Zweimal 1:1 hieß es zuletzt gegen die Spitzenteams aus Deizisau und Oberensingen - ordentliche Ergebnisse, mehr nicht. Denn zur selben Zeit punktete die gesamte Abstiegskonkurrenz in schier unglaublicher Weise und so sind die Unentschieden halt wiedermal als Zweidrittelniederlagen zu bezeichnen. Indes, es wäre beidesmal mehr möglich gewesen. Wie immer in den letzten Wochen konnten die Jungs von Jorgo Karatailidis und Ferdi Turan ihre Chancen in den überlegen geführten ersten Hälften nicht nutzen und gerieten dann in Rückstand. Dass die Moral stimmt und am Schluss noch ausgeglichen werden konnte, ist einer der Hoffnungsträger.
Ausgerechnet im Endspurt müssen die Grünhemden mit enormen Personalproblemen kämpfen. Die sowieso schon ellenlange Ausfallliste wurde in Oberensingen auch noch um drei Grippekranke verlängert. Marius Blank, er konnte wenigstens in der Schlußphase noch reingeworfen werden, Matthias Wilhelm und Robin Plachy hatten sich den Virus eingefangen. Mit Letzterem wären die vielen exzellenten Kontermöglichkeiten in den Plätschwiesen wohl etwas anders gelaufen. Zwanzig Minuten reichte es auch für Cosimo Attorre. Nach fünf Monaten Fersenspornpause und nur einer Trainingseinheit, zeigte der Torjäger gleich seine Wichtigkeit und bereitete den Ausgleich durch den überragenden Moritz Krasser mustergültig vor. Ein weiterer Gewinner der Misere war Fatih Aktas. Der durfte erstmals in der Startelf ran und machte seine Sache ausgezeichnet.
Des einen Glück ist des anderen Pech. Kevin Klay wurde in der 69. Minute ein- und in der 76. Minute wieder ausgewechselt. Im Mittelfeld war er krachend mit eben Fatih Aktas zusammengeprallt und zog sich eine schwere Knieverletzung zu. Am Sonntag nun werden wohl einige Stammkräfte zurück kehren. Bastian Nagels Sperre ist abgelaufen und auch die drei Grippepatienten sollten fit sein. Ob dies auch bei Kapitän Manuel Schneider der Fall sein wird, ist offen. Ein schlagkräftiger Kader wäre jedenfalls mehr als wünschenswert, denn die Partie gegen den unbequemen TSV RSK Esslingen ist von enormer Bedeutung. Während sich nämlich nach vorne momentan nur der TSV Obere Fils in direkter Reichweite befindet, wackelt nun sogar der Relegationsplatz bedenklich, weil Denkendorf und vor allem der VfB Oberesslingen nicht locker lassen.
An der Katharinenlinde unterlag der TSV im Vorspiel 1:3. Warum wohl? Richtig. Auch auf der Rüdener Heide wurden im ersten Umlauf die dicksten Dinger versemmelt. Mittlerweile ist die Mannschaft von Luca Greco gerettet und steht auf einem starken 6. Platz. Gar nicht gut war die TSV Oberensingen auf unseren kommenden Gast in ihrer Stadionpostille zu sprechen. Provokationen ohne Ende hätte man über sich ergehen lassen müssen, klagten die "Sandhasen" die Kreisstädter an. Die junge RSK-Truppe wird wohl auch heute nicht lammfromm auftreten, wobei der TSVN Heimrecht besitzt und dieses Jahr noch kein Spiel im Aileswasen verloren hat. Mit nicht verlieren ist es jedoch diesmal nicht getan, vielmehr muss die volle Punktzahl eingefahren werden. Es wäre ein großer Schritt, zumal die Grünweissen danach nochmals zu Hause gegen Schlußlicht Plochingen ran dürfen.
Der TSV RSK Esslingen stellt eine ausgeglichene, homogene Mannschaft. Ihre 45 Treffer verteilen sich auf vierzehn Akteure, wobei Kapitän Till Augner mit neun Einschüssen die interne Torschützenliste anführt. Die letzten beiden Duelle im Aileswasen gingen beidesmal an die Truppe aus Rüdern, Sulzgries und Krummenacker - dies darf am Sonntag auf keinen Fall nochmals passieren.