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Freitag, 27 November 2015 07:36

SGM T/T Göppingen I - TSV Neckartailfingen I 3:0

"Wenn du kein Glück hast, kommt auch noch Pech hinzu". Der Klassikerspruch traf für den TSV am Donnerstagabend den Nagel auf den Kopf...

Der Aufwärtstrend beim Horrorspiel in Faurndau setzte sich fort, denn die Grünweißen begegneten der enorm spielstarken SGM Göppingen bis zur 82. Minute auf Augenhöhe und die Partie hätte mit ein wenig Glück durchaus auch in die andere Richtung laufen können. Einer machte jedoch den Unterschied: Liridon Elezaj. Der überragende T/T-Torjäger erledigte die Gäste nämlich quasi im Alleingang und landete seine Saisontreffer fünfzehn bis siebzehn. Im Gegensatz zu Faurndau traten die Gastgeber in allen Belangen fair und sportlich auf, sodaß die schnelle Partie an der Hohenstaufenstraße für die Zuschauer ein echter Hingucker war.

Im wahrsten Sinne des Wortes überschattet wurde der klasse und mit enormen Ausmaßen ausgestattete Kunstrasenplatz von einem miserablen Flutlicht. Während nebenan ein B-Ligaspiel unter taghellen Bedingungen stattfand, mußten die Akteure dieses Oberhausspitzenspiels fastgar die Grubenlampen auspacken. Am schwersten hatte es dabei Schiedsrichter Hans Wolf, doch der ehemalige Bundesliga-Referee besaß wiedermal den totalen Durchblick, beurteilte so gut wie alle Szenen richtig und kam in der fairen Partie mit nur je einer gelben Karte für beide Teams aus.

Michael Bezirgiannidis ist es seit geraumer Zeit nicht vergönnt, die gleiche Startelf ins Rennen schicken zu können. War diesmal Jonas Bayha wieder zurück, so konnten in Göppingen Dominic Ruopp, Moritz Krasser, Timo Bezirgianidis und Dimi Triantafilou nicht dabei sein. Doch war die grünweiße Truppe dank ihres großen Kaders immernoch so stark, um dem verhinderten Tabellenführer einen großen Kampf liefern zu können. Der Aufsteiger muß nämlich nur wegen der Punktabzüge am grünen Tisch dem FC Eislingen (noch) den Vortritt lassen.

In den ersten zehn Minuten kreuzten die Kicker aus dem Aileswasen drei, vier mal gefährlich im Strafraum der Hausherren auf, wobei die 9. Minute die beste Möglichkeit zum Führungstreffer brachte. Emre Kilic hatte den Ball erorbert und plötzlich fuhren drei grüne Angreifer gegen nur noch zwei Abwehrspieler den vielversprechenden Konter. Kilic besaß zwei Abspieloptionen auf die freien Frimmel und Plachy, doch der finale Pass kam einfach zu ungenau. Diese Situation deutete bereits an, dass die Elf von Serkan Coskun, wenn überhaupt, nur hinten zu packen gewesen wäre. Eine Minute später nämlich demonstrierte der neue Tabellenzweite seine enorme Offensivstärke. Albert Sanjinovic hatte den sicheren Marcel Finsterbusch bereits umkurvt, doch konnte der TSV-Keeper im Nachsetzen doch noch zur Ecke abwehren.

Es ging schon in der Anfangsphase atemberaubend schnell rauf und runter, denn wiederum sechzig Sekunden später legte Emre Kilic per Absatz auf und Robin Plachy konnte aus 18 Metern abziehen, verfehlte das Gehäuse von Emre Tekin aber doch um zwei Meter. Glück dann für die Gäste in der 13. Minute, als Benjamin Frimmel beim Klärungsversuch einer Ecke den eigenen Pfosten traf. Mit etwas mehr Mut hätte die TSV-Führung nach genau einer Viertelstunde fällig sein können, ja müssen. Der starke Matthias Wilhelm drang von rechts in den Strafraum ein und ein "Spitz-Kick" mit der Picke ins lange Eck wäre mit Sicherheit von Erfolg gekrönt worden. Wilhelm zögerte und zögerte und wurde schließlich von Sören Mende abgedrängt.

In der 26. Minute nochmals die faustdicke Gelegenheit zum 0:1. Der pfeilschnelle Robin Plachy kurvte gleichfalls ins Hoheitsgebiet von Emre Tekin hinein, doch der T/T-Keeper brachte nach dem Schuß aus fünf Metern irgendwie noch seinen Fuß dran. Das mit dem Glück und dem Pech geriet eine Zeigerumdrehung später zur brutalen Tatsache. Liridon Elezaj wurde viel zu nachlässig angegangen und der Torjäger zog plötzlich aus zwanzig Metern ab. Sein flaches Geschoß wurde für Marcel Finsterbusch unhaltbar abgefälscht. Es war die Blaupause des zur Niederlage in Faurndau führenden Gegentreffers und vor allem ebenso unnötig wie unglücklich.

Zur Pause mußte schließlich auch noch der bis dahin alles abräumende Mittelfeldakteur Matthias Wilhelm mit einer Muskelverletzung in der Kabine bleiben und wird wohl auch am Sonntag ausfallen. Trotzdem sollten die Hausherren im zweiten Umlauf lange zu keinen klaren Chancen kommen. Gefahr beschworen nur einige von Gaetano Caruana getretene Freistöße herauf. Dagegen kamen die Gastgeber in der 56., 59. und 62. Minute dreimal mit einem blauen Auge davon. Zunächst stoppte Sören Mende den durchgebrochenen Robin Plachy nicht ganz astrein im Strafraum, dann setzte Emre Kilic einen Fernschuß hauchdünn am Pfosten vorbei und schließlich war niemand da, um Philipp Wenzelburgers flache Hereingabe eindrücken zu können. Dass sich Fortuna derzeit gänzlich vom TSV abgewandt hat, zeigte die 76. Minute. Aus dem Gedränge heraus hatte Stefan Wilhelm den Ball in Richtung Tor gespitzelt, doch mit letztem Tackling-Einsatz konnte Agron Bytyqi die Kugel noch um den Pfosten lenken. 

Trotz spieltechnischer Vorteile kam der kesse Aufsteiger auch weiterhin zu keinen auffälligen Torchancen - bis zur 82. Minute. Nach einem eigenen Freistoß liefen die Grünhemden in einen klassischen Konter. Liridon Elezaj nutzte den eiskalt zum 2:0 und weil's so schön war, setzte der kaum zu bremsende Torjäger in der 90. Minute nach ähnlichem Muster noch das 3:0 drauf. Dieses Ergebnis deutet auf eine klare Sache für die Gastgeber hin, war sie aber nicht. Elezaj, der eine Woche zuvor noch gelb-rot gesperrt gegen Deizisau fehlte (1:2), war es halt, der, wie gesagt, den Unterschied machte. Der TSV dagegen ist in einen echten Negativlauf geraten. Was noch vor vier Wochen wie selbstverständlich klappte geht nun schief und schon am Sonntag türmt sich mit dem weit vorauseilenden Tabellenführer FC Eislingen die nächste haushohe Hürde auf.

SGM T/T Göppingen: Tekin, Sat (84. Aksancak), Kidik, Arpaci, Mende, Caruana, Sanlilap (67. Yilmaz), Bytyqi, Sahin, Liridon Elezaj, Sajinovic (81. Kujtim Elezaj)

TSV Neckartailfingen: Finsterbusch, Haverkamp (75. Grech), Stefan Wilhelm, Bayha, Frimmel, Jehle, Matthias Wilhelm (46. Schneider), Nagel (75. Michael Bezirgiannidis), Plachy, Wenzelburger (75. Bauer), Kilic

Schiedsrichter: Hans Wolf (Stuttgart) leitete mit der ihm bekannten Souveränität

Zuschauer: 70

Tore: 1:0 (26.) Elezaj, 2:0 (82.) Elezaj, 3:0 (90.) Elezaj                     

Gelesen 1935 mal Letzte Änderung am Freitag, 27 November 2015 09:32
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