Noch nie in den zwölf Bezirksligajahren gab es diese Konstellation beim Aufeinandertreffen des FV 09 und des TSVN: Zweiter (Grünweiß) gegen Dritter (Blauweiß). Damit erfährt der Lokalschlager eine ganz neue Brisanz. Dabei wurde die Teufel-Elf letzten Sonntag in Neuhausen vom Tabellenthron gestürzt, sodass es sogar eine noch heissere Situation hätte geben können. Seit acht Jahren hecheln die Aileswasen- nun gegen die Wörth-Kicker einem Dreier hinterher. Was bei den Sennerpokalturnieren in schöner Regelmäßigkeit gelingt, will in den Punktekämpfen partout nicht klappen.

Doch jetzt scheint die Zeit reif, denn die Truppe von Michael Bezirgiannidis ist so gut drauf wie lange nicht und heiß auf das Derby in Nürtingen. Während der 09 am Donnerstag noch ein lästiges Pokalspiel in Gruibingen über die Runden bringen muß, können sich die Grünhemden ungestört auf den Hit in der großen Kreisstadt vorbereiten. Sechs Spiele, fünf Siege - das hat es zum Start noch nie gegeben und selbst die einzige Niederlage gegen den RSK hätte nicht sein müssen. Ganz neu dabei ist auch, dass sich die Mannschaft auch von Rückständen nicht aus dem Konzept bringen läßt. Zuletzt wurden die Spiele in Kirchheim und gegen Frickenhausen gedreht.

Dies soll aber nicht heißen, daß man auf dem Wörth ungedingt ins Hintertreffen geraten sollte, zumal eine Aufholjagd dort schwieriger sein dürfte. Sollte Michael Bezirgiannidis bis auf Tobias Haverkamp (verletzt) und Matthias Wilhelm (Urlaub) über den gesamten Kader verfügen können, besitzt der TSV, ohne überheblich zu klingen, das bessere "Material". Der Ausgang der Partie ist derweilen völlig offen und wenn die Nürtinger endlich auch mal ihr Publikum aktivieren können, sollte auch die Kulisse stimmen. Obwohl die TSV-Zweite gleichzeitig ihr Derby in Schlaitdorf spielt, an Neckartailfinger Anhängern dürfte es am Sonntag nicht fehlen.