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Montag, 16 November 2015 06:33

FV Faurndau I - TSV Neckartailfingen I 1:0

Trotz klarem Aufwärtstrend kassierte der TSV in Faurndau die dritte Niederlage in Folge und erlebte dort einen ziemlich ekligen Nachmittag...

Die Veranstaltung im Dittlau war an Unsportlichkeiten seitens der Gastgeber nicht zu überbieten. Zuschauer, Auswechselbank und drei Herren auf dem Platz bildeten eine fastgar in Hass ausartende Symbiose. Dass das Publikum in der Göppinger Vorstadt in den letzten 45 Jahren aus der untersten Schublade nicht heraus gefunden hat, bekam man ja schon bei den letzten Gastspielen in Faurndau zu spüren, dass sich aber die Akteure neben und auf dem Platz auch noch zum beinahe Fremdschämen benahmen, war eine neue Erfahrung. Nach 75 Minuten verließ Spielleiter Alberto Guillen die TSV-Auswechselbank auf der Gegengerade, weil er es "im Kopf nicht mehr aushielt" was da nebenan bei den FV-Ersatzspielern um Trainer und Betreuer ablief. "Die bekommen im Rückspiel nicht mal einen Sprudel", so der aufgebrachte Neckartailfinger Fußballchef.

Schon nach sieben Minuten wußte man, wo der Hase an diesem Tag langlaufen sollte. Robert Klein nahm im Laufduell mit Dominic Ruopp den Ball eindeutig mit der Hand mit, doch Schiedsrichter Nicolas Strauß hatte das Vergehen versehentlich dem TSV-Innenverteidiger angelastet. Nach einigen Protesten befragte der Schiri den Faurndauer Stürmer, doch der belog den Referee. Diese Szene wurde in der Nürtinger Zeitung fälschlicherweise als ein nicht gegebener Elfmeter für den TSV interpretiert, was hiermit korrigiert wird. Der fällige Freistoß an der Strafraumgrenze von Simon Helmer bereitete Torhüter Marcel Finsterbusch aber wenig Probleme. Danach waren die Gäste aus dem Aileswasen klar Chef im Ring und kamen zu etlichen gefährlichen Strafraumszenen.

Allein ein halbes Dutzend Einwürfe, die Manuel Schneider mit Windunterstützung in den FV-Sechzehner schleuderte und die stets von Dominic Ruopp und Benjamin Frimmel per Kopf am kurzen Eck weiter geleitet wurden, hätten einfach zum Erfolg führen müssen. Jedesmal aber fehlte ein Abnehmer am langen Pfosten. Auch die Freistöße kamen diesmal gefährlicher und besser. Manuel Schneider und Emre Kilic zogen solche Standards je zweimal an den Fünfmeterraum, wo der nicht immer sicher wirkende Keeper Michael Skrzypiec dauernd in Schwierigkeiten geriet. Die beste Möglichkeit in Führung zu gehen, besaß aus dem Spiel heraus zunächst Bastian Nagel. Nach glänzender Vorarbeit von Robin Plachy zögerte er aber am Elfmeterpunkt zu lange mit dem Abschluß und wurde dann abgeblockt (18).

In der 29. Minute beulten sich die Faurndauer Maschen - leider von außen. Wieder war Robin Plachy auf der linken Außenbahn in den Strafraum gekurvt, doch bei seinem Rückpass auf Benjamin Frimmel befand sich der einen Schritt zu weit vorne und konnte den Ball nur noch mit der Hacke in Richtung Tor beziehungsweise Aussennetz befördern. So richtig eingreifen mußte Marcel Finsterbusch im ersten Umlauf nur in der 43. Minute, als der rechte Verteidiger Giuseppe De Vivo aus 17 Metern abzog und der TSV-Schlußmann mit einer klasse Parade zur Ecke lenken konnte. Mit dem Pausenpfiff dann fastgar doch noch die Gästeführung. Emre Kilic nahm dem tändelnden Alex Baum den Ball ab und strebte allein auf Skrzypiec zu. Mit dem letzten Kontakt legte er sich jedoch einen Tick zu weit vor und scheiterte am FV-Torhüter.

Im zweiten Abschnitt hatten die Hausherren den Wind im Rücken und nutzten den sofort aus. David Leu zog aus 25 Metern einfach mal flach ab und der leicht abgefälscht scheinende stramme Schuß schlug zum 1:0 ein (50.). In der Folgezeit konnten die Gastgeber die Luftunterstützung allerdings nicht sonderlich in ihr Spiel einbeziehen und verlegten sich auf andere Dinge. So in der 53. Minute. Manuel Schneider wollte einen Freistoß von der rechten Seite ausführen, als Simon Helmer im Spielerpulk plötzlich wie eine gefällte Eiche umfiel. Diesmal ließ sich der gute Schiedsrichter Nicolas Strauß indes noch nicht aufs Glatteis führen, weil der von allen attackierte Dominic Ruopp auch rein gar nichts verbrochen hatte.

In der 62. Minute ging es im Faurndauer Fünfmeterraum nach einem Kilic-Freistoß wieder rund. Das Spielobjekt wurde zur Flipperkugel, wollte aber einfach den Weg nicht über die Linie finden. Zwei Minuten später zischte der nächste Freistoß über den Balken. Absender aus fast dreißig Metern war diesmal Dominic Ruopp. Die gefährlichste Szene für den FV Faurndau resultierte danach aus einem Leu-Eckball in der 70. Minute, der unberührt die Torlinie entlang segelte. Die wohl vorentscheidende Aktion spielte sich eine Viertelstunde vor dem Ende ab, weil Nicolas Strauß diesmal den Schauspielkünsten von Leu auf den Leim ging. Der Ex-Geislinger fiel nach einem Zweikampf zusammen mit Ruopp zehn Meter vor dem Strafraum zu Boden und windete sich wie ein auf dem Trockenen liegender Aal. Das tat er so lange bis der Referee die rote Karte gezückt hatte, um dann wie wundergeheilt aufzuspringen. 

Dieser Platzverweis wegen angeblicher Notbremse war absolut unberechtigt, denn zumindest die Neckartailfinger Fans sahen das Foulspiel eher beim Faurndauer Laienschauspieler. Das hämische Gejohle des Publikums für den Feldverweis des Kapitäns brachte den Aileswasen-Tross beinahe aus der Fassung. Zwar versuchten die Grünweißen danach weiterhin alles, um wenigstens noch einen Punkt retten zu können, doch die Luft war jetzt sichtlich raus. Die dritte Niederlage in Serie war perfekt, hätte aber beileibe nicht sein müssen. Auf dem guten Kunstrasenplatz bot die Truppe von Michael Bezirgiannidis nämlich eine anständige Vorstellung, auch wenn der Coach mit den grippekranken Jonas Bayha und Moritz Krasser erneut auf zwei Stammspieler verzichten mußte.         

Vor einer Woche gab es nach dem Gastspiel der SGM T/T Göppingen tätliche Auseinandersetzungen im Dittlau, die wir an dieser Stelle nicht bewerten wollen. Am 22. Mai 2016 muß der FV Faurndau im drittletzten Spiel der Saison im Aileswasen antreten. Es wäre schön, wenn der dann noch dringend Punkte benötigen würde. Weh tut neben den verlorenen Punkten der Platzverweis für Kapitän Ruopp, der nun ausgerechnet in den beiden Topspielen gegen Göppingen und Eislingen fehlen wird.

FV Faurndau: Skrzypiec, De Vivo, Holdenried, Tulgar, Baum, Helmer, Lleshaj (46. Baar), Dangelmayer (78. Moll), Trevisiani (86. Nehir), Leu, Klein (78. Kurtcu)

TSV Neckartailfingen: Finsterbusch, Haverkamp, Ruopp, Stefan Wilhelm (46. Jehle), Schneider, Frimmel, Matthias Wilhelm, Nagel (62. Timo Bezirgianidis), Wenzelburger, Kilic

Schiedsrichter: Nicolas Strauß (Bönnigheim) leitete angesichts der vergifteten Atmosphäre hervorragend, lag aber bei der roten Karte daneben.

Zuschauer: 160

Tor: 1:0 (50.) Leu

Besondere Vorkommnisse: rote Karte für Dominic Ruopp (75.) wegen angeblicher Notbremse

Gelesen 2065 mal Letzte Änderung am Montag, 16 November 2015 07:51
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