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Montag, 17 Oktober 2016 06:31

FV Plochingen I - TSV Neckartailfingen I 2:6

Das Topgeläuf auf dem Pfostenberg animierte den TSVN zu einer ganz starken Vorstellung und er fegte den keineswegs schwachen FV Plochingen mit 6:2 vom Rasen...

Zunächst müssen wir uns beim Platzwart des FV Plochingen in aller Demut entschuldigen, denn die befürchteten schlechten Bedingungen in Plochingen gab es nicht. Es war eine Mär, der wir da aufsassen, denn die Plätze hoch über der Stadt präsentierten sich in einem Zustand zum zungeschnalzen. Und auf diesem topfebenen Untergrund boten beide Teams den 110 Zuschauern denn auch ein äußerst unterhaltsames Fußballspiel - auch der FVP. Der trat vor allem in der ersten Halbzeit gar nicht wie ein Vorletzter auf und ging zweimal in Führung. Letztendlich setzte sich aber die reifere Spielanlage des Bezirksligadinos durch.

Man wußte um die Gefährlichkeit der FVP-Angreifer Max Klobeck und Markus Penzkofer und doch brachte Letzterer die Hausherren schon in der 3. Minute in Führung. Philipp Wenzelburger fabrizierte eine Kopfballkerze und Matthias Wilhelm reklamierte danach ein Foul an ihm. Schiri Olaf Alsdorf ließ weiterspielen und Penzkofer nutzte gedankenschnell die Verwirrung. Die Antwort des TSVN kam jedoch prompt. Der ganz starke Moritz Krasser spielte einen Zuckerpass auf den startenden Cosimo Attorre und der überwand in endlich wieder gewohnter Weise den chancenlosen Kevin Schedlbauer (8.). Manuel Schneider und Robin Plachy (11./13.) inszenierten danach weitere erfolgversprechende Aktionen und eine Attorre-Ecke wäre beinahe direkt im Tor gelandet (11.).

Dann tauchte Max Klobeck allein vor Marcel Finsterbusch auf, doch der fuhr reaktionsschnell das Bein aus. Eine abermalige Ecke, diesmal von Manuel Schneider, segelte wiederum knapp vorbei (16.) und kurz darauf hatte Robin Plachy den FV-Keeper bereits überwunden. Sebastian Munz fegte den Ball aber geradenoch von der Linie. Die Begegnung besaß höchsten Unterhaltungswert, weil auch der starke Aufsteiger immer wieder kreuzgefährlich in den Neckartailfinger Strafraum eindrang. Sven Hornungs Flugkopfball hätte dabei fastgar Schaden angerichtet (31.) und Matthias Wilhelm mußte im allerletzten Moment Klobeck in die Parade fahren (38.). Ein Geschoss von Sebastian Munz von der Strafraumlinie verfing sich in der 40. Minute im dichten grünweißen Abwehrgestrüpp und in der Schlußminute der ersten Hälfte überschlugen sich die Ereignisse.

Philipp Wenzelburger attackierte Klobeck etwas zu heftig, der nahm dankend an und ging zu Boden. Schiri Alsdorf zeigte sofort auf den Punkt, was etwas umstritten war. Markus Penzkofer war's egal, sein Elfer saß zum 2:1. Doch wiederum schlugen die Gäste umgehend zurück. Jonas Bayha sah Robin Plachy auf rechts frei, der Pass kam genau und Plachy steuerte in höchstem Tempo auf Schedlbauer zu. Der TSV-Angreifer war praktisch vorbei, wurde dann allerdings vom Torhüter ziemlich heftig umgenietet. Der Strafstoß war diesmal eindeutig und Manuel Schneider traf sicher zum 2:2-Halbzeitstand.

Jorgo Karatailidis scheint hellseherische Fähigkeiten zu besitzen, sprach er doch im Vorfeld vom Licht am Ende des Tunnels. Dieses schien auf dem Pfostenberg dann auch mit der Sonne um die Wette und seine Halbzeitansprache sollte nochmals den Nagel auf den Kopf treffen. "Wir sind jetzt zweimal zurückgekommen", so der TSV-Coach, und weiter: "Jetzt gehen wir in Führung und legen dann nach". Genauso sollte es kommen. In der 57. Minute wurde die erste Etappe der Vorhersage genommen. Die Chance von Cosimo Attorre schien schon erledigt, als sich Moritz Krasser nochmals die Kugel holte, auf Attorre zurückpasste und der mit einem überlegten Flachschuß ins lange Eck traf.

Noch aber wehrte sich der gefährliche Neuling und Marcel Finsterbusch mußte bei Christian Mohr's Kopfball prächtig abwehren. Nach genau einer Stunde war der umtriebige Cosimo Attorre wieder auf dem Weg in Richtung FV-Gehäuse und wurde dabei von Hannes Scharpf mit einem Foul gestoppt. Da schon verwarnt, mußte der Abwehrspieler vorzeitig zum Duschen gehen. Trotzdem traf Klobeck für den sich nun in Unterzahl befindlichen Gastgeber den Aussenpfosten. Danach allerdings nutzte die Elf aus dem Aileswasen ihre Überzahl rigoros aus. Der eingewechselte Tobias Haverkamp brachte mächtig Geschwindigkeit in die Partie, ging auf links ab, flankte und Cosimo Attorre traf zum dritten Mal (67.).

In der 76. Minute wurde der konternde Robin Plachy elfmeterreif zu Fall gebracht, die Alsdorf-Pfeife blieb aber stumm. Dafür klingelte es bei Schedlbauer in der 82. Minute zum fünften Mal. Diesmal war der bockstarke Denis Köhler der Initiator. Sein Solo auf Linksaussen schloss er mit einem Kurzpass auf Attorre ab und der lenkte auf Moritz Krasser weiter. "Mo" krönte seine Vorstellung mit einem sehenswerten Schlenzer in den hinteren Winkel. Es war endlich der erste Treffer in dieser Saison für den Feintechniker. Auch der eingewechselte Kevin Klay beteiligte sich im Anschluss am Neckartailfinger Wirbel, verfehlte das Gehäuse aber eine Minute später knapp. Den Schlußpunkt in der sehenswerten Partie setzte Cosimo Attorre mit seinem vierten Streich. Moritz Krasser hatte sich mit einer genauen Vorlage beim TSV-Torjäger revanchiert und der spitzelte zum 2:6 an Schedlbauer vorbei ein.

Beinahe hätte Benjamin Frimmel mit einem satten Kopfball noch eins drauf gesetzt (91.), doch der kam zu zentral, um den Plochinger Keeper überwinden zu können. Es wäre auch des Guten zu viel gewesen, denn der tapfere Aufsteiger war eh schon unter Wert geschlagen. Einziger Störfaktor waren gestern wieder zwei Gegentore, die diesmal allerdings recht unglücklich entstanden. Ansonsten hatten die Wilhelm-Brüder in der Innenverteidigung alles im Griff und links hinten machte der junge Denis Köhler einen unglaublich abgebrühten Eindruck. Benjamin Frimmel und auch Jonas Bayha radelten im Mittelfeld was die Füße hergaben und Moritz Krasser spielte die entscheidenden Bälle. Zudem gelang ihm endlich ein Treffer, den er mehr als verdient hatte.

Robin Plachy war auch ohne eigenes Erfolgserlebnis ein ständiger Gefahrenherd für die Hausherren und dies galt natürlich vermehrt für Cosimo Attorre. Er, der zuletzt so viele dicke Chancen vergeben hatte, zeigte sein wahres Gesicht und versenkte alles, was im vor die Füsse kam. Marcel Finsterbusch war ein sicherer Rückhalt und Kapitän Manuel Schneider war viel unterwegs, erledigte seinen Job zur vollsten Zufriedenheit. Zwei, drei kleinere Fehler schmälerten etwas die ansonsten ordentliche Partie von Philipp Wenzelburger, wogegen der eingewechselte Tobias Haverkamp für mächtig Dampf sorgte. Kevin Klay zeigte, dass er mit seiner Schnelligkeit durchaus eine Alternative ist. Der zuletzt kranke Bastian Nagel konnte bei seinem Kurzeinsatz nicht mehr viel reißen.  

FV Plochingen: Schedlbauer, Scharpf, Hornung (69. Markic), Rüttinger (46. Mohr), Caliendo, Munz, Werner (69. Weber), Penzkofer, Bösler, Gün (69. Friedel), Klobeck

TSVN: Finsterbusch, Stefan Wilhelm, Schneider (65. Haverkamp), Bayha, Krasser (85. Nagel), Frimmel, Köhler, Matthias Wilhelm, Plachy (79. Klay), Wenzelburger, Attorre

Schiedsrichter: Olaf Alsdorf (Bopfingen)

Zuschauer: 110

Tore: 1:0 (3.) Penzkofer, 1.1 (8.) Attorre, 2:1 (44.) Penzkofer (Foulelfmeter), 2:2 (45.) Schneider (Foulelfmeter), 2:3 (57.) Attorre, 2:4 (67.) Attorre, 2:5 (82.) Krasser, 2:6 (84.) Attorre

Besondere Vorkommnisse: Gelb-rot für Scharpf (60., FVP) wegen wiederholtem Foulspiel

Gelesen 2476 mal Letzte Änderung am Mittwoch, 19 Oktober 2016 08:47
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