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Montag, 14 September 2015 07:09

TSV Neckartailfingen I - SC Altbach I 1:3

Der Donnnerstag-Reinfall auf der Alb saß dem TSVN noch schwer in den Kleidern und so setzte es gegen Altbach die nächste Pleite...

Innerhalb drei Tagen hat sich die Elf von Michael Bezirgiannidis von zwei Mannschaften, die, um es moderat auszudrücken, in dieser Saison keine dicken Bretter bohren werden, eine formitable Ausgangsposition für die nächsten Spiele kaputt machen lassen. Der grünweisse Höhenflug ist damit fürs erste beendet und angesichts der nächsten Aufgabe in Deizisau muß man sich Sorgen machen, in diesem Zustand nicht weiter durchgereicht zu werden. Saft- und kraftlos, ohne Ideen, dafür aber mit umso mehr Fehlpässen und Harmlosigkeit agierte eine völlig ausser Rand und Band geratene Neckartailfinger Truppe und wurde von einer mit zehn Akteuren der Jahrgänge 93, 94 und 95 angetretenen Gästetruppe düpiert.

Trainer Thomas Stumpp hatte dem eigenen Bekunden nach ausgemistet und ein paar Stinkstiefel suspendiert. Und dies in vollem Einklang mit der Vereinsleitung. Dadurch hatte der SCA natürlich an Qualität verloren, doch die reichte immer noch aus, um im Aileswasen ziemlich überraschend alle drei Punkte zu holen. Beim TSVN dagegen breitete sich in diesen beiden Pannenspielen die Krankheit der letzten Runde wieder aus, als man gegen die Topteams begeisternde Vorstellungen bot, durch die Kellerkinder aber den großen Wurf vermasselt bekam. Man ist fastgar dazu geneigt, sich darüber zu freuen, dass am kommenden Sonntag mit einem Landesligaabsteiger wieder ein Großkaliber wartet.

Symptomatisch für den lethargischen Auftritt war schon die 8. Minute. Da wurde Außenverteidiger Philipp Wenzelburger mutterseelenallein auf der rechten Seite bedient und von niemandem im Altbacher Strafraum behelligt. Er hätte auf Torhüter Eitel zulaufen und ihn nach der Ecke fragen können, wo er denn den Ball gerne haben möchte. Zögernd und zaudernd wollte Wenzelburger dann irgend jemand anspielen, was gründlich schief ging. Drei Minuten später jedoch machte der Abwehrspieler hinten seinen Fauxpas wieder wett, indem er Mustafa Koc im letzten Moment mit einem Klassetackling das 0:1 vom Fuß nahm. Apropos Koc. Der 20jährige wurde im weiteren Verlauf für die Neckartailfinger Abwehr zum wahren Albtraum und entschied die Partie praktisch im Alleingang.

Die beste Ligadefensive der letzten Saison präsentiert sich derzeit löchrig wie Schweizer Käse, wobei es aber momentan in allen Mannschaftsteilen hapert. Auch Timo Bezirgianidis ist so ein Beispiel, der nun schon 540 Minuten ohne Torerfolg ist. Freilich müht sich der Torjäger redlich, ist aber viel zu oft auf sich alleine gestellt. Allerdings, an einem guten Tag verwandelt er eine Flanke, wie die von Moritz Krasser in der 14. Minute. Sein schwacher Kopfball stellte für den kleinen Torhüter Dominik Eitel keinerlei Probleme dar. Kurz darauf gab Mustafa Koc gleichfalls per Kopf seine letzte Warnung ab. Marcel Finsterbusch, einer der "Unschuldigen" an der Niederlage, konnte geradenoch zur Ecke lenken. Dies war dann in der 22. Minute nicht mehr möglich. Nach einer Fehlerkette ohne gleichen, konnte auch Dominic Ruopp ein Zuspiel auf Koc nicht mehr verhindern, der dadurch freie Fahrt hatte und ins lange Eck schob.

In Sachen herausgespielter Torchancen war der erste Umlauf ja noch einigermaßen in Ordnung, half aber nichts, weil Bastian Nagel (24.) und Timo Bezirgianidis (27.) den Ball nicht an Eitel vorbei brachten. Nach 41 Minuten schien sich aber doch noch alles zum Guten zu wenden. Die Aktionen wurden etwas zwingender und prompt gelang der Ausgleich. Robin Plachy fing im Mittelfeld einen Querpass ab und startete ein Solo. Im rechten Moment kam das Abspiel auf Bastian Nagel, der vom Sechzehner aus mit einem satten Schuß traf (41.). Wenn es gut gelaufen wäre, hätten die Gastgeber noch vor dem Pausenpfiff des souverän leitenden Jan Begenat aus Bitz in Führung gehen können. Keeper Eitel konnte einen Nagel-Versuch nicht festhalten, Benjamin Frimmel war aber so überrascht, daß sein schwacher Drücker aufs zunächst leere Tor vom nachsetzenden Egzon Smajli geradenoch über die Latte geköpft werden konnte.

Über die zweite Hälfte sollte schnellstens der Mantel des Schweigens gelegt werden. Ein völlig gelähmter TSVN erspielte sich sage und schreibe eine halbe Chance, demgegenüber die wahrlich keine Bäume ausreißenden Gäste zu deren zwei kamen und beide erfolgreich abschlossen. In der 66. Minute war Philipp Wenzelburger gegen den schnellen Mustafa Koc überfordert, denn der setzte sich robust durch und schob an dem herausstützenden Finsterbusch vorbei zum 1:2 ein. Der Gegentreffer wurde reaktionslos hingenommen, denn ein Aufbäumen, wie es wenigstens in Erkenbrechtsweiler noch der Fall war, konnte beileibe nicht erkannt werden. Die genannte Halbchance resultierte aus der 74. Minute, als Manuel Schneider in den Lauf von Robin Plachy hob, der aber nur noch die Zehenspitzen dran brachte und Dominik Eitel abfangen konnte. 

Die Entscheidung, so sie angesichts der behäbigen und mutlosen Darbietung der Grünhemden nicht schon feststand, folgte in der 82. Minute. Und wieder hieß der Ausgangspunkt Koc. Zunächst war der sterbende Schwan Onur May minutenlang im TSV-Strafraum gelegen, kam dann nach kurzer Behandlung wieder putzmunter aufs Feld zurück und lochte mit seinem ersten Ballkontakt ein. Selbst Routinier Steffen Jehle hatte Koc nicht stoppen können und dessen prima Vorarbeit versenkte der "halbtote" May aus fünf Metern. Damit hatte sich die junge Altbacher Truppe den Dreier redlich verdient und den vor einer Woche noch so euphorisierten Aileswasen bitter böse auf den Boden der Tatsachen zurück geholt.

In dieser Verfassung muß man sogar fürchten, am Donnerstag eine Pokalblamage beim Nachbarn Germania Schlaitdorf zu erleiden. Nur wenn Trainer Michael Bezirgiannidis die rechten Schlüsse aus den beiden letzten Auftritten zieht, ist wieder Besserung in Sicht. Verlernt kann seine Truppe ja innerhalb einer Woche das Fußballspielen nicht haben. Bleibt zu hoffen, dass sich wenigstens einer der wenigen Lichtblicke, Bastian Nagel, in der Nachspielzeit nicht ernsthafter verletzt hat.

TSV Neckartailfingen: Finsterbusch, Ruopp, Bayha, Krasser (56. Schneider), Frimmel, Jehle, Matthias Wilhelm (77. Brodbeck), Nagel (91. Stefan Wilhelm), Plachy, Bezirgianidis, Wenzelburger (77. Bauer)

SC Altbach: Eitel, Cetin, Abanoz (85. Boylu), Zeyer (58. Gün), Yildirim, Smajli, May, Koc (88. Turan), Friedel, Prokein, Kavak (93. Kilicaslan)

Schiedsrichter: Jan Begenat (Bitz) leitete souverän

Zuschauer: 170

Tore: 0:1 (22.) Koc, 1.1 (41.) Nagel, 1:2 (66.) Koc, 1:3 (82.) May

Besondere Vorkommnisse: Gelb-rote Karte für Yildirim (SCA, 82.) Foul/Ballwegschlagen               

Gelesen 1725 mal Letzte Änderung am Montag, 14 September 2015 15:07
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