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Montag, 04 April 2016 07:39

TSV Neckartailfingen I - 1. FC Frickenhausen I 1:1

Ein vor allem in der zweiten Hälfte interessantes und spannendes Derby sahen 250 Zuschauer im Aileswasen...

Am Ende stand das selbe Ergebnis wie im Vorspiel, mit dem der Gastgeber leben, der Gast aus Frickenhausen aber nicht zufrieden sein konnte. Für den war dieses Remis nämlich zu wenig, um doch noch wenigstens die Relegation erreichen zu können. Ausserdem machte der FCF viel zu wenig aus seiner Überlegenheit im ersten Durchgang, hatte dann sogar Glück, dass nicht alle Punkte am Neckar blieben. Hätte nämlich Timo Bezirgianidis in der 71. Minute seine Riesenchance zum 2:0 genutzt, wären die Schützlinge von Martin Mayer wohl kaum zurück gekommen.

Michael Bezirgiannidis hatte die Lehre aus den zuletzt gezeigten Abwehrschwächen und den Frickenhäuser Torlawinen gezogen. Der TSV-Coach ließ seine Mannschaft mit einer Fünferabwehrkette auflaufen und hatte Erfolg damit. Wohl entwickelte sich im ersten Abschnitt dadurch eine permanente Überlegenheit der Gäste, zu Großchancen kamen sie jedoch nur zweimal. Demgegenüber war FC-Keeper Simon Borbeck so gut wie arbeitslos, denn die Grünhemden konnten lediglich einmal den Ansatz von Gefährlichkeit zeigen.

Schon in der 3. Minuten musste Torhüter Marcel Finsterbusch ausserhalb seines Strafraums per Kopf klären und dann sprang Apostolos Behrendt im Sechzehner ein weiter Pass vom "Schlappen" direkt in die Arme des aufmerksamen Neckartailfinger Schlussmannes (9.). In der 11. Minute war es wieder Behrendt, der nach einer Isci-Ecke frei zum Kopfball kam, das Gehäuse aber weit verfehlte. Danach kam es zu jener Szene, die zur einzigen gefährlichen in Halbzeit eins wurde. Robin Plachy schnappte sich in der eigenen Hälfte den Ball und zog einen seiner gefürchteten Sprints an. Weil der Ball auf dem etwas holprigen Boden nicht einfach zu führen war, wurde er aber vom schnellen Timo Gutjahr noch eingeholt (18.).

Auch eine Freistossflanke von Timo Bezirgianidis geriet zu lang und Simon Borbeck durfte sich endlich mal über Kontakt mit dem Spielobjekt freuen (27.). Es folgten die beiden besten Gelegenheiten des Gastes aus dem Tischardtegart und beidesmal war Kevin Sen der Hauptprotagonist. Nach genau einer halben Stunde setzte Coskun Isci zum Alleingang an und Sen kam im Fünfmeterraum zum Schuss. Ein Wall von Abwehrleibern verhinderte aber den Einschlag. Noch klarer war dann die Chance für den Gast in der 36. Minute. Marcel Finsterbusch lag schon auf dem Boden, konnte aber im Liegen mit einem klasse Reflex den etwas verunglückten Sen-Versuch um den Pfosten lenken. Nach einer Eckballverlängerung war Stephan Rothweiler ein paar Zentimeter zu klein, um den Ball aus drei Metern noch runter drücken zu können (41.) und der auffällige Kapitän Isci verfehlte in der 44. Minute ein weites "Langholz", das sich dann Marcel Finsterbusch griff.

Aufregung im Neckartailfinger Lager gab es in der Nachspielzeit, weil Schiedsrichter Marius Haller einen mehr als erfolgsversprechenden TSV-Konter nicht noch zuließ, sondern zur Pause pfiff. Da zeigte der unter Beobachtung stehede Schiri aus Stuttgart wenig Fingerspitzengefühl. Kaum war die Begegnung wieder fortgesetzt, stand Haller wieder im Mittelpunkt. Muharrem Umutlu war als letzter Mann im Mittelkreis unaufmerksam und Timo Bezirgiandis erlief sich einen Rückpass. Umutlu hetzte hinterher und bremste den TSV-Angreifer am Strafraum mit herzhaftem Einsatz. Für weit weniger hatte in dieser Saison Dominic Ruopp zweimal Rot wegen Notbremse gesehen. Allerdings, als krasse Fehlentscheidung konnte die Bewertung dieser Aktion auch nicht angesehen werden.

War die TSV-Offensive in der ersten Halbzeit überhaupt nicht vorhanden, so kamen die Gastgeber nun plötzlich zu einigen Möglichkeiten und eine davon nutzte Emre Kilic in der 56. Minute kühl und abgeklärt zum 1:0 aus. Zwei Zeigerumdrehungen später drang Timo Bezirgianidis nach einem Umutlu-Fehler in den Strafraum ein, trat jedoch auf den Ball und kam dabei ins Straucheln. Der zuvor so souveräne FC wackelte nun bedenklich und als Bezirgianidis Bastian Nagel in den Lauf gespielt hatte, erwischte dessen flache Hereingabe den freien Manuel Schneider im Rücken. Jetzt wurde die Partie zum echten Derby mit vielen aufregenden Momenten und insgesamt neun gelben Karten. Auffällig in diesem Abschnitt war dabei vor allem Timo Gutjahr auf der linken Aussenbahn, der in der 61. Minute seinen Kapitän in Stellung brachte. Dessen Schuss wiederum war zu schwach, um Marcel Finsterbusch vor echte Probleme stellen zu können.

Gutjahr's Schlenzer ans Aussennetz brachte nochmals Gefahr für's TSV-Gehäuse (62.) und dann stand der TSV Neckartailfingen vor der Vorentscheidung. Thorsten Lernhart hatte sich weit in der Hälfte der Gastgeber den Fuss vertreten und Robin Plachy schnappte sich den Ball. Seinen langen Spurt schloss der TSV-Angreifer mit einem überlegten Querpass auf den mitgelaufenen Timo Bezirgianidis ab. Der völlig alleingelassene Torjäger stand vor FC-Torwart Borbeck und tickte sich den Ball ein paar Zentimeter zu weit vor. Dies nutzte Borbeck, hechtete "Beze" in die Parade und sicherte sich die Kugel. Statt 2:0 hieß es drei Minuten später 1:1. Wieder war es Timo Gutjahr, der von aussen parallel zur Strafraumlinie lief und einen kreuzgefährlichen Aufsetzer in Richtung langes Eck absandte. Marcel Finsterbusch konnte den Schuss geradenoch zur Seite bugsieren, doch der aufgerückte Thorsten Lernhart war zur Stelle und jagte den Abpraller aus spitzem Winkel in die Maschen.

Zum vierten Mal in den letzten vier Wochen wurde dem TSVN in der 85. Minute ein Treffer wegen angeblichem Abseits nicht anerkannt. In Donzdorf und Altbach war Matthias Wilhelm der Leidtragende, nun erwischte es wie schon gegen Deizisau Timo Bezrigianidis zum zweiten Mal. Zumindest anzweifeln konnte man diese Entscheidung von Marius Haller. Ausgleichende Gerechtigkeit dann drei Minuten später, als Max Bajorat fast auf der Strafraumlinie heftig attackiert wurde und diese Szene auch anders hätte bewertet werden können. Der aufregende Lokalkampf fand sein Ende mit Yannick Schellanders flachem Schuss, der nochmals das Aussennetz streifte (89.).

Während der TSV Neckartailfingen mit dem Remis seinen nun angepeilten 6. Platz halten konnte, dürfte das 1:1 für den zuletzt furios auftretenden FC Frickenhausen im Kampf um die Futtertröge zu wenig gewesen sein.

TSV Neckartailfingen: Finsterbusch, Ruopp, Stefan Wilhelm, Schneider (82. Xenitidis), Bayha, Jehle, Kavvadias (59. Nagel), Plachy (90. Triantafilou), Timo Bezirgianidis (86. Paliouras), Wenzelburger, Kilic

1. FC Frickenhausen: Borbeck, Lernhart, Umutlu, Gutjahr, Bajorat, Portale (46. Schellander), Isci, Rothweiler, Novovic, Sen (65. Schulze), Behrendt

Schiedsrichter: Marius Haller (Stuttgart)

Zuschauer: 250

Tore: 1:0 (56.) Kilic, 1:1 (74.) Lernhart               

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