Herzlich willkommen beim TSV Neckartailfingen | Spaß an der Bewegung

Montag, 07 Dezember 2015 07:28

TSV Neckartailfingen I - TSV RSK Esslingen I 0:1

Der TSVN setzt seine Berg- und Talfahrt fort und fügte dieser mit einer Heimpleite ein weiteres negatives Kapitel hinzu...

Man kann sich das Leben auch selbst schwer machen. Fehler in allen Teilen des gesamten Teams führten dazu, dass die Grünweissen jetzt schon zum dritten Mal nach einer Spitzengala nicht wieder zu erkennen waren. Der TSV RSK Esslingen, der nicht einen einzigen direkten Torschuss in Richtung Marcel Finsterbusch abgab, durfte alle drei Punkte mit in die Kreisstadt nehmen. Ein frühes Eigentor reichte der Truppe des wieder lautstarken Trainers Luca Greco dabei zum Erfolg.

Recht unsortiert wirkte die TSVN-Abwehr in der Anfangsphase und dies nutzte der schnelle Michael Schmid bereits in der 4. Minute zu einem Flankenlauf über rechts weidlich aus. Seine scharfe Hereingabe wollte Steffen Jehle klären und lenkte die Kugel unglücklich ins eigene Netz. Der Schaden hätte jedoch schon fünf Zeigerumdrehungen später repariert sein müssen. Tobias Haverkamp's Flanke erreichte den völlig frei stehenden Bastian Nagel, doch der schob den Ball aus drei Metern am praktisch leeren Tor vorbei. Freilich war Nagel auf dem schmierigen Geläuf etwas ausgerutscht und der schlechte Untergrund sollte dem Gast von der Katharinenlinde in Verbindung mit der frühen Führung auch in der Folgezeit ordentlich in die Karten spielen.

Vor allem Robin Plachy machten die Bedingungen arg zu schaffen. Der Torjäger konnte seinen Turbo, wenn überhaupt, nur sehr erschwert zünden, weil die "Räder" bei seinen gefürchteten Antritten keinen Halt fanden und praktisch "durchdrehten". Einmal allerdings entwischte der TSV-Angreifer auf der rechten Seite der RSK-Abwehr, doch verfehlte der frei am Elfmeterpunkt lauernde Manuel Schneider den flachen Querpass (27.). Dass trotz des miserablen Platzes gute Kombinationen möglich gewesen wären, zeigte die 32. Minute, als letztendlich Tobias Haverkamp's nächste Flanke gleich drei Grünhemden ins Leere fliegen ließen. Die Gastgeber drängten weiter und ein nicht schlecht getretener Freistoß von Manuel Schneider war für Dominic Ruopp zum köpfen etwas zu niedrig und für eine Direktabnahme zu hoch. So konnte Torhüter Bastian Krenz den Notlupfer locker runter pflücken.

Der bis dato gesperrte Kapitän hatte etwas überraschend zunächst nur auf der Bank Platz genommen und war nach 27 Minuten noch überraschender für Steffen Jehle eingewechselt worden. Das Eigentor des zuverlässigen Routiniers kann ja wohl für diese Maßnahme kein Grund gewesen sein. Aufregung gab es in der 42. Minute. Manuel Schneider hetzte einem zu kurzen Rückpass nach und wurde vom zu spät kommenden Bastian Krenz umgesenst. Der starke Schiedsrichter Serkan Tekcan zeigte dem RSK-Keeper zu Recht nur Gelb, weil innen noch zwei Abwehrspieler dabei waren. Die Aktion fand aber eindeutig im Strafraum statt und das Verlegen nach ausserhalb war deshalb eine klare Fehlentscheidung. Im übrigen bekam Dominic Ruopp in dieser Saison wegen weitaus weniger schon zweimal die rote Karte zu sehen. Der vors Tor gehobene Freistoß von Emre Kilic bereitete Krenz wenig Probleme, weil kaum Druck hinter ihm war. 

Beim nächsten Standard gestaltete sich dies anders. Diesmal war Manuel Schneider der Absender und das 1:1 schien fällig. Krenz wäre auch chancenlos gewesen, doch hatte der RSK-Goalie hier den Querbalken als Verbündeten (45.+1). Verwunderung herrschte beim TSV-Anhang, als nach der Pause der sehr agile Tobias Haverkamp nicht wieder aufs Feld kam. Da hätte es an diesem Tag wahrlich andere Kandidaten für die Auswechslung gegeben. Dennoch fand der RSK auch weiterhin kaum statt und Marcel Finsterbusch's Anwesenheit wurde nur bei Rückpässen bemerkt. Zunächst passierte allerdings auch in Richtung Gästegehäuse nicht viel.

Nach genau einer Stunde häuften sich dann jedoch die Strafraumszenen. Zunächst senkte sich Benjamin Frimmels Kopfball auf Nagel-Flanke nur aufs Tordach und dann unterlief Krenz einen Kilic-Freistoß. Weil niemand spekuliert hatte, segelte der aber herrenlos am langen Eck vorbei (63.). Sechzig Sekunden später reklamierten die Grünen heftig, denn Erik Scherrieble soll ihrer Meinung nach gegen Robin Plachy die Hand im Spiel gehabt haben. In der 67. Minuten kreuzten die Gäste auch mal gefährlich im Strafraum auf, doch konnte Jonas Bayha geradenoch vor Michael Schmid zur Ecke klären. Die nächste Großchance mit gleich dreifacher Nutzungsmöglichkeit für den TSVN folgte. Emre Kilic drang in den Sechzehner ein und ging einem vehement dazwischen fahrenden Abwehrbein ohne Elfmeterabsicht fair aus dem Weg. Der TSV-Mittelfeldmotor hatte freie Schußbahn aus acht Metern und legte dennoch quer auf Benjamin Frimmel. Bis der dann auf dem unebenen und rutschigen Geläuf den Ball verarbeitet hatte, war der Markt verlaufen (69.).

Elfer schinden stand weiterhin nicht auf dem Neckartailfinger Programm, denn hätte Manuel Schneider in der 88. Minute in vollem Tempo nicht eine Abwehrgrätsche übersprungen, wäre Serkan Tekcan gar keine andere Möglichkeit geblieben, als auf den Punkt zu zeigen. Einmal mußte Marcel Finsterbusch dann doch noch ran, als der auffälligste RSK-Stürmer, Michael Schmid, von links auf ihn zulief und Finsterbusch zur Ecke rettete. Die Hausherren hätten an diesem Tag wohl bis in die Nacht hinein kicken können, ohne dass etwas Zählbares dabei heraus gekommen wäre. Zu oft wurden einfach die falschen Entscheidungen getroffen. Sypmtomatisch dafür war Emre Kilic's Verzweiflungsversuch aus zwanzig Metern in der 93. Minute, der fast ebenso weit den Kasten verfehlte.

Nur Timo Bezirgianidis und Dimi Triantafilou waren diesmal nicht im Kader mit dabei und so konnte das Verletzungskriterium nicht als Entschuldigung ins Feld geführt werden. Vielmehr zeigte sich ein weiteres Mal, dass Fußball zu aller erst im Kopf stattfindet. Freilich kam der frühe Rückstand und der katastrophale Untergrund dem defensiven Gegner geradezu ideal entgegen, doch wirkte die Mannschaft gegenüber dem fulminanten Eislingen-Match fast wie ausgewechselt. Fitness sieht anders aus, was aber wegen der zuletzt gezeigten Trainigsbeteiligung niemanden verwundern darf. In der zehnwöchigen Winterpause muss die Truppe nun halt mit dieser erneuten Panne als Klotz am Bein leben.

TSV Neckartailfingen: Finsterbusch, Haverkamp (46. Matthias Wilhelm), Stefan Wilhelm, Schneider, Bayha, Frimmel, Jehle (27. Ruopp), Nagel (81. Klay), Plachy, Wenzelburger (81. Bauer), Kilic

TSV RSK Esslingen: Krenz, Salen (46. Smajli), Christoph Gauss, Augner, Haensel (75. Prömel), Scherrieble, Seiffer, Beutter (46. Lupprich), Schmid, Mächtel, Kasim (86. Ben Saad)

Schiedsrichter: Serkan Tekcan (Heidenheim) leitete gut

Zuschauer: 110

Tor: 0:1 (4.) Jehle (Eigentor)                         

Gelesen 1981 mal Letzte Änderung am Montag, 07 Dezember 2015 19:17
Bitte anmelden, um einen Kommentar zu posten