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Montag, 02 November 2015 06:53

TSV Denkendorf I - TSV Neckartailfingen I 4:0

Nach der Gala gab es erneut den Absturz. Sogar in der Höhe verdient unterlag der TSVN in Denkendorf und mußte den zweiten Platz wieder abgeben...

Unverkennbare Parallelen taten sich zum September auf. Dort begeisterten die Grünweißen im Topspiel gegen den FC Donzdorf (5:2) und handelten sich danach prompt eine Klatsche bei Aufsteiger SGEH ein (2:5). Diesmal wurde der TV Nellingen in einem mitreißenden Match geschlagen (3:2) und wieder wurde die Elf von Michael Bezirgiannidis hernach von einem Neuling vorgeführt. Schon während der Woche hatte der Trainer angeführt, dass seine Mannschaft seit einiger Zeit am Limit spielt und tatsächlich brachen die Kicker vom Aileswasen jetzt richtiggehend ein.

Sowas kann passieren, zumal der Gegner zum bisher Besten gehörte, gegen das man antreten mußte. Im Nachhinein war das Trainingsspiel unter der Woche gegen den SV Bonlanden nicht gerade förderlich, weil die 1:6-Klatsche doch etwas am Selbstvertrauen genagt hatte und mit Emre Kilic zudem ein Verletzter zu beklagen war. Wenn man aus dem Rathaus kommt, ist man aber immer schlauer. Schon vor dem Anpfiff herrschte im Gästelager eine seltsam unangespannte Stimmung und die Körpersprache der gesamten Mannschaft sollte diesen Eindruck von Beginn an bestätigen. Ehe nämlich die Gäste vom Neckar in die Gänge gekommen waren, hatte der flinke Felice Franza schon zwei dicke Möglichkeiten vergeben (2./5.). Erschwerend hinzu kam zudem auch noch der kurzfristige Ausfall von Matthias Wilhelm (Grippeinfekt), sodass schon wieder Personalalarm angesagt war.

Seit mindestens drei Jahren hat der TSV kein Kunstrasenspiel mehr verloren, doch diesmal schien die Elf vor allem Probleme mit der Enge des kleinen Plastikgeläufs zu haben. Vom Start wegen zog es sich wie ein roter Faden durch die gesamte Mannschaft: Nichts wollte funktionieren. Dies merkte der starke Neuling sofort und ging aggressiv und engagiert zu Werke. Vielleicht wäre es etwas anders gelaufen, wenn dem Gast in der 6. Minute die Führung gelungen wäre. Timo Bezirgianidis hatte per Kopf weitergeleitet und Robin Plachy steuerte schräg auf Torhüter Steffen Schulze zu. Der Linksschuß des TSVN-Torjägers kam etwas zu überhastet und wurde deshalb zur sicheren Beute des Denkendorfer Keepers.

Danach herrschte Funkstille bei den Grünhemden und die Führung für die Hausherren konnte geradezu erwartet werden. Nach genau einer Viertelstunde war es dann Christian Brandner, der einen Rückpass von der Grundlinie aus zwölf Metern einschoß. Ein Aufbäumen hatte der Rückstand für den Tabellenzweiten nicht zur Folge. Im Gegenteil. Der kesse Aufsteiger dominierte weiterhin klar und nach 41 Minuten war die Partie so gut wie entschieden. Philipp Wenzelburger konnte den davon eilenden Thorsten Schöllkopf nur noch per Notbremse stoppen und sah vom souveränen Schiri Manfred Bopp die berechtigte rote Karte. Doppelte Strafe: Hendrik-Lars Gil setzte den Freistoß an den Innenpfosten, von wo der Ball zum 2:0 ins Netz prallte.

Nur noch einmal durfte Denkendorfs Schlußmann Schulze einen Arbeitsnachweis in Hälfte eins erbringen, als er Manuel Schneiders Schrägschuß zur Ecke fausten mußte. Nach dem Seitenwechsel stellte Michael Bezirgiannidis auf Dreierabwehrkette um und wechselte den wieder spielberechtigten Dominic Ruopp ins Mittelfeld ein. Die Maßnahme schien zu fruchten, denn in den folgenden Minuten hatten die Neckartäler ihre besten Szenen und eine Aufholjagd schien trotz Unterzahl möglich. So zog Robin Plachy mit Links ab, doch Steffen Schulze war rechtzeitig unten (49.). Vier Minuten später lenkte ein Denkendorfer Abwehrspieler den Ball haarscharf am eigenen Tor vorbei. Hier reklamierten die Gäste heftig auf Handspiel, bekamen von Manfred Bopp aber nur einen Eckball zugesprochen.

Nach 54 Minuten war die Messe aber endgültig gelesen. Benjamin Frimmel agierte im Mittelfeld etwas zu sorglos und ließ sich die Kugel abnehmen. Hendrik-Lars Gil schließlich zog fulminant aus zwanzig Metern ab und sein flacher Kracher zum 3:0 war für Marcel Finsterbusch völlig unhaltbar. Wohl mußte Schulze nochmals nach einer Plachy-Volleyabnahme ran, die Mehrzahl der besseren Aktionen lag aber weiterhin auf Seiten der Schützlinge von Thomas Gentner (im übrigen nicht verwand mit VfB-Profi Christian). So hatten die nur noch den Schlußpfiff herbei sehnenden Grünhemden sogar Glück, dass das Ganze nicht in einem noch deftigeren Debakel endete, weil Manfred Bopp zwei weitere Treffer des überragenden Kapitäns Gil wegen Abseits nicht anerkannte (57./61.).

Nach dem Aufstieg im Jahr 2003 war der TSV Neckartailfingen letztmals im Gottlob-Müller-Stadion zu Gast und verlor dort gegen den damals dann absteigenden TSVD mit 0:4. Und so kam es auch diesmal. In der Schlußminute düpierte Sebastian Ullmann gleich vier Neckartailfinger Abwehrspieler und spitzelte vom Elfmeterpunkt aus das Spielobjekt in die Maschen. Ein trotz des strahlenden Sonnenscheins trüber Nachmittag endete für die indisponierten Gäste mit einer vorher in dieser Art und Weise kaum erwarteten Niederlage, an der es rein gar nichts zu deuteln gab. Ein starker Gegner hatte das kollektive Schwächeln des Tabellenzweiten gnadenlos ausgenutzt.

TSV Denkendorf: Schulze, Gil, Staas, Kurka (86. Wörner), Urbani, Schöllkopf, Keller, Franza (32. Ullmann), Ramser (84. Mora), Brandner (77. Civetta), Fiel

TSV Neckartailfingen: Finsterbusch, Haverkamp (46. Ruopp), Stefan Wilhelm, Schneider, Bayha, Frimmel, Jehle (64. Bauer), Nagel, Plachy, Timo Bezirgianidis (73. Michael Bezirgiannidis), Wenzelburger

Schiedsrichter: Manfred Bopp (Reutlingen) leitete souverän

Zuschauer: 150

Tore: 1:0 (15.) Brandner, 2:0 (41.) Gil, 3:0 (54.) Gil, 4:0 (90.) Ullmann

Besondere Vorkommnisse: Rote Karte für Wenzelburger wegen Notbremse (40.)              

Gelesen 1792 mal Letzte Änderung am Dienstag, 03 November 2015 07:26
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