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Freitag, 10 Juni 2022 07:59

Saisonrückblick

Deprimierende Vorrunde – Fulminante Rückserie

Im ersten Abschnitt der nun abgeschlossenen Saison herrschte zeitweise das personelle Chaos im Aileswasen. In der Spitze fehlten zeitweise 12 – in Worten zwölf – Spieler. Für den neuen Trainer Felix Krasser eine noch nie dagewesene Situation. Dass da zur Halbzeit lediglich neun Punkte auf dem schwindsüchtigen Konto verbucht werden konnten, war wenig verwunderlich.

Nach der Winterpause ging es jedoch steil bergauf, wenngleich es auf eigenem Platz gegen Neidlingen (0:2) und Donzdorf (0:5) herbe Rückschläge setzte. Niemand gab da auch nur noch einen Pfifferling für den TSV. Die sportliche Leitung steckte den Kopf aber nicht in den Sand und Alberto Guillen glaubte mit seinem Trainergespann Felix und Moritz Krasser immer an die Wende. Die gelang denn auch - und wie ! 30 Zähler wurden in der Rückserie eingefahren, was schließlich Rang elf und die Rettung bedeutete.

 

Der Kader von B bis W – Eine Kurzanalyse

 

Berger, Nicolai (25)

Der Sohn des ehemaligen TSV-Kapitäns Olaf Berger hat sein riesiges Potential wohl selbst noch nicht erkannt. Immer wenn er von der Bank kam, war er am stärksten. Bestes Beispiel war das Spiel gegen den FTSV Kuchen. Kaum eingewechselt machte er innerhalb drei Minuten zwei Tore. Wenn er zu seiner enormen Schnelligkeit auch noch seinen Körper einsetzt, wie gegen den Eislinger Abwehrschrank Brenner, ist er kaum vom Ball zu trennen. In Neidlingen, als er in der Startelf stand, funktionierte bei ihm dagegen nicht viel. Eine Frage des Selbstvertrauens?

Brendle Max (20)

Endlich wieder mal ein Nachwuchsmann aus dem eigenen Stall. Wurde in den Bezirksligakader hochgezogen und bekam einige Einsatzzeiten. In allen machte er seine Sache ausgezeichnet. Um Spielpraxis zu sammeln ging es dann ab und zu mal wieder zur Zweiten. In der kommenden Saison soll Max Vollmitglied im Krasser-Ensemble werden.

Diem, Luis (18)

Kam von den A-Junioren der TSV Oberensingen und hat es noch nicht geschafft, sich einen Kaderplatz zu erkämpfen. Hatte keine Einsatzzeiten.

Glöckler, Lars (26)

Mister Zuverlässig. Ein Spieler der so gut wie keinen Fehler macht und eine der festesten Größen im TSV-Mannschaftsgefüge ist. Sein Traumtor in Jesingen war die Belohnung für den wohl konstantesten Krasser-Schützling. Als er wegen Corona ausfiel, wurde augenscheinlich, wie sehr man Lars braucht.

Grech, Julien (26)

Hat sich kontinuierlich zum Stammspieler entwickelt. Als er aus Altdorf zurück kam, war daran kaum zu denken. Er kann sowohl in der Abwehr, als auch im defensiven Mittelfeld eingesetzt werden. Etwas übel genommen hatten es ihm seine Kameraden und auch die sportliche Leitung, dass er eine Vatertagswanderung dem enorm wichtigen Spiel gegen Kuchen vorgezogen hatte. Dieser Fauxpas dürfte aber wohl ausgeräumt sein.

Grözinger, Maurice (22)

Er gehört zu den rasenden Drei (Plachy, Berger, Grözinger). Wenn er antritt, ist es für die Gegenspieler meist zu spät. War in der Rückrunde lange verletzt, machte dann aber gegen Kuchen ein Riesenspiel. Es droht allerdings sein Abschied, denn der Weg vom Studienort Tübingen in den Aileswasen ist auf Dauer beschwerlich. Wäre jammerschade um diesen wichtigen Mann.

Guillen, Luis (23)

Nach dem beruflichen Umzug von Bruder Pablo nach Berlin sind die Zwilling getrennt. Das tat seinen Leistungen aber keinen Abbruch. Er ist einer der ganz Zuverlässigen und agiert meist fehlerfrei. Imposant wie er zuletzt dem gefährlichen Eislinger Timo Khalil zugesetzt hat. Dazu ist Luis nicht wehleidig, schließlich lief er im Entscheidungsmatch mit einer noch nicht ganz auskurierten Gehirnerschütterung auf. Mit ihm besitzt der TSV zudem einen ganz sicheren Elfmeterschützen. Da er dem TSV zugesagt hat, blitzten an ihm interessierte Vereine ab.

Häfner, Lukas (21)

Der vor der Saison vom TSV Altenriet gekommene Youngster ist ein technisch hoch begabter Spieler, der im Aileswasen eine gute Zukunft gehabt hätte. Lukas war des öfteren angeschlagen und so waren seine Einsatzzeiten eingeschränkt. Wechselt leider wieder zurück zur SG Höllbach.

Hipp, Florian (30)

Eigentlich Torhüter Nr. 2. Doch als Marc Vogelmann in Weilheim ausfiel, war auch „Flo“ nicht einsatzbereit und Jan Porsch musste zwischen die Pfosten. Wird in der kommenden Saison das Tor der Zweiten sauber halten.

Krasser, Felix (35, Trainer)

Die Jungs stehen hinter ihrem Cheftrainer, der ein exzellentes Training anbietet und eine ausgezeichnete Ansprache hat. Wenn er an der Linie steht, merkt man, dass Fehler im Spiel korrigiert werden und die Mannschaft in der Spur gehalten wird. Besonders war dies beim so wichtigen Sieg im rauen Faurndauer Dittlau zu erkennen.

Krasser, Moritz (32, Co-Trainer)

Der Co seines Bruders gehört nicht zu den Jammerlappen. Seit Wochen schleppt sich „Mo“ mit Rückenschmerzen über den Platz und kann so natürlich nicht seine gewohnte Leistung bringen. Ist schon einige Jahre länger im Aileswasen als Felix und gehört hier mittlerweile zum Inventar. Verwandelte gegen Weilheim und Kuchen zwei Freistöße direkt, was beim TSV schon ewig lange nicht mehr vorgekommen war.

Lubich, Jannik (21)

Auch er kam vom TSV Altenriet und war ein richtiger Hoffnungsträger. In der Vorbereitung im August dann der Schicksalsschlag: Kreuzbandriss. Im Mai war Jannik zurück und wurde nach Kurzeinsätzen immer fitter. Sein großes Potential war wieder deutlich zu erkennen und dem Chefposten im Mittelfeld stand trotz seiner jungen Jahre nichts im Wege. Jetzt aber plötzlich der überraschende und unerwartete Abgang. Dazu ist alles gesagt. Schade, denn dieses Talent hätte es über die Bezirksliga durchaus noch weiter bringen können.

Nachev, Ivan (29)

Nach dem Spiel im Herbst auf dem Plochinger Pfostenberg war der Ex-Mittelstädter abgetaucht. Sein Reservistendasein hat ihm wohl nicht geschmeckt.

Nagel, Bastian (32)

Kam einst vom SV 07 Aich zum TSV und ist hier heimisch geworden. Der Dribbler auf der rechten Außenbahn kann nicht nur Stürmer wie von Haus aus, sondern ist durchaus auch eine Stufe weiter hinten als wichtiger Faktor einsetzbar. Ein Spieler, der beim TSV schon viele gute Vorstellungen abgeliefert hat und auf den man nicht verzichten kann.

Plachy, Robin (28, Kapitän)

Nach dem Sennerpokal 2014 wechselte der Torjäger in den Aileswasen und ist nun der Kapitän der Truppe. Auch er gehört nicht zu den Heulsusen, denn zum Ende dieser Saison sprintete er wochenlang mit und trotz einer Wadenverletzung den gegnerischen Abwehrspielern davon. An Training war kaum zu denken. Robin erzielte 22 Treffer und schloss damit auf Rang vier der Bezirksliga-Torjägerliste ab. Ein eventueller Ausfall von ihm wäre der Supergau gewesen. Widerstand allen bisherigen Abwerbungsversuchen höherklassiger Vereine.

Riehle, Jannik (24)

Bekam in der Rückrunde viele Einsatzzeiten, obwohl er des öfteren Pech mit Blessuren hatte. Ein schneller Verteidiger, der im Zweikampf keine Verwanden kennt. Wird Jannik am Ball noch etwas ruhiger und vermeidet dadurch Abspielfehler, ist er ein Dauermitglied im TSV-Kader.

Schellander, Yannick (25)

Sein gesprochenes Wort hat ebenfalls Gültigkeit und so wird der Tischardter auch nächste Saison im Aileswasen den Marathon-Mann geben. Die frühere VW-Werbung (er läuft und läuft und läuft) ist auf ihn wie zugeschnitten. Neben den vielen Kilometern bietet der 25jährige auch eine ansprechende Technik und viel Spielverständnis. Beim Sieg in Faurndau war er einer der Hauptverantwortlichen für den wichtigen 3:1-Erfolg.

Schneider, Manuel (33)

Hatte kurz mal verärgert den Bettel hingeschmissen, konnte aber wieder dazu gebracht werden, weiter zu machen. Seit seiner Rückkehr tritt er in alter Stärke auf und gehört zum Stamm. Mit seinem vorzüglichen linken Fuß ist er prädestiniert für Freistöße von Rechts. Wird auch in der nächsten Saison noch dringend gebraucht werden.

Schneller, Max (29)

Der Ex-Bempflinger wird im Juli 30 und will die Schuhe an den Nagel hängen. Das geht im besten Fußballalter eigentlich gar nicht. Nach vielen Blessuren ist Max zuletzt immer stärker geworden und es wäre sünd und schade, wenn er aufhören würde. Sein Abschiedsgeschenk kann irgend wann ja in ein Neues umgetauscht werden.

Schruff, Nico (22)

Der Sohn unseres Aufstiegsliberos von 2003, Olli Schruff, ist der Pechvogel schlechthin im Kader des TSV. Anhaltende Knieprobleme plagen den talentierten Abwehrmann. Machte seine Sache immer gut, wenn er in der Mannschaft stand.

Schwierz, Florian (19)

Gehörte eigentlich noch nicht zum Kader, durfte jedoch zweimal rein schnuppern. In Eislingen traf er gleich und auf dem Waldheim zeigte er nach der Einwechslung sein vorhandenes Potential. Wie Max Brendle ein Eigengewächs, das in der kommenden Runde in den Kreis der Bezirksligaspieler aufgenommen wird. Wurde übrigens Torschützenkönig in der B/4 (25).

Vogelmann, Marc (25)

Es gibt keinen Torhüter in der Bezirksliga der besser ist als „Birdy“. Wenn er noch seine Leichtsinnigkeiten bei Abschlägen vom Boden abstellt, wäre es perfekt. Sein letzter Auftritt gegen Eislingen führte den Beweis seiner Klasse. Leider wechselt der Schlussmann zum TSV Köngen, der in die Bezirksliga abgestiegen ist und so wird es in der kommenden Runde ein Wiedersehen geben.

Wenzelburger, Philipp (32)

Sollte eigentlich, auch auf eigenen Wunsch, in dieser Saison als Stütze zur zweiten Mannschaft wechseln. Bald wurde jedoch klar, dass man auf die Dienste des mittlerweile auch schon 32jährigen noch nicht verzichten konnte. Gehörte deshalb wieder zum Stammpersonal in der Bezirksliga.

Wilhelm, Matthias (33)

Er ist der unumstrittene Abwehrchef, denn keiner redet in einem Spiel so viel wie er. Dazu kommt seine enorme Routine, gepaart mit guter Antizipation. War und ist einer der ganz wichtigen Spieler, will aber nun die Fußballschuhe an den Nagel hängen. Das geht eigentlich ebenso wenig wie bei Max Schneller. Mal sehen wie lange er es auf dem Sofa aushält, denn bloß dem kleinen, grünen Fischerdorf beim Kicken zuzusehen, ist auch nicht das Gelbe vom Ei.

Wilhelm, Stefan (36)

„Willi“ war noch nie so fit wie aktuell Sein Umzug nach Markgröningen, wo er in seiner jetzigen Verfassung durchaus den Schäferlauf gewinnen könnte und sein Alter sind nachvollziehbare Argumente nun dem Fußball ade zu sagen. Stefan Wilhelm hat für den TSV viel geleistet und hat den Applaus bei seinem Abgang gegen Eislingen in der 88. Minute in jeder Beziehung verdient.

 

Die Torschützenliste des TSV

 

Insgesamt 67 Tore verteilen sich auf 15 Spieler. Wie schon seit Jahren, so holte sich auch diesmal Robin Plachy die Kanone:

 

22 Tore: Robin Plachy

10 Tore: Nicolai Berger

9 Tore: Moritz Krasser

5 Tore: Bastian Nagel

4 Tore: Yannick Schellander, Luis Guillen

3 Tore: Felix Krasser

2 Tore: Max Schneller, Maurice Grözinger

1 Tor: Lukas Häfner, Manuel Schneider, Stefan Wilhelm, Lars Glöckler, Julien Grech,

Florian Schwierz

 

Torschützenkönig der Bezirksliga wurde Tarik Serour (33) vom Meister Türk SV Donzdorf. Hier belegt Robin Plachy hinter Max Pradler (30, VfL Kirchheim) und Kevin Sen (24, TSV Jesingen) den 4. Platz.

 

Saison 22/23

 

Die Bezirksliga wird in der kommenden Saison ein etwas anderes Gesicht haben. Nicht mehr dabei sind die Absteiger 1. FC Rechberghausen, SpV 05 Nürtingen, SGEH, TV Nellingen und der FTSV Kuchen. Ebenfalls wird der Türk SV Donzdorf als Aufsteiger fehlen.

Aus der Landesliga kommen dafür der TSV Deizisau, der TSV Köngen und der SV Ebersbach. Direktaufsteiger sind der TSV Denkendorf (A/1), der TSV Oberboihingen (A/2) und der SC Geislingen II (A/3). Dazu gesellt sich der Sieger aus der Aufstiegsrelegation. Hinzu kommt nun auch noch der Relegationssieger TSV Harthausen.

Gelesen 932 mal Letzte Änderung am Montag, 20 Juni 2022 07:08
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