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Montag, 07 März 2016 06:03

FC Donzdorf I - TSV Neckartailfingen I 2:1

Eine geradezu aberwitzige, weil unverdiente, unnötige und teilweise unglückliche Niederlage kassierte der TSVN im Spitzenspiel beim 1. FC Donzdorf...

Schon nach vierzig Sekunden zappelte das Spielobjekt im Gehäuse von Michael Schöffel und in der folgenden Stunde deutete nichts, aber auch gar nichts darauf hin, dass die Grünweißen die drei Zähler nicht mit in den Aileswasen würden nehmen können. Wie immer im Fußball aber gilt: Totgesagte leben länger. Und der FC Donzdorf hätte mausetot sein müssen, wurde jedoch durch für ihn glücklichste Umstände wieder zum Leben erweckt. Jammerschade für die Elf von Michael Bezirgiannidis, denn mit dem schon sicher geglaubten Dreier, wäre sie ganz dick im Rennen um zumindest den Relegationsplatz gewesen. So aber müssen sich die Männer um Kapitän Ruopp nun in den nächsten Spielen erst wieder an die Spitze heran arbeiten.

Auf dem im Vergleich zu den Aileswasen-Plätzen erheblich besser bespielbaren Geläuf, das allerdings trotzdem reichlich holprig war, verzeichnete der TSV einen Traumstart. Timo Bezirgianidis setzte auf Links Robin Plachy ein, dessen Querpaß am Elfmeterpunkt Bastian Nagel erreichte. Der wiederum hielt einfach den Schlappen hin und der Ball drehte sich unhaltbar für Keeper Schöffel ins Dreieck. Die FCD-Deckung agierte in der Folgezeit teilweise vogelwild und als Innenverteidiger Moritz Heinzmann seinen Torhüter anspielen wollte, wäre der nachsetzende Robin Plachy um ein Haar zum 2:0 gekommen (4.). Dem lange Zeit sehr agilen Ex-Bempflinger blieb auch eine Zeigerumdrehung später der verdiente Erfolg versagt. Im Fünfmeterraum preschte er dazwischen und fastgar wäre der Prellball nach einem versuchten Donzdorfer Befreiungsschlag im Netz gelandet.

Nur einmal in dieser Anfangsphase versprühten die Hausherren so etwas wie Gefahr vor Marcel Finsterbusch, doch Abwehrchef Dominic Ruopp konnte Alexander Simperl so abdrängen, dass der Schuß des blassen Torjägers zum Schüsschen wurde (9.). Zwei Minuten später sorgte der TSV-Kapitän auf der anderen Seite für Aufregung, wurde aber von der dazwischen fahrenden Faust Michael Schöffels ganz knapp am Erfolg gehindert. Die Grünhemden agierten weiterhin dominant und auch die Standards wurden an diesem Tag fast allesamt gefährlich in den Strafraum gebracht. So mußte Schöffel nach einer Viertelstunde bei einem Freistoß von Manuel Schneider am Boden kräftig zupacken, denn bei einer Unsicherheit wären gleich zwei TSV-Angreifer zur Stelle gewesen.

Wann endlich fällt das zweite Tor, fragten sich die zahlreich mitgereisten Neckartailfinger Fans. Doch es wollte einfach nicht, auch nicht als Timo Bezirgianidis akrobatisch per Hacke Robin Plachy geschickt hatte (18.) und auch nicht als Dominic Ruopp hauchdünn einen weiteren Schneider-Freistoß mit dem Kopf verpaßte (22.). Nach 24 Minuten schien endlich der Ausbau der Führung möglich. Aus dem Mittelkreis heraus steckte Timo Bezirgianidis für Robin Plachy durch und der marschierte alleine auf Schöffel zu. Weil "Beze" nach seinem Pass rüde abgeräumt worden war, unterbrach Schiri David Modro viel zu überstürzt die Aktion, um Gelb zu zücken und nahm dem TSV den großen Vorteil.

Während die Gäste zu einer Möglichkeit nach der anderen kamen, enttäuschten die Gastgeber weiter und brachten gerademal einen Torschuß durch eine Freistoß von Felix Vetter zustande (33.). Doch auch der stellte für den unterbeschäftigten Marcel Finsterbusch kein Problem dar. Richtig gefährlich wurde es nur in der 36. Minute, als wiederum Felix Vetter zum Torschuß ansetzte und Steffen Jehle in letzter Sekunde seinen "Stecken" reinstellen konnte. Gleichfalls nichts ein brachte ein Dropkick von Alexander Simperl, der zum "Oxer hoch-weit" mutierte. Kurz vor dem Pausenpfiff des insgesamt ordentlich leitenden David Modro nochmals die dicke Möglichkeit für den TSV auf 2:0 zu stellen. Normalerweise hätte den durchgebrochenen Robin Plachy niemand mehr eingefangen. Der davoneilende Torjäger hatte auf dem unenbenen Untergrund jedoch alle Mühe mit dem hoppelnden Ball und so konnte der nachhechelnde Simon Andres doch noch im letzten Moment klären.

Im zweiten Abschnitt änderte sich zunächst nichts - bis es zu den letztlich entscheidenden drei Knackpunkten der Partie kam. In der 50. Minute verlängerte Dominic Ruopp einen Freistoß von Manuel Schneider mit dem Scheitel und Matthias Wilhelm drückte aus drei Metern zum vermeintlichen 2:0 in die Maschen. Der Jubel war groß, blieb aber sogleich allen im Halse stecken. Zum Entsetzen der Neckartailfinger Kollonie hatte der Unparteiische völlig falsch auf Abseits erkannt. Sechzig Sekunden später rauften sich die Gäste aus dem Aileswasen wieder die Haare. Timo Bezirgianidis steuerte auf Michael Schöffel zu und besaß gleich drei Optionen. Auf den mitgelaufenen Robin Plachy passen, der das leere Tor vor sich gehabt hätte, schießen oder am herausstürzenden Schöffel mit Schwung vorbeiziehen. Bezirgianidis entschied sich für die letzte Variante und schien damit richtig zu liegen. Problemlos passierte er das Hindernis Schöffel und hatte den gähnend leeren Kasten vor sich. Gerade als der TSV-Stürmer eindrücken wollte versprang die Kugel und verfehlte das Gehäuse. Unglaublich.

So was rächt sich nach ungeschriebenem Fußballgesetz. Wie dieser Fauxpas allerdings bestraft wurde, war allerdings mehr als ärgerlich und mußte erneut dem unebenen Untergrund zugeschrieben werden. Nach genau einer Stunde traf der so schlagsichere Dominic Ruopp den Ball nicht richtig und der drehte sich in Richtung Eckball. Der flinke Benjamin Vetter holte sich den Rohrkrepierer zurück, flankte nach innen und wieder verfehlte der Kapitän das flippernde Spielgerät. Jetzt hatte Josip Skrobic aus zehn Metern freie Schußbahn und prompt beulte sich das Netz zum 1:1. Mit seiner ersten so richtig klaren Möglichkeit hatte der FCD ausgeglichen und es kam noch dicker, weil der auch seine zweite Chance eiskalt nutzte. Keiner war in der 66. Minute im Stande, erneut Benjamin Vetter auf der rechten Seite aufzuhalten. Der ging durch vier, fünf Grüne hindurch zur Grundlinie, passte nach innen und Josip Skrobic hatte aus zwei Metern keine Mühe, das Spiel auf den Kopf zu stellen.

Nur noch zweimal gab es Hoffnung, wenigstens einen Zähler zurückzuholen. In beiden Szenen stand der eingewechselte Moritz Krasser im Mittelpunkt. In der 77. Minute kurvte er auf der Torauslinie nach innen, konnte aber seinen versuchten Rückpass nicht an den Mann bringen und wurde zur Ecke abgeblockt. Kurz darauf (81.) stand David Modro nochmals mit der Abseitsregel auf Kriegsfuß und pfiff Krasser in aussichtsreichster Position zurück. Allerdings muß für den Schiedsrichter eine Lanze gebrochen werden, ist die Bezirksliga doch die höchste Klasse ohne Assistent an der Linie, weshalb Abseitsentscheidungen hier oftmals auch Glücksache sind. Würden mehr Vereine das geforderte Schirikontingent erfüllen, könnte diese Lücke eventuell eines Tages geschlossen werden.

Nach diesen weiteren Rückschlägen resignierte die Mannschaft mehr oder weniger und die Elf von Peter Frömmel hatte keine Mühe mehr, den Dreier im Lautertalstadion zu behalten. Der TSV Neckartailfingen ist nach diesem Frusterlebnis zwar noch lange nicht aus dem Rennen, ein Sieg in Donzdorf wäre jedoch im Spitzenkampf mehr als hilfreich gewesen.

FC Donzdorf: Schöffel, Riegert, Andres, Butz, Skrobic (86. Ponomartschuk), Wiedmann, Simperl (66. Gedik), Benjamin Vetter, Szenk (90.+2 Berroth), Felix Vetter (90.+1 Adamek), Heinzmann 

TSV Neckartailfingen: Finsterbusch, Ruopp, Stefan Wilhelm (42. Haverkamp), Schneider (86. Xenitidis), Bayha, Jehle, Matthias Wilhelm, Nagel, Kavvadias (73. Albert), Plachy, Timo Bezirgianidis (57. Krasser)

Schiedsrichter: David Modro (Leonberg) hatte die nicht einfach zu leitende Partie im Griff, traf allerdings drei krasse Entscheidungen zu ungunsten der Gäste

Zuschauer: 120

Tore: 0:1 (1.) Nagel, 1:1 (60.) Skrobic, 2:1 (66.) Skrobic              

Gelesen 1918 mal Letzte Änderung am Montag, 07 März 2016 07:31
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