Die mit der vorweihnachtlichen Partie gegen den TSV RSK Esslingen angerissene Rückrunde wird am Sonntag in Berkheim fortgesetzt. Beim Schlußlicht scheint den Grünweißen eine auf den ersten Blick leichte Aufgabe ins Haus zu stehen. Doch weit gefehlt, die Begegnung in der Esslinger Vorstadt wird wohl kaum zum Spaziergang gereichen. Und dafür gibt es gleich vielerlei Gründe.
Der TSV schleppte die 0:1-Heimniederlage gegen den RSK wie einen Rucksack durch die lange Winterpause und startet nur noch als Sechster in die Restsaison. Vor zwei drei Jahren wäre eine solche Platzierung noch das Nonplusultra gewesen, doch zwischenzeitlich sind die Ansprüche im Aileswasen gestiegen. Rang drei zum Ende der letzten Spielzeit und die lange Mitsprache an der Tabellenspitze in der Vorrunde ließen auf mehr hoffen. Kräftig zum Optimismus trugen dabei die fulminanten Siege in den Spitzenspielen gegen Donzdorf, Nellingen und Eislingen bei. Doch immer wieder brachten sich die Schützlinge von Michael Bezirgiannidis um die Früchte dieser Erfolge. Heimpannen gegen Altbach, Rechberghausen, Oberesslingen und zuletzt RSK kosteten elf Punkte und so steht eben nur jener jetzige sechste Tabellenplatz zu Buche.
Die Wintervorbereitung lief alles andere als zufriedenstellend. Prüfungsstress der Studenten, Krankheiten und Verletzungen dünnten das Spielermaterial zeitweise so aus, dass die Vorbereitungsspiele in Echterdingen und Vaihingen abgesagt werden mußten. Die Tests, die durchgeführt werden konnten waren alles andere als erfreulich. Bei den Landesligisten SV Bonlanden und FV Nürtingen setzte es mit 1:8 und 1:4 dicke Packungen und selbst beim Kreisliga-A-Vertreter TSV Raidwangen gab es eine 1:3-Niederlage. Erst am Schluß sorgte ein 4:3-Sieg beim starken Stuttgarter Bezirksligisten SV Bonlanden II für etwas bessere Stimmung.
Und nun geht es wie gesagt zum aktuellen Tabellenletzten TSV Berkheim. Die Elf von Florian Müller, lange Zeit weit abgeschlagen, hat ihre Personalmisere anscheinend überwunden. Ein 2:0-Sieg in der No-go-area Faurndau und ein 4:3-Erfolg gegen den starken TSV Denkendorf im Dezember lassen jedenfalls darauf hindeuten, dass die Talsohle durchschritten ist. Mit nun zwölf Punkten hat der TSVB den Anschluß an Altbach (13) und Wendlingen (19) hergestellt und mit drei weiteren Zählern gegen den TSVN soll der Vormarsch fortgesetzt werden. Noch ist der Kontakt der Grünhemden (29) zum Tabellenzweiten Donzdorf (35) einigermaßen gegeben, eine weitere Pleite würde jedoch das Grauemausdasein verfestigen.
Trainerfrage beantwortet - Georgios Karatailidis neuer Coach
Schon lange hat Michael Bezirgiannidis angekündigt, sein Trainerengagement im Aileswasen zum Saisonschluß beenden zu wollen. Die höchst erfolgreiche Arbeit "Beze's" sollte eigentlich der derzeitige Co-Trainer Steffen Jehle fortführen. Dem Rübgartener kamen aber nun private Gründe dazwischen und so mußte Alberto Guillen auf Trainersuche gehen. Er kann bereits Vollzug vermelden, denn der neue Kommandogeber ab Juli heißt Georgios Karatailidis, der derzeit noch in Diensten des Ligakonkurrenten SGEH steht. "Jorgo", wie der 32jährige Grieche genannt wird, führte die Älbler in die Bezirksliga zurück und schickte den TSV in der Vorrunde mit einer 5:2-Packung nach Hause.
Georgios Karatailidis war als Spieler beim FV Nürtingen (Bezirksliga) und FC Frickenhausen (Landes-/Verbandsliga) aktiv und freut sich bereits auf seine neue Aufgabe beim TSV Neckartailfingen. Und auch bei den Spielern scheint "Jorgo" gut angekommen zu sein.