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Montag, 22 Februar 2016 07:27

TSV Berkheim I - TSV Neckartailfingen I 0:2

Mit einem sicheren 2:0-Sieg in Berkheim setzte der TSVN die Restsaison fort und profitierte dabei noch von vielen Punktverlusten der Konkurrenz...

Unverhofft kommt oft. Nach einer fast schon desaströsen Vorbereitung, die in einem "Einlauf" von Vize-Vorstand Peter Braunschmid in einer Spielerversammlung während der Woche gipfelte, traten die Grünhemden beim Tabellenletzten TSV Berkheim geschlossen auf und ließen so gut wie nie Zweifel am späteren Sieger aufkommen. Dabei waren die personellen Probleme kaum geringer geworden, denn Benjamin Frimmel, Jonas Bayha, Moritz Krasser, Emre Kilic, Alexander Bauer, Tobias Haverkamp und Dennis Brodbeck fehlten in den Holzäckern. Das Schlußlicht dagegen hatte wieder so gut wie alle Mann an Bord, auch den lange so schmerzlich vermißten Torjäger Stefan Ruoff.

Auf dem engen Kunstrasenfeld in der Esslinger Vorstadt waren bei böigem Wind keine Kabinettstückchen gefragt, sondern Einsatz und Laufbereitschaft, sowie einfache, dafür aber genaue Pässe. Und diese Vorgaben erfüllten die Männer von Michael Bezirgiannidis größten Teils. So wurden die Hausherren vor allem in Durchgang eins weit weg vom eigenen Strafraum gehalten. Kam dennoch mal was durch, war der aufmerksame und bombensichere Marcel Finsterbusch stets auf dem Posten. So verdiente sich das gesamte Team, einschließlich der Aufrücker aus der Zweiten gute Noten und nahm den nicht unbedingt erwarteten Dreier mit in den Aileswasen.

Vor Weihnachten hatte der damals weit abgeschlagene Letzte durch Siege in Faurndau und gegen den starken TSV Denkendorf aufhorchen lassen und zur Aufholjagd geblasen. Mit viel Ballbesitz ins Spiel finden hieß zunächst die Devise und so folgte die erste Torannäherung erst nach einer Viertelstunde, als Michael Bezirgiannidis' Fernschuß einen halben Meter über den Balken zischte. Benjamin Kober, zusammen mit seinem Bruder Pascal Berkheimer Winterneuzugang aus Wäldenbronn, wurde in der 20. Minute vom herausstürzenden TSVN-Keeper im letzten Moment gestoppt und dann kam es bis dato zur dicksten Möglichkeit für die Gäste. Der starke Rückkehrer Demis Kavvadias spielte Timo Bezirgiannidis frei und der steuerte alleine auf Tim Killinger zu. Mit einem Beinschuß hatte der Neckartailfinger Torjäger den Torwartriesen bereits überwunden, doch Kapitän Simon Schwarz kratzte den Ball kurz vor der Linie mit letztem Einsatz weg (26.).

Fünf Minuten später foppte sich Kavvadias durch vier Abwehrspieler durch, wurde aber kurz vor dem Abschluß im Sechzehner gestellt. Zaghafte Elfmeterreklamationen gab es in der 33. Minute, nachdem Sebastian Franken flach nach innen gepaßt hatte und Dominik Alber unter die Räder des klärenden Dominic Ruopp geriet. Der insgesamt gut leitende Christian Pittner aus Göppingen zeigte zu Recht nicht auf den Punkt. Einen Freistoß aus dem Mittelfeldkreis, getreten von Manuel Schneider, hätte fastgar zum Erfolg durch Michael Bezirgiannidis geführt, doch der mitwirkende Coach brachte seinen Scheitel nicht mehr voll hinter die Flanke. "Warum will jetzt der Mittelstürmer einen Freistoß fast aus der eigenen Hälfte schlagen", fragte man sich zunächst in der 43. Minute. Sekunden später wußte man es. Timo Bezirgianidis trat die Kugel scharf ans Fünfmetereck, Matthias Wilhelm stieg hoch und köpfte zum 0:1 neben den kurzen Pfosten.

Mit dem Pausenpfiff hatte wiederum Wilhelm den Schädel dran, nachdem sich Robin Plachy links durchgetankt hatte. Diesmal allerdings fischte Tim Killinger den Kopfball weg. Diese Szene kurz vor und zwei nach dem Wechsel standen ganz im Zeichen von eben Robin Plachy. In der 47. Minute zog "Rob" plötzlich fulminant ab und sein Kracher aus 22 Metern explodierte am Innenpfosten. Eine Zeigerumdrehung später setzte sich Plachy im Mittelfeld mehrmals energisch durch und Michael Bezirgiannidis übernahm den Konter in leicht abseitsverdächtiger Position. "Beze" war nicht mehr zu halten, umkurvte auch noch den im Weg stehenden Hünen Killinger und schob die Kugel locker zum 0:2 in die Maschen.

Schon wenig später (50.) war Marcel Finsterbusch gefragt. Der eingewechselte Benjamin Storz tauchte vor ihm auf und unterlag im Eins gegen Eins dem TSVN-Goali. Zwischenzeitlich war der lange verletzte Torjäger Stefan Ruoff aufs Feld gekommen (52.) und gleich wurden die Aktionen der Gastgeber gefährlicher. Christian Dorer nahm eine Flanke volley, verzog jedoch knapp (61.). Der Sack wäre wohl in der 73. Minute zu gewesen, doch Schiri Pittner pfiff die gemeinsam aufs Berkheimer Tor zulaufenden Robin Plachy und Timo Bezirgianidis wegen Abseits zurück. Dies sah der junge Referee allerdings falsch.

Zweimal wurde es in der Schlußphase nochmals brenzlig für die Gäste und wäre den Hausherren hier der Anschluß gelungen, hätte es durchaus heiße Endminuten geben können. Sebastian Franken setzte den Ball aus vierzehn Metern hauchdünn am Pfosten vorbei (74.) und in der 87. Minute folgte die Szene des Tages. Der aufgerückte Abwehrchef Simon Schwarz wollte aus einem Meter in das bis dahin leere Gehäuse einköpfen. Weil er das einen Tick zu lässig tat, konnte der heranfliegende Philipp Wenzelburger den Einschlag artistisch verhindern. Der Verteidiger wurde hernach gefeiert, als wenn er selbst einen Treffer erzielt hätte.

So stand am Ende das "zu Null", das Dank der konzentrierten Abwehrarbeit erreicht wurde. Die beiden Innenverteidiger Steffen Jehle und Dominic Ruopp waren kaum zu erschüttern und außen erledigten Philipp Wenzelburger und Manuel Schneider ihre Aufgaben ebenso souverän wie alle anderen eingesetzten Akteure. Die Befürchtung, nach den Unebenheiten in der Winterpause könnte der Auftritt ausgerechnet beim Schlußlicht in die Hose gehen, trat also nicht ein. Im Gegenteil, der Dreier wird durch den Aderlaß fast des gesamten Spitzensextetts noch gehörig aufgewertet. Außer dem TSV Deizisau ließen alle teilweise mehr als überraschend Federn und so sieht die Welt im Aileswasen plötzlich wieder freundlicher aus.

TSV Berkheim: Killinger, Alber (46. Niko Schwarz), Dorer, Höfer, Simon Schwarz, Baumer, Pascal Kober (46. Storz), Dehner (81. Riemer), Franken, Schneider (52. Ruoff), Benjamin Kober 

TSV Neckartailfingen: Finsterbusch, Ruopp, Schneider, Michael Bezirgiannidis (62. Xenitidis), Jehle, Matthias Wilhelm, Nagel, Kavvadias (52. Albert), Plachy (90. Stefan Wilhelm), Timo Bezirgianidis (83. Triantafilou), Wenzelburger

Schiedsrichter: Christian Pittner (Göppingen) leitete insgesamt gut

Zuschauer: 100

Tore: 0:1 (43.) Matthias Wilhelm, 0:2 (48.) Michael Bezirgiannidis         

Gelesen 2013 mal Letzte Änderung am Dienstag, 23 Februar 2016 08:41
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