Nach dem Seitenwechsel drehten die energischeren Gäste dann aber die Partie und fuhren den dritten Sieg in Folge ein. Im Umkreis von einem Kilometer gab es, außer auf der Wendlinger Ersatzbank, kein einziges Schattenplätzchen und die TSVN-Bitte um Sonnenschirme für die Auswechselspieler wurde von den Hausherren schroff abgelehnt. Gastfreundschaft sieht anders aus. Zum Glück wurde dies von einer erst im zweiten Umlauf stärker werdenden grünweißen Elf bestraft.

Felix Rueß besaß in der 5. Minute die erste Möglichkeit und das war eine ganz dicke. Sein Schrägschuß aus zwölf Metern verfehlte aber das lange Eck. Vier Zeigerumdrehungen später übertrieb Emre Kilic die Uneigennützigkeit, denn anstatt selber den Torabschluß zu suchen, spielte er den im Abseits stehenden Timo Bezirgianidis an. Und auch in der 15. Minute roch es nach der Neckartailfinger Führung, als Moritz Krasser Sascha Strähle vernaschte und seine Hereingabe von der Torauslinie die gesamte Breite des Wendlinger Kastens entlang rollte. In der 31. Minute war Torhüter Alexander Kurz blitzschnell unten, als Emre Kilic im Strafraum flach abzog.

Neunzig Sekunden später stand es 1:0 für die Gastgeber. Philipp Wenzelburger hatte den auffälligen Felix Rueß flanken lassen und Daniel Geigle stand im Fünfmeterraum völlig allein gelassen da. Aber schon bald schlugen die Gäste zurück. Benjamin Frimmel gewann ebenso seinen Zweikampf wie danach Timo Bezirgianidis, dessen Querpaß Moritz Krasser annahm und überlegt aus sieben Metern ins Eck legte. Dennoch aber sollten die Hausherren mit einer Führung in die Kabinen gehen, weil nach einer Ecke keiner auf den kopfballstarken Sascha Strähle achtete und der prompt mit dem Schädel traf.

Die Wende bahnte sich jedoch schon in der 48. Minute an. Bastian Nagel's Freistoß schien etwas zu lang geraten, doch Timo Bezirgianidis nahm das Flugobjekt an der seitlichen Sechzehnerlinie volley und fand den aufgerückten Steffen Jehle. Der Co-Trainer lochte überlegt ein und hätte eine Minute später fast nochmals per Kopf ins Schwarze getroffen, als er Jonas Bayha's Freistoß knapp an der Dreiangel vorbeileitete. Die Gäste vom Aileswasen waren nun dran und Felix Rueß konnte gegen den mitstürmenden Philipp Wenzelburger gerade noch das Bein dazwischen bringen (53.).

Wieder einer der guten Bayha-Freistöße führte in der 66. Minute zum 3:2 für die Gäste. Dominic Ruopp lenkte mit dem Innenrist die Flanke ins kurze Eck. In der 71. Minute wurde Robin Plachy eingewechselt und der traf mit seiner ersten Ballberührung zur Entscheidung. Nach einem Konter steckte Timo Bezirgianidis geschickt durch und der Einwechselspielter setzte sich gegen seinen Bewacher energisch durch. Auch Keeper Kurz hatte dann gegen den Flachschuß aus fünf Metern nicht den Hauch einer Chance.    

Ein dynamisches Kilic-Solo, das schließlich von Strähle kurz vor dem Abschluß gestoppt wurde, war die letzte nennenswerte Aktion, denn bei der brutalen Hitze war klar, dass die Absicherung des Vorsprungs an vorderster Stelle stand. Damit war der dritte Sieg in Folge zum Auftakt in trockenen Tüchern und das hat es in den 13 Jahren Bezirksliga für den TSV Neckartailfingen bisher auch noch nicht gegeben. Es ist somit alles für das Spitzenspiel gegen den FC Donzdorf am kommenden Sonntag gerichtet.

TSV Wendlingen: Kurz, Horak, Ruff, Wolf, Strähle, Rueß, Amend, Seidler, Geigle, Ghebremariam (59. Schober-Slis), Wörz (56. Schubert)

TSV Neckartailfingen: Finsterbusch, Ruopp, Bayha, Krasser (71. Plachy), Frimmel, Jehle (59. Stefan Wilhelm), Matthias Wilhelm, Nagel, Timo Bezirgianidis (86. Triantafilou), Wenzelburger, Kilic (84. Schneider)

Schiedsrichter: Felix Dorn (Mühlacker)

Zuschauer: 70

Tore: 1:0 (33.) Geigle, 1:1 (36.) Krasser, 2:1 (42.) Strähle, 2:2 (48.) Jehle, 2:3 (66.) Ruopp, 2:4 (72.) Plachy