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Montag, 05 Oktober 2015 07:18

1. FC Frickenhausen I - TSV Neckartailfingen I 1:1

Ein Unentschieden, mit dem der TSV bestens leben kann, erkämpften sich die Grünhemden beim ersten Derby seit 32 Jahren in Frickenhausen...

Noch in der vorletzten Saison trennten die beiden Lokalrivalen praktisch Welten, denn der FCF bewegte sich da in den Stadien der höchsten Württembergischen Liga und war damit zwei Klassen höher angesiedelt als der TSVN. Nun wurden die Täles-Kicker aber durchgereicht und haben bislang auch im Oberhaus des Bezirkes noch so ihre Probleme. Nach zuletzt zwei Siegen wollte die Elf von Martin Mayer gegen die Bezirgiannidis-Schützlinge vollends den Befreiungsschlag landen, was aber nur teilweise gelang. Der Gast vom Aileswasen vermasselte nämlich dem Ex-Verbandsligisten mit einer stabilen Defensive die Tour und erkämpfte sich einen nicht unverdienten Punkt.

Michael Bezirgiannidis mußte sein Mannschaft umstellen, weil Innenverteidiger Steffen Jehle ausfiel. Für den Co-Trainer rückte Matthias Wilhelm nach hinten, da auch sein Bruder Stefan weiterhin fehlte und schloß die Lücke ohne Fehl und Tadel. Trotz seines starken Auftritts gegen Neuhausen mußte Alexander Bauer dem wiedergenesenen Philipp Wenzelburger hinten rechts weichen. Zudem war der TSV-Coach schon früh gezwungen, Manuel Schneider wegen einer Oberschenkelblessur auszutauschen (26.). Dagegen hatte Torhüter Marcel Finsterbusch seine Grippe auskuriert und löste wieder Marc Vogelmann ab. Fehlerlos hielt der Keeper und war maßgeblich am Punktgewinn beteiligt.

Die Taktik der Grünweissen war schnell erkennbar. Gegen die torgefährlichen Max Bajorat, Apostolos Behrendt und Coskun Isci sollte zunächst die Defensive gestärkt werden. Deshalb war es nicht verwunderlich, dass sich das Geschehen in der ersten halben Stunde vorwiegend in der TSV-Hälfte abspielte. Dies wäre in der 4. Minute beinahe früh ins Auge gegangen, als Isci im Strafraum frei abziehen durfte, Finsterbusch aber glänzend zur Ecke abwehren konnte. Hätte Yannick Schellander nach einer Flanke nicht technische Probleme bei der Ballannahme offenbart, wäre ebenfalls das 1:0 möglich gewesen. So aber konnte Matthias Wilhelm im letzten Moment die Kugel aus der Gefahrenzone befördern.

Der FCF war dran an der Führung, doch Marcel Finsterbusch hatte in der 17. Minute wieder was dagegen, wobei er allerdings auch Glück hatte, daß ihm das nasse Geschoß nicht über die Fäuste in die Maschen rutschte. Während vom Gast nach vorne zunächst weiterhin wenig zu sehen war, mußte Wilhelm erneut gegen Isci klären (27.) und Finsterbusch einen Kopfball von Stephan Rothweiler nach Isci-Ecke halten (31.). Die klarste Möglichkeit besaß in der 34. Minute Apostolos Behrendt für die Hausherren. Vom in dieser Zeit stärksten Frickenhäuser, Timo Gutjahr, angespielt, zischte der flache Schrägschuß des Bezirksliga-Torjägers aber am langen Eck vorbei.

Langsam merkte man, dass die Hausherren von der konsequenten Abwehrarbeit des TSV genervt waren und so konnte sich der Ligadino langsam aus der Umklammerung befreien. Mit einem Freistoß aus dem Mittelkreis eröffnete der eine starke Partie abliefernde Emre Kilic die stärkste Phase der Gäste (36.). Weil niemand im Frickenhäuser Strafraum spekulierte, spritzte der auftitschende Flugball an Freund und Feind und auch am Pfosten vorbei ins Toraus. Dann wurde Bastian Nagel von Thorsten Lernhart an der seitlichen Strafraumlinie gefoult und Jonas Bayha hob den Freistoß in den Fünfmeterraum, wo Dominic Ruopp im Luftkampf mit Torhüter Kevin Dravetz den Kürzeren zog (39.).       

Zwei Minuten später wäre Bayha beinahe ein Tor des Jahres gelungen. Dravetz hatte am Strafraumrand einen weiten Pass weggeboxt und der TSV-Außenverteidiger nahm den Ball an der Seitenlinie aus der Luft. Mit viel Drall drehte sich der 40-Meter-Schuß letztlich knapp an der Dreiangel des leeren Kastens vorbei. In der 45. Minute schien Timo Bezirgiandis endlich seinen Torlosknoten durchschlagen zu können. Von Moritz Krasser und Robin Plachy freigespielt, steuerte der Torjäger alleine auf Kevin Dravetz zu. Etwas überhastet brachte er den Ball jedoch nicht an dem sich schon früh quer legenden Schlußmann vorbei. In der Nachspielzeit besaß der Tabellendritte nochmals die ganz dicke Chance zur Führung. Nach einem Freistoß von Jonas Bayha herrschte im FC-Strafraum Ausnahmezustand, doch Moritz Krasser und Timo Bezirgianidis scheiterten an den vielen Abwehrleibern, wobei von den Gästen auch noch kräftig Handspiel reklamiert wurde.

Nach dem Seitenwechsel machten die Neckartäler anfangs dort weiter, wo sie vor dem Pausensprudel aufgehört hatten und prompt ging der Schuß nach hinten los. Coskun Isci schlug einen seiner gefährlichen Standards lang und weit aufs hintere Fünfmetereck. Niemand achtete auf den mitgegangenen Abwehrchef Muharrem Umutlu und der durfte unbehelligt und schulmäßig Richtung entferntes Toreck köpfen. Vom Innenpfosten prallte der Ball zum 1:0 (55.) ins Netz. Die Antwort ließ jedoch nicht lange auf sich warten. Acht Minuten, um genau zu sein. Alle hatten einen hohen Pass in den FC-Strafraum schon abgeschrieben. Umutlu verließ sich auf seinen Keeper und war dabei verlassen, weil Timo Bezirgianidis den Braten roch und dazwischen ging. Mit der Brust nahm der Sturmführer das aufspringende Spielobjekt mit und geleitete es über die Linie. Der verdiente Ausgleich war's und für "Beze" die Erlösung von der Leidenszeit. 

Es sollte die letzte klare Toraktion der Aileswasen-Elf gewesen sein, vor allem weil in der Folgezeit gegen die nun mit Macht anrennenden Gastgeber die Konter nicht sauber ausgespielt wurden. Nun stand Marcel Finsterbusch immer mehr im Brennpunkt. Einen 18-Meter-Schuß von Isci hielt "Sachse" sicher (66.) und hatte bei einem Kisakol-Geschoß Mühe, um zur Ecke abwehren zu können. Nach diesem Eckball kam erneut Kapitän Isci am Strafraum zum Abschluß und auch da wehrte Finsterbusch mit einer Prachtparade ab (69.). Es roch in dieser Phase gewaltig nach dem 2:1, doch der TSV hatte diesmal auch das Glück auf seiner Seite. Vladan Novovic' Mordshammer wäre wahrscheinlich irgendwo unterm Balken eingeschlagen, wenn da nicht Philipp Wenzelburgers Kopf im Wege gewesen wäre.

In der Schlußminute nochmals Aufregung, denn da hätte die Partie innerhalb von Sekunden auf jede Seite kippen können. Den Grünweissen tat sich nochmals die große Konterchance auf. Moritz Krasser mußte etwas Tempo rausnehmen, weil der pfeilschnelle Robin Plachy hinter ihm nachrückte. Gerade als Krasser durchstecken wollte, war er von drei Frickenhäusern eingekreist und viele Hunde waren des Hasen Tod. Blitzschnell fuhren die Blauen nun den Gegenzug und hatten Pech, dass Kevin Sen aus zwölf Metern hauchdünn verfehlte. Danach machte der ordentlich leitdende Ioannis Kirizoglou aus Böblingen Schluß und der TSV Neckartailfingen war mit dem Remis sichtlich zufriedener als der Landesligaabsteiger.

1. FC Frickenhausen: Dravetz, Lernhart, Umutlu, Gutjahr, Bajorat, Isci, Schellander (46. Güllü), Rothweiler, Schulze (60. Kisakol), Novovic (79. Sen), Behrendt

TSV Neckartailfingen: Finsterbusch, Ruopp, Schneider (26. Krasser, 90.+2 Triantafilou), Bayha, Frimmel, Matthias Wilhelm, Nagel (88. Bauer), Plachy, Timo Bezirgianidis (78. Haverkamp), Wenzelburger, Kilic

Schiedsrichter: Ioannis Kirizoglou (Böblingen) leitete die faire Begegnung sicher

Zuschauer: 180

Tore: 1:0 (55.) Umutlu, 1:1 (63.) Bezirgianidis       

Gelesen 1725 mal Letzte Änderung am Montag, 05 Oktober 2015 08:46
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