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Montag, 18 April 2016 07:29

TSV Neckartailfingen I - VfB Reichenbach I 3:1

Mit einem überfälligen Dreier gegen den VfB Reichenbach beendete der TSV seine Durststrecke von fünf sieglosen Spielen...

Statistiken können gefälscht, oder aber auslegt werden, wie sie gerne genehm wären. Plötzlich kann man nämlich auch sagen, dass die Grünhemden jetzt seit drei Spieltagen ungeschlagen sind. Denn, den Unentschieden gegen Frickenhausen und Rechberghausen folgte nun ein 3:1-Erfolg über die Mannschaft von Fatih Bagdatli und Marcel Matheis. Dabei kamen die Gäste von der Fils allerdings mit mehr als nur einem blauen Auge davon. Der abwehrschwache VfB verdankte es einer gut spielenden Neckartailfinger Elf und deren fahrlässiger Chancenverwertung, dass er nicht schwer gerupft die Heimreise antreten mußte. 

Immer wieder kamen die Gastgeber überfallartig über die Flügel, verdaddelten jedoch viel zu oft entweder den finalen Pass zum freien Mitspieler oder vergaben dicke Möglichkeiten vor dem nicht sicher wirkenden Torhüter Aret Yakar. Schon in den Minuten drei und vier zeigte es sich, dass Robin Plachy von der VfB-Defensive überhaupt nicht unter Kontrolle gebracht werden konnte. Zunächst köpfte Gürhan Ülker seine Flanke vor dem einschussbereiten Manuel Schneider weg und dann wurde seine flache Hereingabe von Almir Ohran abgefangen. Michael Bezirgiannidis hatte diesmal Marc Vogelmann im TSV-Tor eine weitere Bewährungsprobe ermöglicht und die erfüllte er erstmals in der 7. Minute gegen den frei vor ihm auftauchenden Yasin Konyali souverän, auch wenn der VfB-Angreifer im Abseits gestanden hatte.

Für viel weniger als dem Foul an Timo Bezirgianidis hatte es schon Elfmeter gegeben (9.) und im Gegenzug verfehlte Stefan Wilhelm auf dem rutschigen Geläuf einen Steilpass, doch der kleine Mario Petruzzelli konnte mit vereinten Kräften geradenoch abgedrängt werden. War schon die Partie am letzten Spieltag in Rechberghausen von einer Vielzahl vergebener Chancen geprägt, so sollte sich das an diesem Tag ins fast Unermessliche steigern. Nach einer Viertelstunde wurde Emre Kilic' Linksschuss von der Strafraumkante zur Ecke gelenkt und Manuel Schneider hätte diese fastgar direkt verwandelt. Aret Yakar hatte alle Mühe, das Flugobjekt noch wegzuklatschen. Dann folgte eine feine Kombination über Kilic und Plachy, dessen Zuspiel Manuel Schneider beinahe mit dem Absatz eingelenkt hätte.

Der Drittletzte offenbarte eklatante Abwehrschwächen, wirkte nach vorne mit seinem Torjäger Thomas Konnerth jedoch immer gefährlich. Und so gelang den Filstälern doch tatsächlich der Führungstreffer. Nguyen van Cuong zog eine Flanke vors Tor, der lange Innenverteidiger Tobias Simon stieg hoch und köpfte hoch ins Eck (24.). Zum Glück schlugen die Hausherren umgehend zurück und zwar in Form von Moritz Krasser, der sich am Sechzehner ein Herz fasste und mit einem Flachschuss traf. Sechs Minuten später gelang den Hausherren der hochverdiente Führungstreffer. Manuel Schneider's satter Freistoß aus 21 Metern war leicht abgefälscht und so von Yakar nicht zu halten.

Überhaupt waren die Standards diesmal endlich wieder eine Waffe, zum Beispiel in der 35. Minute. Da wurde dem TSV das fünfte Tor wegen Abseits in diesm Jahr aberkannt und zwar wieder zu Unrecht. Der Schneider-Knaller konnte vom VfB-Keeper nur nach vorne abgewehrt werden und Robin Plachy drosch den Abpraller in die Maschen. Dabei stand Jonas Bayha völlig passiv auf der Torlinie, ohne irgend jemand zu behindern. Für Schiri Ömer Lale war dies Grund genug, um den Treffer zu annullieren. Der Sturm auf die Reichenbacher Festung wurde unvermindert fortgesetzt und der wieder auffällige Manuel Schneider setzte Philipp Wenzelburgers flache Flanke ans Aussennetz (37.). Sechzig Sekunden danach waren Yakar's Fäuste einem 26-Meter-Freistoß von Schneider im Weg.

Das erlösende 3:1 schien in der 43. Minute fällig. Jonas Bayha's Diagonalpass erreichte Timo Bezirgianidis und der steuerte mit Robin Plachy im Schlepptau allein in Richtung Yakar. Das Zuspiel des Geburtstagskindes kam jedoch zu ungenau und so versandete auch diese Riesenmöglichkeit im Nichts. Anscheinend wollte sich "Beze" kein Geschenk machen, denn anstatt in der Nachspielzeit selbst abzuschließen, flog das erneute Abspiel ins Nirwana. In diesem Stile ging es nach Wiederbeginn geradeso weiter. 46. Minute: Moritz Krasser flankt, Robin Plachy köpft am langen Pfosten drüber. 50.: Manuel Schneider findet Timo Bezirgianidis allein im Strafraum, der aber trifft die Kugel nicht. Und dann folgte die 53. Minute, die dazu prätestiniert wäre, sie der Fairplay-Aktion zu melden. Zunächst scheiterte Matthias Wilhelm aus fünf Metern an Torhüter Yakar und nach einigem Wirrwar zeigte Schiri Lale auf den Elfmeterpunkt.

Nach langem Hin und Her klärte Wilhelm den Referee auf und der zog den Strafstoß wegen des vermeintlichen Handspiels zurück. Zweimal Moritz Krasser (58./60.) und Philipp Wenzelburger (63.) vergeigten weitere Möglichkeiten und langsam wurde das Publikum unruhig. Zurecht. Die erfolglose Chancenorgie wurde nämlich fast bestraft. Thomas Konnerth kam aus drei Metern frei zum Kopfball, doch Marc Vogelmann bewahrte seine Mannschaft mit einer unglaublichen Parade vor dem Ungemach (67.). Vier Zeigerumdrehungen später zischte Konnerth's Linksschuss hauchdünn am langen Pfosten vorbei. Zwischendurch hatte Robin Plachy die nächste TSV-Möglichkeit liegen lassen (68.). In der 73. Minute säbelte Tobias Simon am Ball vorbei und der Weg für erneut Plachy zum 3:1 war geebnet. Das Netz wackelte auch, allerdings nur von aussen.

Mittlerweile war Coach Michael Bezirgiannidis an der Seitenlinie auf Hundertachzig und wechselte sich selbst ein. Sein Frust war noch nicht verraucht und das mußte Markus Eckert mittels einer ziemlich rüden Attacke büsen. Nach 82 Minuten setzte dann der kurz zuvor reingekommene Dominic Ruopp dem fast schon grotesken Treiben ein Ende. Philipp Wenzelburger schlug aus der eigenen Hälfte einen weiten Freistoß in den Reichenbacher Strafraum, der Kapitän ging nach und lenkte den Ball mit dem Kopf aus zehn Metern unhaltbar ins Eck. Danach durfte sich auch noch Jonas Bayha zweimal in die lange Chancenliste eintragen. Aus kurzer Distanz scheiterte er an Aret Yakar und Stefan Xenitidis drosch den Abrpaller über das Gehäuse (87.). Den zweiten Versuch lenkte Roland Hermann dann auf der Linie über den Balken (89.).

Der 3:1-Sieg spülte die Aileswasen-Kicker wieder auf den 6. Platz, der ja mittlerweile als Minimalziel ausgerufen ist. Beim TV Nellingen darf man es sich am nächsten Sonntag jedoch nicht erlauben, soviele Möglichkeiten ungenutzt zu lassen, sonst könnte es schon wieder rückwärts gehen.

TSV Neckartailfingen: Vogelmann, Stefan Wilhelm, Schneider, Bayha, Krasser (65. Nagel), Jehle, Matthias Wilhelm (84. Xenitidis), Plachy, Timo Bezirgianidis (78. Michael Bezirgiannidis), Wenzelburger, Kilic (78. Ruopp)

VfB Reichenbach: Yakar, van Cuong (54. Eckert), Ülker, Ohran (54. Theodoros Fotarellis), Simon, Hermann, Konyali (66. Muser), Petruzzelli, Schmitz (78. Kuhnert), Konnerth, Anthony Fotarellis

Schiedsrichter: Ömer Lale (Albstadt)

Zuschauer: 90

Tore: 0:1 (24.) Simon, 1:1 (26.) Krasser, 2:1 (32.) Schneider, 3:1 (82.) Ruopp

Besondere Vorkommnisse: Schiri Ömer nimmt Handelfmeter nach Befragen von Matthias Wilhelm zurück (53.)

           

Gelesen 2033 mal Letzte Änderung am Montag, 18 April 2016 08:56
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