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Montag, 23 Mai 2016 07:58

TSV Neckartailfingen I - FV Faurndau I 1:1

Wiedermal ließ der TSV einen Gegner vom Haken, weil erneut zu viele Chancen ausgelassen wurden und mußte am Ende gar froh über den Punktgewinn sein...

Es war warm und es ging nicht mehr um allzu viel. Zudem trug der stumpfe Rasen dazu bei, dass den Zuschauern eine zeitweise zerfahrene und von Fehlpässen geprägte Partie im Aileswasen geboten wurde. Freilich hätten die Kräfteverhältnisse immernoch ausreichen müssen, um den nicht sonderlich starken Gast aus der Göppinger Vorstadt besiegen zu können. Angesichts der noch ausstehenden beiden schwierigen Aufgaben gegen Göppingen und Eislingen ist der angepeilte sechste Platz nun kaum mehr zu erreichen, ja sogar der momentane Rang sieben steht auf der Kippe.

Elfmeter sind in dieser Saison nicht das Ding der Grünweißen. Gestern gab es den dritten Fehlschuss, wobei diesmal Timo Bezirgianidis an der Reihe war. Schon frühzeitig hätte der scheidende TSV-Goalgetter die Begegnung in die gewünschten Bahnen lenken können, doch verfehlte er den Kasten von Michael Skrzypiec deutlich (4.). Vorausgegangen war ein Foul des FV-Keepers an Robin Plachy, der vorbei war und das leere Tor vor sich gehabt hätte. Warum um alles in der Welt Schiedsrichter Tobias Lauber es hier mit einer gelben Karte bewenden ließ, war nicht nachvollziehbar. Dabei leitete der Schiri aus Vaihingen an der Enz ansonsten umsichtig und fehlerlos.

Neben den Elfmeterschwächen und den sonstigen Chancenvernichtungen waren etliche umstrittene Kartenvergaben eine der Gründe für viele Punktverluste. Dreimal schon bekam Dominic Ruopp wegen vergleichsweise Pippifax-Vergehen den roten Karton unter die Nase gehalten und auch Philipp Wenzelburger mußte in Denkendorf frühzeitig nach einer Notbremse gehen. Demgegenüber blieben die Gegner für viel höherwertige finale Fouls von Platzverweisen verschont. Trotzdem, hätte der Elfer gesessen, wäre es auch ohne den Ausschluss von Skrzypiec ein ganz anderes Spiel geworden.

Und nach 14 Minuten gingen die Filstäler auch noch zu allem Überfluss in Führung. Giuseppe De Vivo durfte von rechts ungestört flanken und in der Mitte setzte Patrick Haug zum Scherenschlag an. Er traf den Ball nicht optimal, sodass ein etwas verkorkster Aufsetzer entstand, der aber immernoch ausreichte, um hoch ins Eck zu hüpfen. Der diesmal im Tor stehende Marc Vogelmann hatte hier keine Chance. Wäre es ganz dumm gelaufen, hätte einer der beiden Fernschüsse von Philipp Hänßler und David Leu (16./17.) gar zum 0:2 führen können. Danach kamen die Hausherren allerdings zu ganz dicken Möglichkeiten. Zunächst wurde einer der wenigen gut getretenen Freistöße von der Linie geköpft. Manuel Schneider war der Absender und die folgende Ecke von Bastian Nagel köpfte Timo Bezirgianidis an den Innenpfosten. Nicht genug damit, den Abpraller hechtete der nachsetzende Stefan Wilhelm per Flugkopfball aus vier Metern hauchdünn daneben (20.).

Eine der wenigen guten Kombinationen über Emre Kilic und Timo Bezirgianidis gelangte in der 23. Minute zu Robin Plachy, der dann nur noch Michael Skrzypiec vor sich hatte. Plachy schloss halbhoch ab, doch der Faurndauer Schlussmann klärte mit einer Prachtparade zur nächsten Ecke. Obwohl spielerisch nicht sonderlich stark, kamen aber auch die Gäste zu gefährlichen Aktionen. Zunächst zischte ein Flachschuss von Benjamin Baar unten links vorbei und dann touchierte ein Hänßler-Schuss vom Elfmeterpunkt das Lattenkreuz. Das zwingendere Spiel zeigten dennoch weiterhin die Grünhemden und kamen zwei Minuten vor dem Pausenpfiff endlich zum 1:1. Eine Plachy-Flanke köpfte Timo Bezirgianidis schulmäßig gegen die Laufrichtung des Torhüters ins lange Eck.

Nach dem Seitenwechsel versuchte es Bezirgianidis mit einem Lupfer aus dem Mittelkreis, weil Skrzypiec zu weit vor seinem Gehäuse herum turnte. Der Heber fiel jedoch einen Tick zu früh runter und der Goalie konnte sich die Kugel geradenoch greifen (46.). Nachdem Moritz Krasser sich den Ball zu einem Konter erobert hatte, probierte es "Beze" erneut aus der Ferne, anstatt den freigelaufenen Krasser wieder anzuspielen. Die Begegnung mutierte mit zunehmender Spieldauer immer mehr zum Sommerkick, doch in der 64. Minute tat sich dem TSVN nochmals die Möglichkeit zum 2:1 auf. Robin Plachy erlief sich einen weiten Pass, scheiterte jedoch wieder an Michael Skrzypiec.

Die Elf von Patrick Sührck kam allerdings auch zu gefährlichen Szenen. So mußte Marc Vogelmann mit seiner besten Tat einen strammen Flachschuss von Philipp Hänßler parieren (67.) und Benjamin Baar brachte in der 76. Minute seine Stiefelspitze vor Jonas Bayha an ein Flanke. Zum Glück segelte die Kugel aber über den Balken. Noch knapper strich ein mächtiger 30-Meter-Freistoß von Alex Baum nach 82. Minuten über das Aluminium. Am Ende mußten die Gastgeber deshalb sogar froh sein, wenigstens einen Punkt im Aileswasen behalten zu haben. Vollends als Emre Nehir nach einem simplen Doppelpass nicht quer spielte, sondern es eigensinnig selbst probierte und nur das Außennetz traf (89.).

Mit den beiden Mammutaufgaben gegen die SGM T/T Göppingen und den FC Eislingen stehen nun noch zwei Begegnungen an, in denen die Männer von Michael Bezirgiannidis die teilweise so überragend gespielte Saison wenigstens noch einigermaßen retten können. In der derzeitigen Verfassung ist jedoch eher ein weiteres Absacken in der Tabelle möglich.

TSV Neckartailfingen: Vogelmann, Xenitidis (66. Ruopp), Stefan Wilhelm, Schneider, Krasser, Matthias Wilhelm, Nagel (46. Bayha), Plachy, Timo Bezirgianidis´, Wenzelburger (77. Haverkamp), Kilic

FV Faurndau: Skrzypiec, De Vivo, Urban, Bauer, Baum, Helmer, Hänßler, Baar (77. Nehir), Haug (46. Moll), Leu, Lleshaj (66. Trevisiani)

Schiedsrichter: Tobias Lauber (Vaihingen/Enz) leitete bis auf den versäumten Platzverweis hervorragend

Zuschauer: 120

Tore: 0:1 (14.) Haug, 1:1 (43.) Bezirgianidis

Besondere Vorkommnisse: Bezirgianidis schießt Elfmeter neben das Tor (4.)       

Gelesen 1823 mal Letzte Änderung am Montag, 23 Mai 2016 09:05
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