größte Tat vollbringen, als er ein Volleygeschoss von Selim Korkmaz aus kurzer Distanz unter sich begrub. Auch gegen Benjamin Fischer blieb "Sachse" Finsterbusch Sieger (61.) ehe dem TSV in der 63. Minute endlich der zweite Treffer gelang. Es war die Ein-Mann-Show des Cosimo Attorre, der an der Sechzehneraussenlinie zunächst Sercan Kayikci tunnelte und in Richtung Grundlinie kurvte. Simon Borbeck rechnete wohl mit einem Rückpass, doch schlitzohrig schlenzte Attorre die Kugel in den hinteren Knick. Etwas sorglos agierte Marcel Finsterbusch kurz danach und Kevin Sen hätte fast per Pressschlag für Ungemach gesorgt.

Nach 70 Minuten war der Fisch jedoch geputzt. Wieder hatte Attorre seine Beine im Spiel, denn sein mundgerechter Kurzpass erreichte den durchgestarteten Denis Köhler. Der krönte seine formidable Leistung mit einem satten und unhaltbaren Schuß zum 3:0 unter den Giebel. Zweimal noch gab es Gefahr für das Neckartailfinger Gehäuse als Freund und Feind Selim Korkmaz' Eckball verfehlten (73.) und Max Bajorat's Versuch zur Ecke gelenkt werden konnte (85.). Dann beendete der ohne Fehl und Tadel leitende John Bender das Lokalderby, das mit dem TSV Neckartailfingen einen verdienten Sieger gefunden hatte.                

Vorbereitungs- (auch Sennerpokal) und Punktspiele sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Dies verdeutlichte der TSVN in diesem Lokalderby. Jorgo Karatailidis und Ferdi Turan hatten da einiges ausprobiert und jetzt ihr Team punktgenau in Form gebracht. Wenn es nun zum völlig unbeschriebenen Blatt TSV Obere Fils nach Wiesensteig geht, sollte auch beim Neuling in dieser Verfassung durchaus was möglich sein. 

TSV Neckartailfingen: Finsterbusch, Köhler, Stefan Wilhelm (58. Blank), Schneider, Krasser (74. Bah), Frimmel (61. Böpple), Matthias Wilhelm, Nagel (79. Aktas), Plachy, Attorre, Kilic

1. FC Frickenhausen: Borbeck, Lernhart, Umutlu, Bajorat, Portale (61. Kayikci), Fischer, Hofacker, Schick, Rothweiler, Jasny (46. Korkmaz, 87. Schulze), Sen (85. Schellander)

Schiedsrichter: John Bender (Gomaringen) kann es in dieser Verfassung weit bringen

Zuschauer: 170

Tore: 1:0 (4.) Frimmel, 2:0 (63.) Attorre, 3:0 (70.) Köhler

Gelesen 2500 mal Letzte Änderung am Dienstag, 16 August 2016 08:05
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