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Montag, 26 Oktober 2015 06:59

TSV Neckartailfingen I - TV Nellingen I 3:2

Der TSV bot seinen Anhängern das nächste Spektakel und siegte im Spitzenspiel gegen den TV Nellingen mit 3:2. Ein Match voller Rasse und Klasse war's...

Dazu trug auch der seitherige Tabellenzweite aus Ostfildern bei, der nie aufsteckte, am Ende aber der Elf von Michael Bezirgiannidis den verdienten Dreier überlassen mußte. Die Folge: Die beiden Teams tauschten die Plätze und die Truppe aus dem Aileswasen darf jetzt vom Relegationsplatz aus grüßen. Die Partie bewegte sich nicht nur auf höchstem Bezirksliganiveau, sondern sie war auch ausgesprochen fair. Erst in der 80. Minute mußte Schiedsrichter Werner Kollak aus Sulzbach die erste gelbe Karte zücken. Dabei war man vor der Partie etwas in Sorge, ob der leicht korpulente Unparteiische diesem Topspiel läuferisch gewachsen sein würde. Er war's und leitete die fulminante Begegnung mit viel Routine und Augenmaß praktisch fehlerlos. Nur die überlange Nachspielzeit störte etwas und da hätte das Geschehen durchaus noch kippen können.

Beide Mannschaften gingen sofort in die Vollen und die erste Chance erspielten sich die Gäste in der bereits 3. Minute. Adrian Renz tauchte plötzlich allein vor Marcel Finsterbusch im Fünfmeterraum auf, doch der TSV-Keeper zeigte schon da, dass er wieder einen bombensicheren Tag erwischt haben sollte. Zwei Minuten später ging erstmals die Plachy-Eilpost ab. Viel zu langsam waren die TV-Abwehrspieler und dem 50-Meter-Spurt des neuen Neckartailfinger Torjägers nicht gewachsen. Schlußendlich rettete Tim Köper, der seinem Gegenüber Finsterbusch in nichts nachstand, mit seinen langen "Gräten" zur Ecke. Dass man Ingo Franz in Strafraumnähe besser nicht zum Schuß kommen läßt, zeigte der TV-Angriffsführer in der 17. Minute. Bei seinem Schlenzer fehlte jedenfalls nicht viel.

Aufregung schon sechzig Sekunden danach. Timo Bezirgianidis, der an diesem Tag nach noch nicht ganz überstandener Grippe dennoch vor Tatendrang sprühte, setzte sich energisch durch und arbeitete sich bis zu Tim Köper vor. Doch wieder brachte der lange Schlußmann einen Fuß an den Schuß, die Kugel stieg mit viel Drall hoch und hüpfte neben den Pfosten ins Aus. Ein Kopfball aus 14 Metern von Michael Dast war dann die letzte Torannäherung der Egger-Elf im ersten Umlauf. Und just in der Folgezeit versäumte es die Mannschaft vom Neckar für Entspannung zu sorgen. Erstmals in Minute 26, als Werner Kollak auf Rückpass entschied und Timo Bezirgianidis Freistoß aus zwölf Metern von den auf der Linie versammelten Nellingern zur Ecke gelenkt wurde. Die folgende Hereingabe löste ein wahres Scheibenschießen aus, das aber mehrmals an einem Abwehrkörper vor der Linie scheiterte.

Die 34. Minute brachte dann endlich den Führungstreffer für die Gastgeber und den bereitete Timo Bezirgianidis dynamisch und mit viel Übersicht vor. Zuguterletzt umkurvte "Beze" auch noch Tim Köper und servierte Robin Plachy mundgerecht. Für den wieder enorm starken TSV-Angreifer war es eine Kleinigkeit, seinen 9. Saisontreffer zu markieren. Die Jungs von Michael Bezirgiannidis gaben weiterhin Vollgas und spielten den seitherigen Tabellenzweiten an die Wand. Robin Plachy brachte Benjamin Frimmel in Stellung, doch dessen Heber über Köper senkte sich neben den Kasten (40). Eine Zeigerumdrehung später schlug der wiederum eine tadellose Leistung abliefernde Philipp Wenzelburger einen weiten Querpass, Plachy köpfte nach innen und der im Vollspeed anfliegende Stefan Wilhelm drückte im Fallen den Ball aus drei Metern über das leere Tor. Einen Vorwurf konnte man da dem aufgerückten Innenverteidiger kaum machen.

Die letzte Möglichkeit, noch vor der Pause auf 2:0 zu stellen vergab Benjamin Frimmel, der auch mit letztem Einsatz ein Plachy-Zuspiel neben die wie vernagelt scheinende Kiste spitzelte. Als ob die Begegnung in Halbzeit eins nicht schon aufregend genug gewesen wäre, setzten beide Mannschaften in der Anfangsviertelstunde nach dem Wechsel noch eins drauf. In der 48. Minute war schon beim Spannen der Feder durch Ingo Franz erkennbar, dass da was passieren würde. Und tatsächlich, der fulminante Flachschuß des Nellingers aus zwanzig Metern zischte wie an der Schnur gezogen unhaltbar ins Eck. Die Antwort der Hausherren kam prompt. Wieder schlug Philipp Wenzelburger einen herrlichen Diagonalpass, an den Valentin Schlecht als letzter Mann nicht herankam. Timo Bezirgianidis schnappte sich die Vorlage, lief auf Tim Köper zu und tickte den Ball an ihm vorbei in die Maschen (50.).

Das Sahnehäubchen in dieser unterhaltsamen bis aufregenden Partie setzte in der 58. Minute Emre Kilic drauf und krönte damit seine Topleistung. Einem gewonnen Zweikampf mit Balleroberung folgte ein "Tunnel" für Florian Dölker mit noch anschließenden drei, vier Schritten. Dann zog der Mittelfeldmotor aus 25 Metern vehement ab und Tim-Philipp Köper konnte das Geschoß im Flug nur noch freundlich grüßen. Der Hammer krachte an den Innenpfosten und landete auf der anderen Seite im Innennetz. Bastian Nagel, auch wieder ein Aktivposten, hätte in der 62. und 64. Minute zweimal fastgar das 4:1 draufgesetzt, verzog aber jeweils. In der 69. Minute reklamierten die Gäste heftig auf Handelfmeter, weil Steffen Jehle im Sechzehnereck aus kürzester Distanz angeschossen wurde. Schiri Kollak stand günstig und ließ die TV-Proteste an sich abtropfen.

Steffen Jehles Körper stand in der 85. Minute den Nellingern erneut im Weg, als Matthias Reitzle im Sechzehner abzog. Überhaupt bot der Co-Trainer eine wieder gewohnt fehlerlose Vorstellung. Dennis Egger brachte in der 87. Minute seine letzte Waffe in Stellung und die hieß Felix Weitz. Die erste Aktion des Einwechselspielers war ein Freistoß, den Marcel Finsterbusch mit einer Prachtparade entschärfen konnte. Glück hatte zuvor Matthias Wilhelm, der als einziger nach 80 Minuten verwarnt, nochmals ein Foul beging und es das faire Spiel für Werner Kollak nicht hergab, hier einen durchaus möglichen Platzverweis auszusprechen.

Dem Schiedsrichter aus Sulzbach gefiel wohl diese immer aufregender werdende Partie, anders waren die vier Minuten Nachspielzeit mit dann nochmals zwei Minuten Zugabe nicht zu verstehen. In dieser Endphase versammelten sich die Gastgeber nur noch geschlossen vor dem eigenen Strafraum und erwehrten sich den vehementen Angriffen des TVN. Als Felix Weitz' Freistoß von Valentin Schlecht in der 93. Minute über die Linie gedrück wurde und Kollak immer noch kein Ende finden wollte, wurde es zusehends hektischer. Der späte Abpfiff kam dann einer Erlösung gleich und der Jubel im Aileswasen war grenzenlos. Der TSV Neckartailfingen und der TV Nellingen hatten ein Spektakel geboten, das mehr als 130 Zuschauer verdient gehabt hätte.

TSV Neckartailfingen: Finsterbusch, Stefan Wilhelm, Bayha, Frimmel (75. Schneider), Jehle, Matthias Wilhelm, Nagel (84. Klay), Plachy (88. Bauer), Timo Bezirgianidis (61. Haverkamp), Wenzelburger, Kilic

TV Nellingen: Köper, Dölker (79. Berndt), Schmiedeknecht, Renz, Reitzle, Weldesuss, Dast (62. Uysal), Lanzano (87. Weitz), Franz, Schlecht, Bekolli

Schiedsrichter: Werner Kollak (Sulzbach, SRG Tübingen) leitete mit viel Routine umsichtig

Zuschauer: 130

Tore: 1:0 (34.) Plachy, 1:1 (48.) Franz, 2:1 (50.) Bezirgianidis, 3:1 (58.) Kilic, 3:2 (90.+3) Schlecht   

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