Herzlich willkommen beim TSV Neckartailfingen | Spaß an der Bewegung


Der TSV N von 1905 bis 1945

Ohne jene rund 25 jungen Männer, die am 1. Mai 1905 den „Turnverein Neckartailfingen“ gründeten, würden wir im Jahr 2005 wahrscheinlich kein Jubiläum feiern. Sie legten damals den Grundstein für einen Verein, der heute aus der Gemeinde nicht mehr wegzudenken ist, der den Ort prägte und der genauso von dessen Bürgern geprägt wurde. Nur ein vergilbtes Protokollbuch in altdeutscher Schrift berichtet uns von den Anfängen des TSV, vom ersten Vorstand Theodor Schieß (bis 1923) und von dessen rechter Hand, Oberlehrer Lang (der bereits 1909 erster Ehrenvorstand wurde), sowie von den kargen Bedingungen, unter denen nach der Jahrhundertwende Sport betrieben wurde. Getreu dem damaligen Vereinszweck, „geistig und körperlich rüstige Männer“ heranzubilden, wurde meistens auf der „Neckargass“ und seltener auch in der Kelter mit einfachsten Mitteln geturnt. Vor allem Gymnastik und Bodenturnen standen im Mittelpunkt der Aktivitäten, und die Mitglieder hatten sich an strenge Regeln zu halten. So verbot die Turnordnung ausdrücklich „jedes störende Sprechen sowie jede störende Handlung, wie auch das Rauchen strengstens“ während der Übungsstunden.

Dennoch wurde natürlich auch viel Wert auf die Pflege der Geselligkeit und der Gemeinschaft gelegt, was durch zahlreiche Ausflüge, Wanderungen und das jährliche Weihnachtskränzchen als gesellschaftlicher Höhepunkt des damaligen Vereinslebens belegt ist.

Nach ersten sportlichen Erfolgen bedeutete der Erste Weltkrieg für den jungen Verein einen herben Rückschlag: von den ehemals über 50 Mitgliedern kehrten 14 nicht in die Heimat zurück. Trotz des großen Verlustes folgte schon am 18. Juli 1920 das erste überregionale Highlight in der Geschichte des TSV: mehr als 300 Turner begeisterten die Zuschauer beim vom TSV mit Erfolg ausgerichteten Gauturnfest. Aus demselben Jahr sind die ersten Planungen für eine „Turn- und Sängerhalle“ überliefert, auch wenn deren Bau erst lange Zeit später Wirklichkeit werden sollte und man so lange mit der spärlich ausgestatteten Kelter vorlieb nehmen musste.

Zum 20-jährigen Jubiläum im Jahre 1925 erwarb der TSV nach reiflichen, jahrelangen Überlegungen und unter Beteiligung einiger lokaler Honorationen (u.a. Prof. Hermann Drück) eine eigene Vereinsfahne, und 1930 erlebte der Verein mit der Gründung einer Fußballabteilung die nächste
tiefgreifende Veränderung. Bemerkenswert: ihren Sportplatz mussten die Fußballer unter Führung des ersten Spielleiters Fritz Stückle noch in Eigenleistung auf dem Gelände zwischen Neckar und Kanal anlegen.

Unter Vorstand Karl Bauer, der nach Karl Maurer (1923), Karl Haag (1924-26) und Heinrich Dürr (1927-1930) die Geschicke des TSV bis 1945 lenkte, wurde im Juli 1933 zum zweiten Mal das Gauturnfest ausgerichtet, doch die nationalsozialistische Diktatur brachte für den Verein schon bald das Ende der Unabhängigkeit. Selbst die lang ersehnte Turn- und Gemeindehalle, die im November
1936 eingeweiht werden konnte, sollte so genannten „höheren Zwecken“ dienen. Mit der Einberufung des damaligen Turnwarts Theo Müller Anfang 1938 kam das Vereinsleben dann vollends zum Erliegen.