Sie sind wieder da, die ungebetenen Gäste im Aileswasen. Alljährlich um diese Zeit verrichten die schleimigen Kriechtiere ganze Arbeit und haben das Spielfeld am Neckar in eine Mondlandschaft verwandelt. Die Würmerplage führt nun dazu, dass der TSVN sein letztes Heimspiel in diesem Jahr in Bonlanden austragen muss. Ausser, dass die Neckartailfinger Anhänger zehn Kilometer Anfahrt in Kauf nehmen müssen, wird die Verlegung auf das Kunstrasenfeld im Filderstädter Sportgelände Seefälle aber nicht von großem Nachteil sein. Allerdings sollte man sich langsam mal Gedanken machen, was gegen die unhaltbaren Zustände unternommen werden kann.
Die Grünweißen waren in Frickenhausen nicht weit weg von zumindest einem Punktgewinn. Die Cleverness des Tabellenführers gab schließlich den Ausschlag dafür, dass der TSV erstmals ein Bezirksligamatch gegen den FCF verlor. Entscheidend war vielleicht auch, dass man die Führung zu schnell wieder aus der Hand gab und dadurch das Nervenkostüm des Spitzenreiters nicht länger strapazieren konnte. Ein Spiel mit ganz anderen Voraussetzungen findet nun am Sonntag statt, wenn es gegen den Aufsteiger TSV Obere Fils geht. In Wiesensteig hätte die Elf von Jorgo Karatailidis weit höher als 4:1 führen müssen, war dann aber am Ende froh, einen engen 4:3-Erfolg ins Ziel gerettet zu haben.
Erstmals in seiner Historie wurde die Fusionself aus Mühlhausen und Wiesensteig von Stefan Haussmann ins Bezirksoberhaus geführt. Weil sich der TSVO dort als Dauergast auf einem Abstiegsplatz etablierte, mußte der Erfolgscoach vor kurzem seinen Hut nehmen. Mit der Verpflichtung von Klaus Fischer als Nachfolger gelang den Verantwortlichen der Filstäler ein überraschender Coup. Der Frickenhäuser, der zuletzt in Bonlanden tätig war, soll den Klassenerhalt schaffen. Das erste Ausrufezeichen wurde am letzten Sonntag auch gleich gesetzt und der TSV RSK Esslingen durch zwei Treffer von Kemal Telci 2:1 geschlagen. Von einem direkten Abstiegsplatz hüpfte der Neuling prompt auf den Relegationsrang.
Das alles sollte die Truppe um Kapitän Manuel Schneider aber kalt lassen, denn ein Dreier ist nachgerade Pflicht für sie. Eine neuerliche Heimpanne würde den TSV der Abstiegszone noch näher bringen und die dreimonatige Winterpause unruhig werden lassen. Aber das Heimspiel ist ja diesmal nur ein verkapptes und so sollten sich die spieltechnischen Vorteile, die schon in der Vorrunde zum tragen kamen, auf dem Kunstrasenfeld eher positiv auswirken. Verzichten muss das Trainergespann Karatailidis/Turan wohl auf Matthias Wilhelm (Achillessehne) und natürlich die Langzeitverletzten Müller und Blank. Dafür sollte wieder Tobias Haverkamp dabei sein, der wegen einer Familienfeier in Frickenhausen fehlte.